Die Christen des Bezirks Singkil im Süden der indonesischen Provinz Aceh kämpfen um ihre Kirchen. Der Bezirkschef verfügte am 30. April die Schließung von 20 Kirchen und wies die Christen an, sie eigenhändig abzubrechen.
Am 30. April führten 300 Moslems, darunter Militante der Islamischen Verteidigerfront, vor dem Sitz des Bezirkschefs eine Demo durch und verlangten die Schließung der Kirchen.(…) Gemäß Jakarta-Post stimmte der Bezirkschef dieser Forderung noch am selben Tag zu. Sollten die Christen nicht selbst zum Abbruch schreiten, würden die Behörden handeln, drohte er.
In Schreiben an Staatspräsident Yudhoyono haben die Christen von Singkil gegen die Order protestiert. Die aktuelle Zahl von 15.000 Gläubigen (über 10 Prozent der Bevölkerung) erfordere heute mehr Gotteshäuser.
Indonesiens Islamisten erreichten 2006, daß der Kirchenneubau erschwert wurde: Für eine Baubewilligung müssen 90 Gläubige den Antrag stellen und 60 muslimische Nachbarn mit dem Bau einverstanden sein. In der Provinz Aceh ist die Hürde höher: 150 Gläubige und 90 zustimmende Muslime.
In der Provinz Aceh, die sich stärker als der Rest Indonesiens nach der arabischen Welt ausrichtet, haben radikale Muslime seit Jahrzehnten das Sagen; auch der Kampf um ein unabhängiges Aceh wurde mit islamistischen Parolen geführt.
Im April konnte der frühere Rebellenchef Zaini Abdullah, der lange in Schweden gelebt hatte, den Gouverneursposten von Aceh erringen. Er tritt für eine konsequente Durchsetzung der Scharia – des islamischen Religionsgesetzes – ein.
Quelle für Text und Foto: evangelische Infoseite www.jesus.ch