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Initiative „Neuer Anfang“ kritisiert Teilnahme am Synodalen Ausschuss als Rechtsbruch

Stellungnahme der Initiative NEUER ANFANG:

Die Initiative „Neuer Anfang“ ruft alle deutschen Diözesanbischöfe auf, ihre Positionierung hinsichtlich des am 10. November gegründeten Synodalen Ausschusses zu überdenken.

Sowohl der Papstbrief an die vier Aussteigerinnen des Synodalen Weges als auch das Schreiben („Note“) von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, die damals noch nicht bekannt waren, haben eine endgültige Klarheit über die römische Sicht auf den Synodalen Weg gebracht, die jede weitere Diskussion ausschließt und auch eine eindeutige Bewertung dieses neu geschaffenen Gremiums ermöglicht.

Den von Rom ausdrücklich untersagten Ausschuss mittragen bedeutet, in die offene Konfrontation mit Rom zu gehen — und ist letztlich Rechtsbruch.

Mitte Februar steht die Frage an, ob – trotz dieser Eindeutigkeit – die deutsche Bischofskonferenz die Satzung des Synodalen Ausschusses beschließen und ihn damit rechtlich „adoptieren“ will. Zwei Diözesanbischöfe haben bereits öffentlich Stellung bezogen.

So erklärte der Passauer Bischof Stefan Oster (siehe Foto) unter Bezugnahme auf den genannten Papstbrief:

„Damit macht der Papst auch deutlich, dass er die bislang beigebrachte Argumentation zur Rechtfertigung des Synodalen Rates nicht teilt und nicht annimmt. Er macht deutlich, dass es auch bei dem, was im Beschlusstext zum Synodalen Ausschuss/Synodalen Rat steht, um einen Widerspruch zur ‚sakramentalen Struktur‘ der Kirche geht.“

Mit dieser Aussage macht der Passauer Bischof auf Widersprüche aufmerksam, die für ihn nicht auflösbar sind:

„Wenn ich den Brief also in dieser Ausdrücklichkeit lese, befindet sich der Synodale Ausschuss von Rom und vom Papst her betrachtet auf verbotenem Terrain.“

In seinem Brief an die vier Aussteigerinnen des Synodalen Weges hatte Papst Franziskus, datiert mit dem Gründungstermin des Synodalen Ausschusses am 10. November, mitgeteilt:

„Auch ich teile diese Sorge über die inzwischen zahlreichen konkreten Schritte, mit denen sich große Teile dieser Ortskirche immer weiter vom gemeinsamen Weg der Weltkirche zu entfernen drohen. Dazu gehört zweifelsohne auch die von Ihnen angesprochene Konstituierung des Synodalen Ausschusses.“

Wie erst jetzt bekannt wurde, teilte auch der Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki bereits am 13. November auf der Vollversammlung des Diözesanrats seine tiefe Besorgnis mit:

„Ich kann mich nicht gegen die Weisungen des Papstes beziehungsweise die seiner engsten Mitarbeiter stellen. Ein solcher Weg mündet für mich in einer Sackgasse.“ Deshalb könne er die Errichtung des Synodalen Ausschusses nicht mitzutragen.

Bereits der Kirchenrechtler Bernhard Anuth von der Universität Tübingen hatte in einem Interview mit dem Domradio von einem „offenen Ungehorsam zum Papst“ gesprochen und der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) wie dem Zentralkomitee der Deutschen Katholiken (ZdK) vorgeworfen, die „mehrfach geäußerte Kritik des Papstes uminterpretierend weitestgehend zu ignorieren“.

Deshalb erklärt die Laieninitiative „Neuer Anfang“:

Die Zeit des Herumtaktierens ist vorbei. Inzwischen ist es eindeutig, dass jeder Diözesanbischof, der dem Synodalen Ausschuss beitritt oder dessen Satzung genehmigt, sich offen gegen den erklärten Willen des Papstes stellt. Er bricht damit nicht nur das Kirchenrecht, sondern auch sein Versprechen, das er bei der Bischofsweihe abgelegt hat.

Dieser Rechtsakt bewirkt unabsehbare Konsequenzen – zum Schaden des pilgernden Volkes Gottes in Deutschland und in aller Welt. Deshalb appellieren wir an das Gewissen eines jeden Ortsbischofs und rufen zu einem Moratorium auf. Jetzt haben weitere Gespräche mit dem Vatikan Vorrang vor eiligen Schritten in die falsche Richtung!

 

Kommentare

4 Antworten

  1. Beide „Dokumente“ haben keine Rechtskraft das eine ist ein Privatbrief das andere eine Einladung zu Gesprächen wo eine Seite gewisse Themen ausklammern möchte
    Rechtsbruch wäre es wenn der Papst ein Dekret mit Verbot erlassen hätte und man macht es trotzdem ich denke eine vernünftige Lösung wird der Deutschland Besuch von Kardinal Fernández bringen?
    Warum glauben immer noch ein Brief an Frau aus Rom reicht und das hat Verbindlichkeit und alle schweigen ehrfürchtig

  2. Der zunehmenden Klerikalisierung der Laien und der Laiisierung des Klerus im Sinne Luthers sollte von Rom aus endlich mit klaren Worten begegnet werden. Die katholische Kirche ist nun mal hierarchisch strukturiert, eine Hierarchie im eigentlichen Sinne des Wortes, “ ein vom Dies- ins Jenseits ragendes Lebewesen …. Der größte Teil des mystischen Leibes Kirche lebt im Jenseits.“ (Prof. Max Thürkauf) In der Hierarchie der Kirche folgt nach der Person Jesu Christi die Gottesmutter Maria, dann die Erzengel und Engel und alle Heiligen und auf Erden der Nachfolger Petri und Bischof von Rom, die Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien. Diese von der Kirche so gedachte Hierarchie gibt der Auffassung Luthers oder jener „der Kirche von unten“ keinen Raum. Professor Thürkauf weiter: „Da die Heiligen über dem Klerus stehen, kann in der Hierarchie der Kirche eine arme Mutter, die ihre Kinder zu einem gottesfürchtigen Leben erzieht, viel höher stehen als ein in der Politik mächtiger Papst.“ Papst Pius X. fasste es in die Worte: “ Gebt mir heilige Mütter, und ich mache euch eine bessere Welt.“ Bedenkenswerte Aussagen, meine ich. Gerade in unserer Zeit.

  3. Das Wort „Gehorsam“ können Bischöfe in Zukunft nicht mehr benützen, die bei diesem Ausschuss mitmachen! Der gesellschaftliche Schaden – bis in die säkularsten Bereiche hinein – wäre unermesslich! Wie sollen wir irgendwo denn dann noch Gehorsam einfordern? Gehorsam Gesetzen gegenüber, die wir evtl. nicht einsehen, Gehorsam im Straßenverkehr, Gehorsam Eltern und Lehrern gegenüber, Gehorsam als Priester und Diakon, Pasti und Pastille gegenüber den Vorgaben eines Bischofs? Jeder macht dann, was er will. Es wird dann auch keinen Gehorsam gegenüber päpstlichen und vatikanischen Erklärungen mehr geben! Denn, wer anders als nur der einzelne wird entscheiden, was ich für richtig halte: Die Bischöfe haben es ja vorgemacht! Lt. Luther bin ich ohnehin – weil aus der Taufe „gekrochen“- Papst, Bischof und Priester, auch ohne theologisches Studium. Wozu ist denn das überhaupt nötig! Doch: Katholisch denken geht jedoch anders!!
    Und: Auch wenn es viele sind, die ungehorsam sind und Rechtsbruch für richtig halten – die Sache wird dadurch nicht richtiger! Denken wir an die unglückselige NS-Zeit: Fast die ganze evangelische Kirche rannte hinter Hitler her: Manche ev. Pfarrer trugen gar die braune Uniform und folgten dem „Reichsbischof“! Deshalb wurde die Sache nicht richtiger! Nur wenige sagten: „Etsi omnes, ego non“ (Und wenn es alle tun, ich nicht!) Ich kann nur alle Bischöfe dringend bitten, einem Moratorium, wie es der Neue Aufbruch vorschlägt und fordert, zuzustimmen, um als Bischofskonferenz in Deutschland seine Eigenständigkeit gegenüber Laienforderungen klarzustellen. Machen Sie es wie Bischof Oster und Kardinal Woelki: Zeigen Sie, dass Sie auf der Stirn gesalbt wurden, nicht auf dem Rücken! Zeigen Sie, dass Sie einen weithin sichtbaren Hirtenstab in der Hand halten und auf dem Kopf eine Mitra tragen! Geweihte Amtsträger dürfen sich nicht am Nasenring durch die Lande ziehen lassen!

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