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Innerkirchliche Ver(w)irrung in der Debatte um das Frauenpriestertum

Von Prof. Dr. Hubert Gindert

Der Zustand der katholischen Kirche (Gottesdienstbesuch, Sakramentenempfang, Berufungen) ist aus der Statistik gut ersichtlich. Das ist aber nur die quantitative Seite.

Über die qualitative Dimension hat sich der junge Theologieprofessor Joseph Ratzinger 1958 (!) geäußert, wenn er schreibt:

„Die Statistik täuscht. Das dem Namen nach christliche Europa ist seit langem zur Geburtsstätte eines neuen Heidentums geworden, das im Herzen der Kirche selbst unaufhaltsam wächst und sie von innen heraus auszuhöhlen droht“… d.h., dass die Betroffenen „sich nicht mehr einfach den Glauben zueignen, sondern eine sehr subjektive Auswahl aus dem Bekenntnis der Kirche zu ihrer eigenen Weltanschauung machen“ („Hochland“ Nr. 1/59).

BILD: Prof. Gindert leitet den Dachverband „Forum Deutscher Katholiken“

Heute kommt hinzu, dass Glaubenswahrheiten, z.B. zu Interkommunion, Wiederverheiratung nach Scheidung, Frauenpriestertum, die bisher unumstritten waren, aus dem Innern der Kirche, z.B. von Theologieprofessoren, kirchlichen Verbänden (ZDK, KDFB, kfd, etc.) offen abgelehnt bzw. uminterpretiert werden. Das lässt sich am Beispiel der Forderungen nach dem Frauenpriestertum leicht näher darlegen.

Die Ablehnung von Glaubenswahrheiten trägt zur Verunsicherung und Lähmung der Gläubigen bei und erklärt auch, dass die Neuevangelisierung nicht Tritt fassen kann.

Die Kirchenzeitung der Erzdiözese Freiburg (Konradsblatt,Nr. 10/2018, S. 24/25) berichtet über eine Tagung, die mit dem Titel „Frauen in kirchlichen Ämtern, Reformbewegungen in der Ökumene“ vom 7. bis 9. Dezember 2017 an der Universität in Osnabrück stattfand.

Dabei wurde der Zugang zu allen kirchlichen Ämtern, einschließlich des Priestertums für Frauen gefordert. Die Hauptthesen der Osnabrücker Tagung werden im Artikel des Konradsblatt auf sieben Sprechblasen abgedruckt.

Dort heißt es beispielsweise: „Das erklärte Ziel der ökumenischen Bewegung, die sichtbare Einheit der Kirchen, ist nicht zu erreichen ohne eine Verständigung über die Präsenz von Frauen in allen kirchlichen Ämtern“ (These 1), „Nicht der Zugang von Frauen zu den kirchlichen Diensten und Ämtern ist begründungspflichtig, sondern deren Ausschluss“ (These 3), „Die Diskussion darüber, ob Gott eine unveränderliche Anweisung gegeben habe, wie oder durch wen Gott durch das kirchliche Amt bezeugt werden soll, kann und muss offen bleiben“ (These 4), „Die Unterscheidung von spezifischen Diensten innerhalb des einen (sakramentalen) Amtes (Episkopat Presbyterat und Diakonat) hat sich geschichtlich entwickelt und kann in ökumenischer Perspektive weiterentwickelt werden. Alle Dienstformen sollen für Frauen geöffnet werden“ (These 5).

Im Bericht des Konradsblatts kommen vier Frauen aus dem Erzbistum Freiburg zu Wort, die alle im kirchlichen Dienst stehen und sich im Sinne der „Osnabrücker Thesen“ äußern, z.B. dass „die Argumente, die gegen das Frauenpriestertum angeführt werden, nicht haltbar sind“.

Der Osnabrücker Bischof war lt. Artikel „fast die ganze Zeit anwesend“. Es wird nicht berichtet, dass er die Gelegenheit wahrnahm, die vorgebrachten Thesen zu korrigieren. Der Relativismus ist tief in die Kirche eingedrungen.

Die nur Männern vorbehaltene Priesterweihe ist seit 2000 Jahren unbestrittene und praktizierte Glaubenswahrheit. Dass Joh. Paul. II. mit dem Schreiben „Ordinatio sacerdotalis“ vom 22. Mai 1994 das in Erinnerung bringen musste, hat mit der Tatsache zu tun, dass heute alle Glaubenswahrheiten bis hin zu den Fundamenten, auf denen die Kirche steht, z.B. die Auferstehung Christi, bestritten werden.

Versuche, die Aussagen von Joh. Paul II. in „Ordinatio sacerdotalis“ in Frage zu stellen, hat die Glaubenskongregation 1995 eindeutig beantwortet. Dort heißt es:

„Diese Lehre fordert eine endgültige Zustimmung, weil sie, auf dem geschriebenen Wort Gottes gegründet und in der Überlieferung der Kirche von Anfang an beständig bewahrt und angewandt, vom ordentlichen und universalen Lehramt unfehlbar vorgetragen worden ist“… „Unfehlbarkeit betrifft nicht nur feierliche Ankündigungen eines Konzils oder Papstes, wenn dieser ‚ex  cathetra‘ spricht, sondern auch das normale und universale Lehramt der Bischöfe weltweit, wenn sie etwas in Gemeinschaft untereinander und mit dem Papst, als katholische Lehre definitiv festzuhalten vorlegen“ (zitiert nach Konradsblatt 24/2018, S. 5).

Wenn die internationale Frauenkonferenz „Voices of Faith“ vom 8. Mai 2018 in Rom oder die Konferenz mit dem Titel „Frauen in kirchlichen Ämtern Reformbewegungen in der Ökumene“ oder Theologen wie der Münsteraner Dogmatiker Michael Seewald („Herder – Korrespondenz“ Juni 2017) oder der Jesuit Stefan Kiechle (Maiausgabe der „Stimmen der Zeit“) diese Glaubenswahrheiten in Abrede stellen, wobei Kiechle bereit wäre, auch ein Schisma in Kauf zu nehmen („eucharistisch Austrocknung der Kirche“ wegen Priestermangel sei ein“ größerer und schwerer zu verantwortender Schaden als das Schisma einiger Gralshüter eines sehr alten Kirchenbildes“), so zeigt dies das Ausmaß des Ungehorsams in der Kirche!

Auf die Konsequenzen der Ablehnung von definierten „Glaubenswahrheiten“ weist Kardinal Walter Brandmüller in der Tagespost  vom 17.5.2018 mit folgenden Worten hin:

„Wer dennoch an der Forderung bzw. Möglichkeit der Priesterweihe – und damit auch der Diakonenweihe – für Frauen festhält, hat die Grundlagen des katholischen Glaubens verlassen. Er erfüllt damit den Tatbestand der Häresie, die den Ausschluss aus der Kirche – Exkommunikation – zur Folge hat. Auch den Ausschluss von allen kirchlichen Ämtern etc“.

Kommentare

12 Antworten

  1. Im Neuen Testament der Bibel steht, dass es bei den frühen Christen eine Diakonin namens Phoebe gab. Zum Modernismus empfehle ich den katholischen Theologen Manfred Adler und seine Bücher. Und die Website „Zeugen der Wahrheit“….übrigens wurde die alte byzantinische Messe der russisch-orthodoxen Kirche noch von der katholischen Kirche offiziell anerkannt und ist somit auch aus katholischer Sicht gültig und legitim und heilig und zum ökumenischen Gebet und Besuch auch für Katholiken sehr gut geeignet. Siehe auch die koptischen Kirchen und das iro-keltische bzw. iro-schottische koptisch-pelagianische Christentum bzw. die Johannes-Kirche nach dem Apostel Johannes, welche schließlich am Ende mit all ihren Heiligen wie St. Patrick und Theologen und Mystikern wie Johannes „Scottus“ Eriugena in der römisch-katholischen Kirche nach den Aposteln Petrus und Paulus aufging und Teil von ihr wurde. Die syrische Kirche hat u.a. auch die Jakobus-Liturgie nach dem Apostel Jakobus bewahrt, wie auch einige andere Kirchen diese Liturgie als liturgischen Schatz bewahrt haben.
    Im Mittelalter gab es in der katholischen Kirche auch noch charismatische Gottesdienste als Heilig-Geist Messen für Charismen und Wunderkräfte bzw. Gnadengaben und Engelsmessen als Votiv-Messen. Deren Wiederbelebung wäre eine schöne Aufgabe für Theologen usw.

    http://kath-zdw.ch/

    Zeit-Fragen > 2012 > Nr.25 vom 11.6.2012 > Möchten Sie zu «Schule und Bildung» eine kleine neurolinguistische Seelenmassage?
    Möchten Sie zu «Schule und Bildung» eine kleine neurolinguistische Seelenmassage?
    Angriffsziel Schule und Kirche

    von Dr. phil. Judith Barben, Psychologin

    https://www.zeit-fragen.ch/de/ausgaben/2012/nr25-vom-1162012/moechten-sie-zu-schule-und-bildung-eine-kleine-neurolinguistische-seelenmassage.html

  2. Tja, würden die gläubigen Katholiken, die die Messe bei modernistischen Priestern besuchen, die Kirchensteuer verweigern, zu der Priesterbruderschaft St. Pius X. gehen, würde es auch in der „Kirche“ Deutschlands seitens der abgefallenen Bischöfe mit Sicherheit ein schnelles Umdenken geben.

    Ich denke, dass die Krise nur so beseitigt werden kann! Das liegt an uns gläubigen Katholiken!

  3. So einfach ist das nicht. Bis heute ist nicht geklärt, ob die zu Priesterinnen geweihten Frauen der glaubensstarken tschechoslowakischen Untergrundkirche wirklich nur von einem altersverwirrten Bischof geweiht wurden, oder ob nicht doch das Plazet Roms vorlag. Und Bischöfinnen gab es früher ohnehin, denn bis in die neuere Zeit musste ein Bischof kein geweihter Priester sein, das war bei den Fürstbischöfen aus dem Hochadel sogar üblich. Im alten Irland waren die Äbte der großen Klöster gleichzeitig Bischof, aber auch Äbtissinen wie Brigitte von Kildare und in England Hilda waren gleichzeitig Bischöfin Auch in Spanien hatten Äbtissinnen noch lange quasi bischöfliche Rechte, wenn auch nicht das Recht der Priesterweihe. Und auch in der apostolischen Zeit war wohl manches ganz anders, als die „Getreuen“ es sich vorzustellen vermögen. Hinweise auf Frauen als Vorsteherinnen bei der Mahlgemeinschaft geben die griechischen Ausdrücke im NT durchaus her.- Dass meine Ausführungen hier nicht gut ankommen werden ist mir schon klar.

    1. >>Und auch in der apostolischen Zeit war wohl manches ganz anders, als die „Getreuen“ es sich vorzustellen vermögen.<<

      Warum setzen Sie Getreuen in Anführungsstrichen? Das könnte wirklich nicht gut ankommen. Haben Sie was gegen Treue? Oder gegen treue Menschen?

      1. Ich möchte gewiss niemanden beleidigen. Treue schätze ich durchaus, und ich ordne mich selbst eher als konservativ ein, und leide unter allerlei derzeitiger Verflachung, Selbstsäkularisierung, Geschwätzigkeit usw. Aber etwas stört mich gewaltig an den von mir als „Getreuen“ bezeichneten: Nehmen wir einmal das Thema Frauenordination. So stelle ich bei den ernsthaften Befürworten (natürlich gibt es da auch Albernheiten und Geplapper) eine Anzahl sehr ernstzunehmender Argumente fest. Diese Argumente müssen natürlich nicht zutreffend sein – aber meiner Meinung sollten sie dann aber ruhig und sachlich dargestellt und dann mit Gegenargumenten angegangen werden. Leider vermisse ich genau dies. Mag sein, dass es Menschen gibt, denen ein empörtes: „Huch, die bösen Progressisten mal wieder!“ genügt. Mir nicht. Ich erwarte Eingehen auf die Argumente. Mir missfällt auch der schrille Tonfall, den ich mit dem Schmerz erklären möchte, dass Dinge, die einem am Herzen liegen, angezweifelt werden. Ich habe selbst ein heftiges Temperament und rede mir deshalb immer wieder zu: „Monika, verhalte dich im Geiste christlicher Nächstenlieb!. Denke an das achte Gebot! Und an das „neue Gebot“ das Jesus seinen Jüngern beim Abendmahl gab!“ Es ist so leicht, bei der „Gegenseite“ gar nicht erst hinzuschauen, stattdessen selbstgerecht loszuwettern.Gerade der „furor theologicus“, anders gesagt dieses kindergartenmäßige „Wir sind toll! Ihr seid doof!“ hat doch bis heute auf Außenstehende so abschreckenden, lieblosen Eindruck gemacht. Und – wer m.E. die echte Auseinandersetzung mit den Argumenten der „anderen“ unterlässt, der erweckt den Verdacht, dass er seiner Sache doch nicht so sicher ist.

      2. Das Krampfhafte an der Diskussion über die Frauenweihe ist das Überflüssige daran. Für mich persönlich stellt sich diese Frage überhaupt nicht und wenn doch, hätte ich genügend Möglichkeiten, in der protestantischen Kirche fündig zu werden. Es ist m.E. völlig sinnlos, über Dinge zu diskutieren oder Argumente auszutauschen, die längst entschieden sind. Die katholische Kirche hat abschließend und endgültig festgestellt, dass sie nicht die Befugnis hat, Frauen zu Priestern zu weihen. Vielleicht wäre es doch mal hilfreic,h nach diesem Satz einen Punkt zu machen und kein Komma. Die Härte kommt nämlich in die Diskussion (die eigentlich keine ist), wenn man andauernd und penetrant versucht, diesen Satz außer Kraft zu setzen und endlose Einzelfälle zu bemühen, die an der Tatsache nichts ändern werden.

    2. Liebe Frau Monika Mendel,
      auf den ersten Blick wäre es sicher einfacher, zu sagen, Mann und Frau hätten grundsätzlich die gleiche Berufung zum Heil und somit auch zum gleichen Dienst in der Kirche.
      Gott beruft aber nicht alle gleich. Kein Apostel, nicht einmal Petrus als Stellvertreter Christi, hätte die Berufung der Gottesmutter übernehmen können, Kein Mann kann das, wozu die Frau berufen ist, z.B. durch ihre besondere Nähe zum Kind wie auch zum Mann das „Herz“ und der Mittelpunkt in der Familie zu sein, in gleicher Weise ausfüllen.
      Neben dieser besonderen Berufung der Frau hat Gott offenbar auch für den Mann besondere Berufungen.
      Argumente dafür sind vor allem der Wille Christi und die dauernde Praxis und Lehre der Kirche.
      „Ob nicht doch das Plazet Roms vorlag“ ist kein Argument, sondern nur ein – letztlich leicht auszuräumender – Zweifel: Selbst wenn der Vatikan dazu (bis heute??) schweigen würde: Können Sie sich im Ernst vorstellen, dass damals eine solche Erlaubnis gegeben worden sein könnte, die nicht einmal heute gegeben würde? Außerdem: Wenn es nur den geringsten Hinweis auf ein solches „Plazet“ tatsächlich gäbe, würde das heute nicht auch im Vatikan ernsthaft thematisiert?
      „Bischöfinnen gab es früher ohnehin“ ist leider auch kein Argument, sondern nur eine Behauptung, so lange Sie den Nachweis dessen, worauf sie sich beziehen, nicht liefern.
      „Episkopos“ (Bischof) heißt übersetzt übrigens nur „Aufseher“. Auch Äbtissinnen üben ein kirchliches Aufseheramt aus. Bei Ihrem Hinweis fehlt auch hier der Nachweis für ein wirkliches „Bischofsamt“ im Sinn der Behauptung.
      Auch darin, dass immer wieder Bischöfe zwar ihr Amt übernahmen, aber die Weihe hinauszögerten, ist kein Argument zu erkennen dafür, dass es früher Frauen als „Bischöfinnen“ gegeben haben soll?
      (In Irland wurde außerdem oft nicht der Abt, sondern ein Mönch zum Bischof geweiht, so dass beide in einem gewissen „Gehorsamsverhältnis“ lebten. Auch hier ergibt sich aber eigentlich nichts zum Thema?).

      Und dass griechische Ausdrücke auch etwas hergeben können für „Frauen als Vorsteherinnen bei der Mahlgemeinschaft“ ist erstens recht hypothetisch formuliert und zweitens auch kein Hinweis auf ein bischöfliches Amt im apostolischen Sinn??
      .

    3. @Monika Medel:

      In der Tat haben sie Recht damit, dass es speziell in der katholischen Kirche und in der in ihr aufgegangenen iro-keltischen bzw. iro-schottischen Johannes-Kirche nach dem Apostel Johannes – welche als koptisch-pelagianische Johannes-Kirche bzw. iro-keltisches Johannes-Christentum von den Kopten aus Alexandria begründet wurde – auf den britischen Inseln und in der Bretagne in Frankreich und in Galizien in Spanien EINE Ausnahme vom Verbot des Frauen-Priestertums bzw. des Priester-Amtes für Frauen gab.
      Die Äbtissin eines Klosters, die entweder Jungfrau war oder nicht mehr im Stand der Ehe lebte. Diese durfte meines Wissens nach auch in der Messe die Wandlung durchführen (ich bin mir in diesem Punkt aber nicht ganz sicher!) und die Heilige Kommunion spenden und auch den Nonnen die Beichte abnehmen – und eventuell tatsächlich gar das Bischofsamt bekleiden. Sie hatte also tatsächlich eine quasi priestergleiche Stellung. Dieses in der Tat priesterähnliche Amt der Äbtissin war aber eben tatsächlich die einzige Ausnahme damals.
      Hildegard von Bingen als Äbtissin wurde zur Heiligen und Kirchenlehrerin erklärt und der Heilige Albertus Magnus als Kirchenlehrer lernte sehr viel von ihr auch in der Mystik usw.

      Hingewiesen sei auch auf die Diakonin Phoebe im Neuen Testament der Bibel und Prophetinnen und sogar eine „Richterin“ als Hierokratin, als priesterähnliche Königsherrschaft im Alten Testament über die Juden.
      Der Apostel Johannes wurde von Jesus Christus am Kreuz mit den damals dafür gebräuchlichen jüdischen Worten bzw. der entsprechenden damaligen Formel dem jüdischen Recht und Gesetz nach zum Adoptiv-Sohn Marias gemacht bzw. Jesu Mutter Maria zu dessen Adoptiv-Mutter. Er wurde damit zum Adoptiv-Bruder Jesu Christi usw.
      Im Neuen Testament der Bibel steht, dass Jesus Christus zu Johannes Dinge sagte bzw. ihm Sachen mitteilte, die er selbst dem Apostel Petrus nicht mitteilte, welcher die geistigen und geistlichen Vollmachten zwar als Erster bekam – aber eben nicht als Einziger. Im Neuen Testament der Bibel werden sowohl Petrus als auch Jakobus der Herrenbruder und Johannes als Lieblingsjünger Jesu Christi (der diesen am meisten liebte, weswegen Jesus Christus ihn dann auch am meisten zurücklieben konnte) als die drei „Säulen des Glaubens“ bezeichnet. Und damit nochmals speziell hervorgehoben und ausgezeichnet.

      Im Neuen Testament der Bibel steht, dass der „Heilige Geist“ die Kirche in den letzten Tagen bzw. der gegenwärtigen Endzeit verlassen wird – und mit „die Kirche“ ist mit ziemlicher Sicherheit eben gerade auch die katholische Kirche als die große allgemeine und allumfassende Kirche nach den Aposteln Petrus und Paulus gemeint. Doch Gott in seiner Weisheit und Güte hat vorausschauend dafür gesorgt, dass es noch andere heiligmäßige Kirche in apostolischer und bischöflicher Tradition und Sukzession und Nachfolge der Apostel gibt, mit denen Christen nach der erfolgten offiziellen kirchlichen Erlaubnis ökumenisch um den Heiligen Geist und zum dreifaltigen Gott bzw. der heiligen Dreifaltigkeit bzw. göttlichen Trinität beten können. Die russisch-orthodoxe Kirche Russlands etwa und die koptische Kirche und auch die syrische Kirche und die armenische Kirche sowie die anderen orthodoxen und orientalischen Kirchen des Ostens bzw. Ostkirchen und speziell slawisch-orthodoxen Kirchen. Siehe etwa auch die Klöster der russisch-orthodoxen Altgläubigen in Litauen und Sibirien, welche die traditionelle alte byzantinische Messe als Heilige Messe, die auch von der katholischen Kirche als legitim und gültig allgemein anerkannt wurde, trotz langer Verfolgung und Unterdrückung unverfälscht und als heilige lebendige spirituelle Tradition des Heiligen Geistes bewahrt haben. Ihr Besuch ist ebenso empfehlenswert wie der Besuch der alten lateinischen Messe der katholischen Kirche als traditioneller „Heiliger Messe aller Zeiten“. Siehe aber auch die theologischen Ansätze des Benediktiners Odo Casel usw.

  4. Es ist beängstigend, miterleben zu müssen, wie die Katholische Kirche in der Postmoderne aus ihrem Inneren heraus zunehmend zu einer Art „deutsch-protestantischer Kirche“ mutiert.
    Liberale Kräfte innerhalb katholischer Verbände wie dem ZdK, dem BDKJ, Teile der KfD, selbst Kolpingfamilie und einer Reihe „katholischer Eliten“ verwechseln die Kirche Jesu Christi mit einem Verein, in dem Unverbindlichkeit und Beliebigkeit die Menschen auszeichnen.

  5. „Die nur Männern vorbehaltene Priesterweihe ist seit 2000 Jahren unbestrittene und praktizierte Glaubenswahrheit.“

    Sehr geehrter Herr Professor Gindert,

    machen Sie sich keine (unnötigen) Gedanken und Sorgen, das bleibt auch so!

    Darf ich Ihnen mitteilen, dass sich nicht einmal meine Wenigkeit vorstellen kann, eine Frau im Messgewand als Priesterin am Altar. Welche Frisur dazu? Lange Haare, kurze Haare, eine Dauerwelle, blonde Locken usw.? Dafür müsste es eine „Frisur-Vorschrift“ geben oder eine Kopfbedeckung, dass alle etwa gleich würdig aussehen.
    Und dann auch noch Bischöfinnen! Bei einem Hochamt Frauen umhüllt mit Brokatgewändern, eine Mitra auf dem Haupt ihrer Haare (viel dicker als bei einem Mann) und den goldenen Bischofstab in der Hand.
    Das werden wir nicht erleben!
    Was soll das, Frauen im Priesteramt der kath. Kirche, nicht nur Priesterinnen, Bischöfinnen, auch eine Päpstin??
    Die lateinische Liturgie wieder in der Hl. Messe, zumindest bei jedem Hochamt, wäre eine gute Sache.
    Aber, wer setzt sich dafür ein?
    Wir müssen mit weniger zufrieden sein. Frauen als Priesterinnen brauchen wir nicht.
    Das überlassen wir den Protestanten.

    1. @Vitellia: Für die tridentinische Messe als alter lateinischer Messe und traditionaler „Heiliger Messe aller Zeiten“ setzt sich etwa die „Zeugen der Wahrheit“ Website und setzen sich auch andere ein. Die Traditionalisten für die katholische Tradition und heilige Messe.
      Die katholische Kirche hat aber auch die überlieferte alte byzantinische Messe der russisch-orthodoxen Kirche als legitim und gültig anerkannt. Das offiziell von der katholischen Kirche erlaubte ökumenische Gebet mit den orthodoxen und orientalischen Kirchen des Ostens bzw. Ostkirchen ist auch und gerade für jeden Katholik sehr zu empfehlen. Gerade auch um den Heiligen Geist als Geist Gottes und „Geist der Weisheit und Offenbarung“ und zum dreifaltigen Gott.
      Laut Neuem Testament der Bibel erlaubt wäre prinzipiell die Priester-Ehe und die Freiwilligkeit des Zölibates ohne Zwang oder Verpflichtung dazu, wie es noch bis ins Mittelalter hinein Priestern gestattet war zu heiraten. Der Apostel Paulus empfahl im Neuen Testament zwar die Ehelosigkeit, machte sie aber nicht zwingend zur Vorschrift. So würde man viele neue potentiell gut geeignete Priester als Seelsorger gewinnen, die durch eine Ehefrau und Familie eben besser im Leben verwurzelt wären.
      Zumal der Grund, warum man im Mittelalter den Zwangs-Zölibat einführte und gegen den Willen vieler Priester durchsetzte, eher ein ökonomisches Interesse war – man wollte nicht, dass Bischöfe ihren Nachkommen Kirchengut bzw. Eigentum und Ämter vererben sollten.

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