In manchen christlichen Häusern sieht man im Eingangsbereich eine Spruchtafel mit dem einprägsamen Bibelvers: „Ich und mein Haus: wir wollen dem HERRN dienen!“
Dieser „programmatische“ Wahlspruch von Josua (Mitarbeiter und Nachfolger des großen Propheten Moses) ist dem alttestamentlichen Buch Josua 24,14-29 entnommen, dem Text der heutigen liturgischen Tageslesung.
Der Name „Josua“ heißt auf griechisch Jesus (so steht es auch in der Septuagina, der griechischen Übersetzung des AT). Jesus Christus hieß auf aramäisch also ebenfalls Josua bzw. Jeschua. In den Ostkirchen wird der alttestamentliche Josua heute noch „Jesus“ genannt.
Josua, der Freund des Moses, führte das erwählte Volk ins gelobte Land, erinnerte die Israeliten aber zugleich an ihre religiösen und sittlichen Verpflichtungen. Josua wußte, daß Gottes Zuspruch an seinen Anspruch gebunden ist, an die Einhaltung der göttlichen Gebote, die Moses vom Ewigen erhalten hatte. Diese Zehn Gebote sind das „Grundgesetz“ Israels und auch der Christen.
Josau erklärte dem Volk: „Habt Ehrfurcht vor dem HERRN und dient ihm in vollkommener Treue. Schafft die Götter fort, denen eure Väter jenseits des Stroms und in Ägypten gedient haben – und dient dem HERRN!“
Das Volk antwortete darauf: „Das sei ferne, daß wir den HERRN verlassen und anderen Göttern dienen. Denn der HERR, unser Gott, war es, der uns und unsere Väter aus dem Sklavenhaus Ägypten herausgeführt hat und der vor unseren Augen all die großen Wunder getan hat. ER hat uns beschützt auf dem ganzen Weg, den wir gegangen sind, und unter allen Völkern, durch deren Gebiet wir gezogen sind.“
Auf die erneute Aufforderung Josuas zur Treue gegenüber Gott und seinen Geboten beteuerte das Volk: „Wir wollen dem HERRN dienen und auf seine Stimme hören.“
Danach heißt es weiter: „So schloß Josua an jenem Tag einen Bund für das Volk und gab dem Volk Gesetz und Recht in Sichem.“
Felizitas Küble, Leiterin des Christoferuswerks in Münster