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Kardinal Müller kritisiert die Anti-AfD-Erklärung der katholischen Bischöfe

„Nicht als Wahlhelfer der Ampel auftreten“

Wie die „Tagespost“ am heutigen 15. März 2024 berichtet, äußert sich Kardinal Gerhard Müller in einem Interview eher skeptisch zu der kürzlichen Wahl-Warnung der Deutschen Bischofskonferenz gegen die AfD:

„Als Kirche müssen wir vorsichtig sein, uns nicht sozusagen mit lehramtlicher und moralischer Autorität unmittelbar in den Kampf der Parteien einzumischen. Die Deutsche Bischofskonferenz darf nicht als Wahlhelfer der ,Ampel‘ auftreten und soll gegenüber der weltlichen Macht eine prophetische Distanz bewahren.“

Es sei stattdessen angebrachter, so Müller, den mündigen Wählern „Prüfsteine“ vorzulegen, „etwa was die Abtreibung angeht, die ja ein blutiger Krieg ist gegen unschuldige Menschen, die im geschützten Raum ihres Leibes der Liebe ihrer Mütter von Gott anvertraut sind“.

Es wundere ihn sodann, meint der Kardinal weiter, „dass die wenigen guten Theologen unter den Bischöfen da nicht etwas differenziert haben. Aber man war wohl irgendwie der Meinung, die ganze Zeit immer nur geschlagen worden zu sein und jetzt endlich einmal auf der richtigen Seite zu stehen und sich von einem sanften Rückenwind umsäuseln zu lassen“.

Ein gewisser Opportunismus sei bei dieser Erklärung der Bischöfe nicht zu übersehen.

 

Kommentare

18 Antworten

  1. Korrektur eines Tippfehlers (unten in Großbuchstaben) zu meinem Kommentar @Imo vom 15.03.24, 22h08.

    „Alle Menschen sind doch von Gott gleich geschaffen und haben diese Rechte von Gott bekommen. Warum sehen wir das so selten?

    Offensichtlich, weil wir uns nicht wirklich nach den Worten und dem Leben desjenigen ausrichten, der die Wahrheit in Person ist. Als CHRISTEN sollten wir uns aber unbedingt darum bemühen.

    Dann finden wir auch den Weg zur größeren Objektivität.

    Dann öffnet sich wieder der allzu verengte Debattenraum.“

  2. Ganz genau, Prüfsteine für das Wahlvolk könnten die Bischöfe setzen.
    Eben Fragen: wie steht die Partei zur Abtreibung und anderen bioethischen Fragen.
    Auch die Migrationskrise darf ein Prüfstein sein.
    Wie steht die Partei zur Waffenlieferungen an die Ukraine.
    Wirtschaftsfragen und welche Experten hat die Partei U.v.m.
    (Habeck meint doch alles Ernstes, der CO2 Ausstoß ist in D. rückläufig, sieht aber nicht die andere Seite der Medaille, nämlich die abgewanderte Industrie)

    All diese Fragen stehen im Wahlprogramm, welches die Bischöfe empfehlen können, zu lesen. Denn das machen die wenigsten Wähler in D.
    Eine Partei einfach auszuschließen, ist nicht fair. Die Bischöfe mchen sich zum verlängerten arm der Ampel und auch der CDU.

    Warnung vor den Grünen und Linken seitens der Bischöfe? Fehlanzeige!

  3. Ist das Problem „der Kirche“ die Sorge um die Staatsdotationen?
    Sind die nicht das Entgelt für die 10 000 ha Grund, die der Staat zwangsgepachtet hat? Der würde das leidige Thema ja gern ablösen, aber die Rechnung . . .
    Ein ha hat 10 000 m² mal 10 000 ha sind 100 000 000 m² zu welchem Quadratmeterpreis. Allein eine jährliche Pacht von 1 €/m² ????

    1. Nicht nur der Kardinal wird ignoriert, auch die Erklärung der Bischofskonferenz wird niemand von seiner Wahlentscheidung abbringen, könnte ich mir vorstellen. Diese Zeiten sind wohl vorbei.

  4. … Aber man war wohl irgendwie der Meinung, die ganze Zeit immer nur geschlagen worden zu sein und jetzt endlich einmal auf der richtigen Seite zu stehen …
    Möglicherweise denken die Deutschen Bischöfe so. Sie denken allerdings falsch, da radikale linke Gruppierungen die katholische Kirche, und zwar unabhängig davon, was sie von sich gibt, vernichten möchten, da sie teuflisch sind. Und je mehr sie sich dem Mainstream anbiedern, um so mehr fordert dieser, die eigene Meinung aufzugeben und sich quasi zu unterwerfen. Wenn die katholische Kirche so weiter macht, dann verrät sie Jesus immer mehr und ergibt sich dem Teufel.

    1. Sehe ich genauso. Die Herren sollen sich um ihre Pflicht bemühen und unseren Herrn lobpreisen. Ich vermisse die Bischöfe beim Marsch für das Leben. Einer war da, die Piusbrüder sind immer stark vertreten.

  5. Der Kardinal kritisiert die DBK, ist ja auch sein gutes Recht.
    Redet der Kardinal auch der Führungsriege der CDU/CSU ins Gewissen, bringt dort seine Kritik an und weist auf die Bedeutung des C im Parteiprogramm hin? Oder gibt es dort nichts zu kritisieren?

  6. Christen haben jedenfalls eine Aufgabe: Sie sollten sich für die Wahrheit einsetzen. Sie nennen sich ja nach dem, der die Wahrheit in Person ist.

    Jesus ist in die Welt gekommen, um von der Wahrheit Zeugnis abzulegen.

    Das sagte Er zu Pilatus, der ihn öffentlich für unschuldig erklärt hatte.
    Trotzdem ließ Pilatus Jesus – auf Grund des Drucks durch die Juden, kreuzigen – entgegen der Wahrheit.

    Man kann sich also für die Wahrheit entscheiden.
    Und man kann sich GEGEN die Wahrheit unterscheiden und für die Lüge, für die Ungerechtigkeit und den Betrug.

    Wir leben in einem postfaktischen Zeitalter. Theoretisch haben wir uns von der Wahrheit verabschiedet. Wir tun so, als ob es keine Wahrheit geben könnte oder wir keine Wahrheit erkennen könnten.

    ABER DAS TUN WIR NUR, WENN WIR NICHT SELBST DIE LEIDTRAGENDEN SIND:

    Wenn die Beschuldigungen uns selbst betreffen, dann wollen wir uns doch NICHT belügen, betrügen, bestehlen, verleugnen, verdächtigen, misstrauen, absichtlich missverstehen, verunglimpfen, beschimpfen, verachten, verraten und beschädigen lassen und wir wollen keinen Rufmord erleiden.

    Wenn wir selbst betroffen sind, dann ist plötzlich Schluss mit dem postfaktischen Zeitalter.

    Wenn wir selbst unter der Unwahrheit leiden, dann wollen wir plötzlich, dass die Wahrheit zum Zuge kommt.

    Warum gestehen wir das denn den anderen nicht zu?

    Warum behandeln so viele Christen die AfD und andere Oppositionsparteien und kritische Medien, wie sie selbst nicht behandelt werden wollen?

    Oppositionsparteien und kritische Medien MÜSSEN die Regierung und die Mächtigen und Einflussreichen kontrollieren und kritisieren. Das ist ihre Aufgabe. Wenn sie das nicht täten, würden sie ihre Aufgabe nicht erfüllen.

    Christen nennen sich doch Christen nach Jesus Christus. Sie sollten somit für die Wahrheit eintreten, denn Christus ist die Wahrheit in Person.

    Wer sich Christ nennt, sollte die Wahrheit, Realitätssinn, Objektivität anstreben, alle Aspekte und Perspektiven berücksichtigen, die Voraussetzungen und die Folgen, die Bedeutung der Begriffe, Formulierungen und Aussagen, die Art und Weise, wie sie herüberkommen, jedes Missverständnis möglichst vermeiden und transparent und offen für Kritik sein.

    Er sollte sich in die Lage des anderen versetzen. Er sollte die Goldene Regel einhalten und die Zehn Gebote.

    Nach der Wahrheit in der Beurteilung anderer streben bedeutet, die Goldene Regeln einhalten.

    Nach der Wahrheit streben bedeutet, die anderen so behandeln, wie wir selbst behandelt werden wollen.

    Jesus sagt in Matth. 7,12 (NeÜ): „Alles, was ihr von anderen erwartet, das tut auch für sie! Das ist es, was Gesetz und Propheten fordern.“

    Wir wollen, dass alle Menschenrechte und Grundrechte als Abwehrrechte gegen den Staat an uns angewandt werden – die Menschenwürde, das Recht auf Leben, das Recht auf Freiheit, freie Meinungsäußerung und das Recht auf das Streben nach Glück. Denn diese Wahrheiten sind selbstverständlich, so heißt es in der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten.

    Natürlich sind sie aber in Wirklichkeit nicht selbstverständlich. Sie werden ständig missachtet und mit Füßen getreten. Dauernd und überall – milliardenfach.

    Alle Menschen sind doch von Gott gleich geschaffen und haben diese Rechte von Gott bekommen. Warum sehen wir das so selten?

    Offensichtlich, weil wir uns nicht wirklich nach den Worten und dem Leben desjenigen ausrichten, der die Wahrheit in Person ist. Als Christus sollten wir uns aber unbedingt darum bemühen.

    Dann finden wir auch den Weg zur größeren Objektivität.

    Dann öffnet sich wieder der allzu verengte Debattenraum.

    Dann können Christen wieder gemeinsam nach der Wahrheit streben, wenn sie sich wirklich in die Lage der anderen hineinversetzen, um entsprechend auf diese Weise die Zehn Gebote zu erfüllen.

    1. ein überaus richtiger Beitrag. siehe auch: Joh. 14, 6; dann eröffnet sich auch der Zusammenhang mit dem Leben, den Kardinal Müller mit dem Hinweis auf die Liberalität gegenüber der massenhaften Tötung von Kindern in Deutschland andeutet. Hier ist die AfD die einzige der im Bundestag vertretenen Parteien, die einen christlichen Standpunkt vertritt.

  7. Jordan Peterson warnt vor Naivität von Katholiken gegenüber LGBT

    https://www.kath.net/news/82583 Jordan Peterson warnt vor Naivität von Katholiken gegenüber LGBT Die Agenda sei eine „Antithese zur katholischen Lehre, so als ob sie extra für diesen Zweck geschaffen sei“, meint der kanadische Autor. Linz (kath.net/pk) Der bekannte kanadische Psychologe und Autor Jordan Peterson warnt, dass LGBT-Aktivisten die katholische Kirche zerstören wollen. In Kanada hätten katholische Schulen deren Agenda bereits integriert, und jene, die sich dagegen wehrten, würden schikaniert, sagte er der Agentur LifeSiteNews. Die Agenda „könnte keine stärkere Antithese zur katholischen Lehre sein“, analysiert Peterson. „So als ob sie extra für diesen Zweck geschaffen sei.“ Peterson gehört nicht der katholischen Kirche an, er wertschätzt jedoch den Katholizismus mit den ihm verbundenen Werten. Der Psychologe appelliert an Katholiken, für ihren Glauben zu kämpfen. Die LGBT-Agenda wolle grundsätzlich jegliche Traditionen „zerstören“, sagte er. Dafür benutze sie ein Spektrum an manipulativen Verhaltensweisen und Unterdrückung. Wer als Katholik zu blauäugig oder träge sei, das zu begreifen, verhalte sich wie ein „nützlicher Idiot“, der zu seinem eigenen Untergang beitrage, warnt Peterson. Auslöser für Petersons deutliche Worte war eine Stellungnahme der Vereinigung katholischer Lehrer in Ontario, die sich für die LGBT-Agenda an Schulen stark machten. Sie hatten damit auf ein Statement des Premierministers von Ontario, Doug Ford, geantwortet, der sich gegen die Indoktrinierung von Schülern durch die LGBT-Agenda ausgesprochen hatte.

  8. Eleganter und brüderlicher Beitrag von Kardinal Müller zum DBK-Wort. Man muss auch sehen, dass diese Texte von Hauptamtlichen vorbereitet werden, Ihnen fehlt meist – und wen wundert es denn – das Charisma eines Bischofs!! Wie Bischöfe sprechen sollen, das kann nicht einfach auf dem Schreibtisch eines Laien angefertigt und dann unhinterfragt nach aussen gegeben werden!

    Das sollten Bischöfe immer mit bedenken! Sie können nicht einfach Sätze von Gremienkatholiken und Hauptamtlichen nachklappern und dann haben diese sogar bischöfliche Autorität! Viele Hauptamtliche reden und formulieren wie Politiker! Das kann aber eine Bischofskonferenz niemals! Das darf sie nicht! Sie muss den Leuten helfen – durch solche Prüfsteine an kritischen Programmpunkten von Parteien – selbst die Wahlentscheidung zu treffen. Alles andere spaltet! Und beschädigt langfristig das Hirtenamt.

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