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Martin-Luther-Stiftung debattierte über evangelische Anfälligkeit für Ideologien

Im Protestantismus fehlen „klare Strukturen“

Wie prägt eine christliche Erziehung und was bedeutet es, evangelisch zu sein?  – Darüber diskutierten vier prominente Protestanten auf Einladung der Internationalen Martin-Luther-Stiftung (Erfurt) am 10. September in Berlin.  1523

Der Vorstandsvorsitzende der Stiftung und Kommunikationsberater, Michael Inacker, wuchs im pietistischen Siegerland auf. Er hat den Protestantismus nach eigenen Worten als „bieder“ und wenig humorvoll erlebt. Er vermisse beim Protestantismus die Lebensfreude.

Das Fehlen von klaren Strukturen, wie es sie in der katholischen Kirche gebe, bedeute für den Protestanten eine große Freiheit. Diese erkläre beispielsweise eine große Neugierde auf die Welt und eine größere Reiselust der Protestanten, wie sie der Religionssoziologe Gerhard Schmidtchen nachgewiesen habe.

Allerdings verführe das Fehlen klarer Strukturen auch dazu, innerweltliche Ersatzstrukturen zu suchen. Deshalb seien Protestanten auch ideologieanfälliger als Katholiken und dankbare Abnehmer linker und rechter Ideen gewesen.‎

Zudem habe der Protestantismus oftmals etwas politisch Missionarisches an sich, bei dem Andersdenkenden immer wieder die moralische Begründung ihrer Meinung abgesprochen werde. Inacker kritisierte die politische Einseitigkeit vieler „Funktionärseliten“ der evangelischen Kirche auf Synoden und Kirchentagen. Diese unterlägen oftmals rot-grün Parteilichkeit.‎ Bürgerlich-konservative Christen suchten vergeblich ein klares geistig-geistliches Profil.

Die Reformationsbotschafterin des Rates der EKD, Margot Käßmann, berichtete, dass sie im nordhessischen Stadtallendorf „in einem kirchlichen Milieu mit ganz großer Freiheit“ aufgewachsen ist. Sie sei mit Kindergottesdienst, Posaunenchor und Jugendgruppe groß geworden. Inspiriert habe sie der Baptistenpastor und Bürgerrechtler Martin Luther King (1929 – 1968). Durch ihn habe sie erkannt, dass man fromm und zugleich politisch sein könne.

Frau Käßmann zufolge sind die meisten Kinder, die im Pfarrhaus aufgewachsen sind, stark sozial ausgerichtet. Der bekannte Ausspruch „Pfarrers Kinder, Müllers Vieh, geraten selten oder nie“ müsse daher ergänzt werden: „Wenn sie aber wohlgeraten, spricht die Welt von ihren Taten.“

Quelle und Fortsetzung des Berichtes hier: http://www.idea.de/glaube/detail/inacker-protestanten-sind-anfaelliger-fuer-ideologien-92074.html

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