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Münster-Hiltrup: Stuhlkreise statt Kniebänke in der alten St. Clemens-Kirche?

Pfarreirat will „vorgegebene Bedingungen aufbrechen“

Im Herbst 2013 wurde 80 geladenen Gästen in der alten St.-Clemens-Kirche in Münster-Hiltrup ein Gastmahl mitten im Gotteshaus geboten. Wir haben damals kritisch hierüber berichtet: https://charismatismus.wordpress.com/2014/01/04/protest-in-munster-ein-gastmahl-gehort-nicht-in-die-kirche/

Nun schildert eine aktuelle Mitteilung an die Clemens-Gemeinde, die bei den Pfarrei-Nachrichten der Bistumszeitung „Kirche und Leben“ veröffentlicht wurde, daß der Pfarreirat ein neues „Projekt“ beschlossen habe, nämlich „eine alternative Situation der Sitzplätze auszuprobieren“: P1020947 - Kopie

„In der Zeit vom 24. Oktober bis zum 21. November 2015 sollen die Bänke versuchsweise entfernt und durch eine provisorische Einzel-Bestuhlung ersetzt werden.“

Verschiedene Gruppen hätten den Wunsch nach einem „flexiblen“ Raum geäußert, heißt es weiter. So könnten zB. die Kinder „im Stuhlkreis eine Andacht feiern“ oder es könnten Bibelgespräche in der Kirche stattfinden etc. –  Man fragt sich, wozu es in dieser Gemeinde ein Pfarrheim bzw. Gemeindehaus gibt, um Stuhlkreise oder Bibelrunden anzubieten.

Nun bestehe also vier Wochen lang die Möglichkeit, den Kirchenraum „anders zu erleben“ sowie ein „Gefühl für eine Bestuhlung zu bekommen, die immer, je nach Bedarf, veränderbar ist“.

Am Schluß kommt jenseits der zunächst erwähnten „praktischen“ Überlegungen vermutlich das eigentliche Motiv zur Sprache:

„Wir wissen, dass der Kirchenraum Einfluss auf die Liturgie hat“, weshalb er „durch seine Gestaltung und somit auch durch die Bänke Bedingungen“ setze:

„Mit dieser Initiative wollen wir die vorgegebenen Bedingungen aufbrechen und einladen, neue Wege zu gehen.“

Mit anderen Worten: Die Kniebänke sollten entfallen. Damit wird für die Kirchgänger das Knien (etwa bei der hl. Wandlung bzw. Anbetung des Altarsakramentes) erheblich erschwert und ggf. bei alten oder kranken Personen unmöglich gemacht. Stattdessen ist das gemütlichere Sitzen und zumal der „Stuhlkreis“ angesagt.

Wird hier das Gotteshaus gezielt mit einem Gemeindehaus „verwechselt“?

Kommentare

5 Antworten

  1. Es liegt an den Gläubigen, sich zu wehren.
    Würden sie ihren Unmut über diese Maßnahme äußern, ginge diese Änderung nicht so ohne weiteres durch. Und gäben sie auch klar zu erkennen, dass sie diese angebliche 4 Wochen-Frist nur für vorgeschoben halten, würde sich der Pfarrrei-Rat durchschaut fühlen.
    Aber es ist anzunehmen, dass nichts dergleichen geschieht.
    Und so wird eben bestuhlt, was vermutlich sowieso geplant ist und zwar auf Dauer.
    Vielen wird es egal sein, andere ärgern sich vielleicht darüber, sagen aber nichts und einige werden still leiden.
    Womit dann wieder einmal die Veränderer gesiegt hätten – und so geht es immer weiter: Stück für Stück!

  2. Die Problematik kenne ich: in meinem Pfarreiverband – (Deutschlands Westzipfel) – gibt es 3 Kirchen: 1 Kirche mit flexiblen Stühlen – wie oben beschrieben – an denen Klappbänkchen angeschraubt sind; mit dem Ergebnis, daß das Knien sehr unbequem ist und deswegen niemand – mit Ausnahmen- während der heiligen Wandlung kniet. In einer Kirche gibt es noch traditionelle Bänke, also knieen sehr viel mehr Menschen – quasi automatisch – während der hl.Wandlung.
    In der 3. Kirche werden die traditionellen Bänke gerade rausgeschafft mit exakt dergleichen Begründung wie beschrieben.

  3. Das, was in Deutschland als Ökumene praktiziert wird, ist großenteils ein Etikettenschwindel zur immermehr fortschreitenden Relativierung des authentischen katholischen Glaubens.
    Gottgewollte Einheit kann nur dann entstehen, wenn zunächst einmal jeder Christ sich vom reinen Namenschristentum verabschiedet und in Wort und Tat ein Vorbild nach dem Beispiel seines Herrn und Meisters zu sein versucht. Da heutzutage die Wahrheit kaum noch das Herz des Einzelnen erreicht, erreicht der rasante Auszug aus der Glaubensgemeinschaft immer neue Rekorde, ohne daß von den Hirten noch energisch dagegen angegangen wird.
    Fast alle hiesigen Bischöfe laufen neben der Spur. Da muß man sich über die Folgen nicht mehr wundern!

  4. Einerseits steht wohl nirgends geschrieben, dass in einer Kirche fest installierte Kniebänke geben muss. In orthodoxen Kirchen gibt es m.W. überhaupt keine Bänke, sondern die Gläubigen stehen die ganze Zeit (und laufen z.T. auch herum). Grundsätzlich halte ich es auch nicht für falsch, in einer Kirche z.B. Bibelkreise abzuhalten.

    Andererseits halte ich es auch für bedenklich, wenn man die Kirche für alle möglichen Veranstaltungen verwendet. Das Bewusstsein, dass es ein Gotteshaus ist und nach katholischer Überzeugung Christus selbst in der Eucharistie gegenwärtig ist, darf nicht verloren gehen.

  5. Wesentliche Unterschiede zwischen „katholisch“ und „evangelisch“ sind die Auffassungen vom Kirchengebäude – hier „Haus Gottes“, dort „Haus der Gemeinde“ – und Messe – hier „Mitfeier des Opfers Christi“, dort „Gemeindefeier“. Wie weit ist dieses „Neu-Katholische“ nun noch vom Evangelischen entfernt? Soll das etwa „Ökumene“ sein?

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