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Münster: Vertreter von CDU, OMV und BdV gedenken der deutschen Heimatvertriebenen

Von Felizitas Küble

Am 20. Juni findet jährlich der bundesweite Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung statt. Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) hat daher für diesen Dienstag für amtliche Dienstgebäude Beflaggung auf Vollmast angeordnet.

Der 20. Juni ist seit jeher Weltflüchtlingstag. Durch Betreiben der CDU und per Kabinettsbeschluß wurde am 27. August 2014 der jährliche Gedenktag für deutsche Heimatvertrieben eingeführt und seit 2015 begangen.

In Münster gibt es jährlich am städtischen Vertriebenen-Mahnmal auf der Grünfläche des Servatiiplatzes eine würdige Gedenkstunde, die mit der gemeinsam gesungenen Nationalhymne beendet wird. Diesmal begann sie am frühen Abend kurz nach 18 Uhr.

Eingeladen zu dieser Erinnerung an die 14 Millionen deutschen Heimatvertriebenen und Flüchtlinge haben der BdV (Bund der Vertriebenen) und die OMV (Ost- und Mitteldeutsche Vereinigung) in der CDU. Die OMV war u.a. durch Dieter Zank (siehe Foto) aus dem NRW-Vorstand vertreten.

Für die CDU-Stadtratsfraktion in Münster erschien Rechtsanwalt Stefan Leschniok (siehe Foto oben links).

Das engagierte Ratsmitglied überbrachte zugleich die Grüße der Bürgermeisterin Angela Stähler (CDU) sowie von Dr. Stefan Nacke, dem CDU-Bundestagsabgeordneten aus Münster.

Leschniok erläuterte angesichts des Ukraine-Kriegs die erschreckende Aktualität einer erzwungenen Flucht aus der Heimat. Zugleich erinnerte er daran, daß tausende Heimatvertriebene aus den Ostgebieten in Münster ein neues Zuhause gefunden haben.

Zu Beginn sprach ein Fotograf der „Westfälischen Nachrichten“ (WN) zu den Versammelten und berichtete positiv von einer Reise nach Königsberg. Dort sei das Interesse vieler Bürger für die deutsche Geschichte der Stadt und der Region Ostpreußen erstaunlich groß.

Bedauert wurde von einigen Teilnehmern, daß die Regionalzeitung im Vorfeld keinen Hinweis auf diese Gedenkstunde veröffentlicht hatte. 

Die Münsteraner BdV-Vorsitzende Roswitha Möller (siehe Foto), die 1945 als Kleinkind von zwei Jahren aus Danzig vertrieben wurde, leitete gemeinsam mit Leschniok die Mahnwache.  Sie erwähnte positiv den Einsatz der Landesregierung von Bayern zugunsten der Vertriebenenarbeit, was man der „Ampel“ leider nicht nachsagen könne. Die Sudetendeutschen gelten bekanntlich als der „fünfte Stamm“ im Freistaat. 

Die beiden Redner erinnerten auch an den 17. Juni, als vor 70 Jahren unsere Landsleute in der „DDR“ gegen die kommunistische Gewaltherrschaft aufgestanden waren. 

Ein weiteres Jubiläum war die Errichtung dieses Denkmals für die Opfer von Flucht und Vertreibung durch die Stadt Münster vor genau 20 Jahren unter CDU-OB Tillmann, der  – wie Harald Dierig berichtete –  damals eine bewegende und eindrucksvolle Ansprache gehalten hat.

Dierig gehört zum Beirat der Grafschaft Glatz und ist Vorsitzender des „Denkmal Barackenlager Lette e.V.“.  Diese Dauer-Ausstellung befindet sich im Heimathaus Lette bei Coesfeld. 

Volksaufstand 17. Juni: Sonderfall Görlitz

Harald Dierig (siehe Foto) äußerte sich angesichts der Debatte um den 17. Juni vor allem zu Görlitz, einem der Brennpnkte des Volksaufstands. Jeder dritte Bürger dort stamme aus Schlesien, zugleich seien gut ein Drittel der Görlitzer am 17. Juni 1953 auf die Straße gegangen. Man habe die Nationalhyme gesungen und die deutsche Wiedervereinigung gefordert. Zudedm sei gerufen worden: Wann wird die Oder-Neiße-Grenze aufgehoben? Wann finden freie Wahlen statt?

Die Demonstrationen lösten sich erst auf, als vom sowjetischen Stadtkommandanten der Ausnahmezustand verhängt und Warnschüsse abgegeben worden waren. Für einige Aufständische habe es hohe Zuchthausstrafen gegeben, teils sogar noch viele Jahre später.

Das Buch „Der 17. Juni 1953 in Görlitz“, aus dem Dierig zitierte, wurde mit Unterstützung dieser Stadt vom Verlag Lusatia 2003 in Bautzen herausgebracht. Die Verfasserin ist Heidi Roth (ISBN: 3-929091-94-1)

Einige Sprecher bedauerten, daß weder ARD noch ZDF und auch nicht die dritten Programme einen speziellen Bericht über den 17. Juni gesendet haben. Dies sei völlig unverständlich angesichts des 70. Jahrestags, was eine besondere Würdigung dieses Volksaufstands gegen die SED-Diktatur verdient hätte.

Unsere Autorin Felizitas Küble leitet den KOMM-MIT-Verlag und das Christoferuswerk in Münster, das dieses CHRISTLICHE FORUM betreibt

 

Kommentare

3 Antworten

  1. Ich bin sehr froh, dass seitens der Stadt Münster und des Landes NRW, der CdU sowie der Vertriebenenverbände OMV und BdV in der heutigen schnelllebigen Zeit dieses geschichtsträchtigen Tages erinnert wird. Danke, dass kirchliche Gremien sowie Menschen aus der Erlebnisgeneration so geschichtsbewusst sind, dass sie die Betroffenen nicht alleine lassen.

  2. Schön, dass wenigstens das CHRISTLICHE FORUM dank Frau Küble an die Vertreibung von 14 Millionen Schlesiern, Ostpreußen und weiteren Deutschen aus Pommern 1945/46 und an den mit sowjetischen Panzern niedergeschlagenen Volkaufstand erinnert. Der Großvater unserer Schwiegertochter hat dafür Jahre seines jungen Lebens im gefürchteten Folterlager Bautzen zugebracht. Wie geschichtsvergessen wir Deutschen doch sind! Wie wäre es sonst möglich, dass inzwischen ausgerechnet eine sog. rechte Partei für den ehemaligen Geheimdienstler Putin russische Propaganda verbreitet.

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