Von Felizitas Küble
Wenngleich wir heute gottlob nicht wie einst im NS-Staat in einer totalitären Diktatur leben, erinnern manche Wortmeldungen gegen den nichtgeimpften Teil der Bevölkerung an unselige Zeiten.
Hieß es früher „DIe Juden sind unser Unglück“, klingt es heute bisweilen nicht viel anders – freilich hat das Feindbild gewechselt.
Kein Geringerer als der Vorstandschef des Weltärztebundes, Frank-Ulrich Montgomery, einst Präsident der Deutschen Ärztekammer, tendiert nicht nur zur Impf-Pflicht, sondern zog kürzlich öffentlich über die „Tyrannei“ der Ungeimpften her, deren schreckliches Vergehen einzig darin besteht, sich keine Gen-Spritze verabreichen zu lassen.
Was heißt hier „Impf-Verweigerer“?
Schon zuvor war viel von den angeblich unsolidarischen „Impfverweigerern“ die Rede, was durchaus diffamierend, weil herabsetzend klang, denn was „verweigert“ dieser Personenkreis denn? Welche Pflichten? Die Verkehrsregeln? Steuern? Sozialabgaben – oder was? Da es zu Recht keine Impf-Pflicht gibt, kann von Verweigerung logischerweise auch keine Rede sein.
Reichlich unverforen schreibt z.B. die KVBW(Kassenärztliche Vereinigung in Baden-W.), man empfinde „Impfverweigerung als frech und gesellschaftlich inakzeptabel“.
Aber derlei Anprangerungen waren in den letzten Wochen noch vergleichsweise „harmlos“, denn inzwischen ist der Ton deutlich aggressiver geworden – und dies sogar von hochamtlicher Seite. Immerhin unser aller Staatsoberhaupt Frank-Walter Steinmeier (SPD) behauptet jetzt ignorant, die Nichtgeimpften „gefährden uns alle“.
Anscheinend hat er dabei nicht einmal auf den prominenten „Star-Virologen“ Dr. Christian Drosten gehört, der unlängst einräumte, von einer „Pandemie der Ungeimpften“ könne keine Rede sein.
Ist eine derartige verbale Attacke über Nichtgeimpfe als Gefährder wirklich nennenswert sachlicher als die damalige Dämonisierungsformel, die Juden seien „unser Unglück“?!
Muß man sich neuerdings in Deutschland den angesagten Respekt oder wenigstens ein Mindestmaß an Toleranz erst „erimpfen“?!
WamS-Chef: Montgomery-Äußerung ist „grotesk“
Es erstaunt, daß derart dummdreiste Entgleisungen in Medien und Öffentlichkeit kaum eine deutliche Kritik hervorrufen.
Immerhin bezeichnet der Chefredakteur der bürgerlich-liberalen „WELT am SONNTAG“ die hochgradig unfaire Äußerung Montgomerys von der „Tyrannei der Ungeimpften“ als „groteskes Gerede“.
In seinem heutigen Editorial (Vorwort auf S. 2) verbindet Ulf Poschardt diese allzu berechtigte Schelte aber sogleich mit einem unnötigen Seitenhieb in die andere Richtung, weil er offenbar das Bedürfnis verspürt, sich gegenüber den Impf-Ephoriker abzusichern, indem er erwähnt, der „Aktivismus der Impfgegner“ sei „ebenso grotesk“. – Wirklich?
Mir ist keine bedeutende Person im Skeptikerspektrum bekannt, der die Impf-Befürworter etwa der „Tyrannei“ bezichtigt hätte – auch nicht etwa deshalb, weil sie meist ungetestet durch die Gegend laufen (im Unterschied zu vielen Ungeimpften). Natürlich gibt es auch bei Impfkritikern – wie überall – etliche Verrückte an den Rändern, doch diese sind nicht repräsentativ für die Gesamtheit der Bewegung – und es wäre unfair, einen Baum an seinem Fallobst zu messen.
Unser Autorin Felizitas Küble leitet den KOMM-MIT-Verlag und das Christoferuswerk in Münster, das dieses CHRISTLICHE FORUM betreibt.
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10 Antworten
Impfen ist ein individuelles Recht, absolut. Aber scheinbar überholt sich dies alles, was hier gesagt wurde, teilweise sehr schnell aus folgendem Grund: die Wirkung von Biontech lässt nach deren eigener Aussage nach 6 – 9 Monaten nach. Das erklärt auch, dass nach Videotext bei „Welt“ von heute im Oktober 30 % der Toten durch Corona geimpft war. Ob sich das eine Gesellschaft leisten kann und das folgt daraus, das ganze Land jedes halbe Jahr zu impfen, glaube ich nicht.
In Montgomerys Haut möchte ich nicht stecken, falls sich demnächst mal eine labile Persönlichkeit zum Tyrannenmord aufgerufen fühlt.
Die Entscheidung, ob sich jemand impfen lässt oder nicht, gehört zu den Individualgrundrechten.
Sie sind durch unsere Verfassung verbürgt.
Was aber durch unsere Verfassung verbürgt ist, kann nicht unstatthaft und verwerflich sein.
Es ist nicht einmal begründungspflichtig.
Wer also Ungeimpfte verbal (und/oder physisch) angreift und moralisch herabsetzt, weil sie von ihrem Recht Gebrauch machen und ihre Entscheidung dahingehend getroffen haben, dass sie sich nicht impfen lassen, missachtet die Verfassung und verstößt gegen das Antidiskriminierungsgesetz.
Das herrschende Coronaregiment und die aktuelle Diskussion über Apartheidmaßnahmen gegen Ungeimpfte sind Auswuchs kollektiven Irrsinns, der selbst höchstgestellte Persönlichkeiten in Wissenschaft und Politik affiziert hat.
Diesem Artikel ist nichts mehr hinzuzufügen und Montgomery und Steinmeier sollten diesen heute noch lesen und sich der Meinung des Virologen Prof. Drosten anschliessen – und sich in aller Öffentlichkeit entschuldigen. Aber da können wir lange warten. Anne Will fragte ja noch in der Sendung nach und Montgomey wiederholte bestärkend den Satz.
Genau so spaltet man die Bevölkerung.
Meine Mutter, die bislang sehr tolerant gegenüber Nichtgeimpften war, hat kürzlich auch schon was Abwertendes über diese Personengruppe losgelassen.
Somit geht die Spaltung durch Familien.
Die Ungeimpften tragen dazu bei, daß das Virus immer neue, aggressivere Mutationen entwickeln kann.
Es geht hier nicht einfach darum, anderer Meinung zu sein, es geht um eine Pandemie.
Meine „Freiheitsrechte“ enden da, wo sie zur Gefahr für andere werden.
Guten Tag,
genau umgekehrt wird ein Schuh draus: Das Impfen hat die Entstehung von Mutanten inkl. Delta begünstigt.
Schon mal etwas von Selektionsdruck gehört?
Immerhin wird dies von einem Nobelpreisträger erläutert – und sogar vom linken RND zugegeben:
https://christlichesforum.info/erstaunen-uber-fehlende-herdenimmunitat/
Lesen bildet
und verhindert Vorurteile (z.B. gegen Nichtgeimpfte).
Wenn sich hier jemand beschweren könnte, dann gerade nicht Nichtgeimpften.
Aber bei denen ist es hier nicht üblich, über Leute mit anderem Impfstatus herzuziehen.
Dergleichen Vorwürfe habe ich bei Leserkommentaren ausschließlich von Geimpften erlebt.
Aber gottlob schreiben hier auch Impflinge, die sehr tolerant und fair sind, zB. Thomas May.
Freundlichen Gruß
Felizitas Küble
Zur Ergänzung:
Der zuvor erwähnte Thomas May (Religionspädagoge und Publizist) schrieb soeben in einem Leserkommentar (siehe unter diesem Artikel „Neues Feindbild anno 2021…“) folgende erhellende Zeilen:
„Die Entscheidung, ob sich jemand impfen lässt oder nicht, gehört zu den Individualgrundrechten.
Sie sind durch unsere Verfassung verbürgt.
Was aber durch unsere Verfassung verbürgt ist, kann nicht unstatthaft und verwerflich sein.
Es ist nicht einmal begründungspflichtig.
Wer also Ungeimpfte verbal (und/oder physisch) angreift und moralisch herabsetzt, weil sie von ihrem Recht Gebrauch machen und ihre Entscheidung dahingehend getroffen haben, dass sie sich nicht impfen lassen, missachtet die Verfassung und verstößt gegen das Antidiskriminierungsgesetz.
Das herrschende Coronaregiment und die aktuelle Diskussion über Apartheidmaßnahmen gegen Ungeimpfte sind Auswuchs kollektiven Irrsinns, der selbst höchstgestellte Persönlichkeiten in Wissenschaft und Politik affiziert hat.“
Wenn sich jemand nicht impfen lässt, ist er keine Gefahr für andere, sondern höchstens für sich selbst. Wenn Sie, werte Anne, wegen Migräne eine Schmerztablette einwerfen, dann werden die Kopfschmerzen Ihrer Mitmenschen nicht weniger.
Da haben Sie wohl recht.
Meines Wissens ist Migräne allerdings nicht ansteckend.