Von Dr. med. Edith Breburda
Ein Bericht der New York Times vom 12. Juli 2013 mit dem Titel „Sex on Campus“ erstaunt Eltern, wie der konservative Radiosprecher Rush Limbaugh in seiner Radiosendung vom 17. Juli 2013 berichtete. Eltern, welche ihre Töchter auf Elite- Universitäten der Ostküste der USA senden, sind entsetzt, dass ihre Kinder Hookup-Sex ohne Gefühl initiieren.
Heutzutage gibt es kein Dating mehr, so wie die US-Amerikaner es verstehen. Die vielbeschäftigten Studenten haben dafür keine Zeit mehr.
Heute bezeichnet man es als Hookup, wenn man sich für eine Nacht sexuell ausleben will. Dabei sind keine Gefühle im Spiel. Man kennt den anderen kaum und kann sich nicht mal vorstellen, mit ihm eine Tasse Kaffee zu trinken. So beschreibt es Kate Taylor in ihrem Artikel „Sex on Campus. She can play the game, too.“
An einem Wochentag im Frühjahr 2013 greift eine junge hübsche Studentin um 22 Uhr abends, nachdem sie mit ihrem Pensum fertig ist, nach ihrem Mobil-Telefon. Sie hat ein bisschen Zeit, um sich zu erholen und so textet sie ihrem „Hookup“, jenem Jungen, mit dem sie ein sexuelles Verhältnis hat, auch wenn er nicht ihr Freund ist.
Er schreibt zurück, sie solle vorbeikommen. Sie schauen ein bisschen fern, haben Geschlechtsverkehr, um danach schlafen zu gehen. Ihre Beziehung baut nicht auf einer Seelenverwandtschaft aus. Sie können sich nicht einmal leiden. Eigentlich können wir nicht mal zusammen sitzen für eine Tasse Kaffee, heißt es in dem Artikel.
Hooking-up statt Romantik
Die Studentin beschwert sich nicht, dass sie keinen Freund findet und dass die romantischen Beziehungen, wie man sie von früher kennt, heutzutage keinen Platz mehr haben. Sie gibt sich statt dessen mit ihrem „hooking up“ zufrieden und beschreibt es als Vorteil, dass dieses mit geringen Kosten und Risiken verbunden ist. In ihren Worten handelt es sich schlicht um ein „low investment“:
„Ich kann keine romantische Beziehung aufbauen,“ sagt die Studentin, die anonym bleiben will: „Ich bin immer beschäftigt, ganz so wie die jungen Herren, an denen ich interessiert wäre. Jeder sagt, man sollte sich Zeit nehmen, nur sind da so viele andere Dinge in meinem Leben, an denen ich interessiert bin und die ich wichtiger finde. So kann und will ich mir keine Zeit nehmen.„
„Hooking-up“ ersetzt heutzutage das traditionelle Dating; es bezieht alle Praktiken mit ein; nur dass sie ohne Emotionen oder Beziehungen vollzogen werden.
Personen, welche näher in die sogenannte „Hookup-Kultur“ schauten, haben zunächst vermutet, es seien Männer, welche diese Art der „Beziehung“ aufbauen. Frauen wären eher an romantischen Verbindungen interessiert, dachte man. Doch erst jetzt realisiert man, dass es genau umgekehrt ist:
Hanna Rosin schreibt in ihrem Buch „The End of Men“ über die Strategien des „Hooking up“. Hartarbeitenden, ehrgeizigen jungen Frauen bietet es die Gelegenheit, ihre Sexwünsche auszuleben, währenddessen sie sich hauptsachlich auf ihre Karriere konzentrieren können.
Susan Patton, Mutter und Absolventin der Princeton Universität, schrieb einen Brief an junge Studentinnen ihrer Universität. Sie fordert Studentinnen auf, ihre Zeit an der Universität dazu zu nutzen, um ihren späteren Mann zu finden. „Für viele von euch liegt der Eckstein zu einer glücklichen Zukunft in dem Mann, den ihr heiratet. Niemals wieder werdet ihr so viele junge Männer an einem Ort haben, die eurer wert sind,“ rät sie.
Sie schrieb diesen Brief, nachdem sie an einer Konferenz in Princeton teilgenommen hatte. Dort fragte sie junge Studentinnen, ob sie später heiraten und Kinder bekommen wollen. Die Studentinnen schienen schockiert über Ihre Frage.
„Ich dachte„, fährt Frau Patton fort: „Meine Güte, wohin sind wir gekommen, dass solch brillante junge Frauen Angst davor haben, eine Ehe und Kinder als das Wesentlichste und Glücklichste in ihrem Leben zu sehen. Ist es die Botschaft der extremen Feministinnen, die sie erreichte, die ihnen sagt: Du kannst das alleine, Du brauchst keinen Mann?„
„Entweder macht man seinen Doktor – oder heiratet ihn…“
Wie nicht anders zu erwarten, wurde Frau Patton für ihren Brief von vielen verspottet, sie würde sich in die alten Tage der „Mrs. Degree“ zurücksehen. Ganz nach dem Motto: Entweder macht man seinen Doktor oder heiratet ihn. – Einige gaben Ms. Patton in dem Punkt recht, dass es schwer sei, einen Mann nach der Ausbildung zu finden, wenn man bereits 30 Jahre alt sei.
Interviews mit 60 Penn-State-University-Studentinnen verdeutlichen, dass bessere Ausbildungsmöglichkeiten sowie ein größerer Leistungsdruck, der auf jungen Frauen liegt, die Ansichten über Beziehungen und Sex prägen. Die typische Elite- Universitäts-Studentinnen streben eine TOP-Karriere an. Sie wollen für ein paar Jahre ins Ausland – und da ist eine Ehe vor ihrem 20. und frühen 30. Lebensjahr nicht vorstellbar.
In diesem Zusammenhang möchte man jedoch nicht auf Sex verzichten – und so ist eine regelmäßige Beziehung mit ihren „hookup buddies“ ohne Verpflichtung und tiefere Bindung aus ihrer Sicht ideal. Sie sind der Meinung, eine längere Partnerschaft sei zu anspruchsvoll und dies würde ihrer Ausbildung schaden.
„Sie fühlen sich als wahre Feministinnen“
Meist trifft man sich nach ein paar „Drinks“ und spät in der Nacht, berichten die Studentinnen, die unter keinen Umständen ihre Namen preisgeben wollen aus Furcht vor ihrer Familie oder Repressalien von Seiten der Uni. Sie fühlen sich als wahre Feministinnen; als starke Frauen, die wissen, was sie wollen und die gegenüber ihrer Sexualität verantwortlich sind. Die Studentin, die sich mit A. anreden läßt, bemerkt, dass sie keinen einzigen „One-night-stand“ bedauert. In 10 Jahren wird sich sowieso keiner mehr daran erinnern. Ich werde mich nur an meine akademischen Leistungen erinnern, betont sie.
Viele von ihnen behaupten, sich nicht vom Feminismus leiten zu lassen. Stattdessen würden sie die Warnung der Eltern befolge,n sich nicht zu sehr in eine Beziehung einzulassen, um unabhängig zu bleiben.
„Meine Mutter flößte mir immer ein, meine Entscheidungen selber zu treffen – und nicht mit einen Mann“, teilt eine Studentin mit. Ihre Freundin hat eine feste Beziehung, fühlt sich damit jedoch so, als ob sie ein Tabu gebrochen hätte. „Bin ich in der Lage und darf ich überhaupt mit 19 Jahren den Mann finden, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen will ?“, fragt sie sich. Sie fühlt sich damit überfordert.
„Selbst wenn sie jemand finden würden, die Logistik einer festen Beziehung gestaltet sich als einfach zu schwierig“, geben die interviewten jungen Frauen zu bedenken. Sie sind zu sehr mit ihrem Studium beschäftigt, mit einem guten Abschluß, da bleibt keine Zeit für „Dating“.
„Keine Zeit fürs Kennenlernen“
Viele geben die Suche nach dem Traumpartner auf. Statt dessen begnügen sie sich mit „Hookup-bodies“. Die Einführung in diese Praktiken ist meist gekoppelt mit den Bruderschaft-Partys während der Einführungskurse für Erstsemester.
„Man muss betrunken sein sonst kann man diese Art des Kontaktes nicht genießen“, meinte eine Studentin. Die Gefahr, vergewaltigt zu werden, besteht so jedoch noch mehr. So gibt es an den Uni’s Umfragen und Kommissionen, die untersuchen, inwiefern Alkohol und Drogen am Uni-Gelände mit sexueller Gewalt verbunden sind.
„Wenn wir betrunken sind, meinen die Jungs, wir würden dem sexuellen Kontakt zustimmen. Viele denken sich: Ok, das Mädchen kommt zu dieser Party, sie trinkt und sie ist so angezogen, als wolle sie ein hook up mit jemanden„, berichtet eine andere Studentin ,die sich mit Haley anreden läßt.
„Jungs verachten solche Frauen“
Paula England, eine Soziologin der New York Universität, leitete eine Umfrage mit 24.000 Studentinnen, die sie an 21 Universitäten durchführte. Sie kommt zu dem Schluß: „Frauen ergeht es besser in einer Beziehung als in sexuellen Hookups. Jungs sind nur über das Wohlergehen der Frauen in einer festen Beziehung besorgt. Mehr noch, Jungen verachten meist Frauen, die ein Hookup-Treffen bevorzugen.“
„Es sind jedoch Frauen, die einen Vorteil aus Hookups ziehen und sie einleiten“, erläutert Rush Limbaugh in seiner Radioshow vom 17.7.2013: „Frauen sind heutzutage die Alpha-Tiere. Modernistischer Feminismus bezog sich darauf, Männer zu zivilisieren, sie den Frauen anzugleichen. Aber was passierte? Frauen dachten, sie müßten mehr wie Männer werden. Sie wollen das tun, was Männer tun.
Und genau das beschreibt Kate Taylor in ihrem Artikel in der „New York Times“. Die Elite-Studentinnen initiieren derartige Hoogups, nicht die Männer. Durch den Artikel wird diese Kultur, die eigentlich schon lange bekannt ist, den Eltern vorgestellt. Und diese sind nun entsetzt, dass ihre kleinen lieben Töchter solche Dinge tun“, erklärt der konservative Radiosprecher seinem Publikum.
Dr. Edith Breburda DVM, PhD lebt im US-Bundesstaat Wisconsin (USA)
Buch: Promises of New Biotechnologies
https://www.createspace.com/3698701
Bücher von Edith Breburda:
https://www.amazon.com/author/breburda
Dr. Breburdas Webseite: http://scivias-publisher.blogspot.com/
2 Antworten
Auch außerhalb der Universitäten tobte der Geschlechterkampf. Den ersten Bildungsbestrebungen von Frauen im deutschen Kaiserreich hatte Paul Möbius im Jahr 1900 sein berühmtes Buch „Über den physiologischen Schwachsinn des Weibes“ entgegengeworfen, das bis 1919 immerhin elf Auflagen erlebte. 1903 war Otto Weinigers antisemitische und frauenverachtende Tirade „Geschlecht und Charakter“ gefolgt. Eine Flut von Schriften, in denen die Verfasser nachzuweisen versuchten, dass die Frau geistig und charakterlich unterlegen sei, ergoss sich in die Buchhandlungen und Bibliotheken.
Was hat denn das mit dem Thema des Artikels zu tun?? Thema verfehlt!