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Bischof Bode & Co: Die „Lebenswirklichkeit“ als neue theologische Erkenntnisquelle?

Daß Osnabrücks Bischof Bode nun über eine kirchliche Segnung homosexueller Paare nachdenken will, kann nicht überraschen. Überraschen kann höchstens, daß der hochwürdige Herr es bei seinem Vorschlag nicht mit den üblichen „pastoralen Erwägungen“ belassen hat, sondern tiefer in das eingestiegen ist, was er für Theologie auf der Höhe der Zeit hält.

Schon seit längerem gilt die „Lebenswirklichkeit“ vielen Zeitgeist-Theologen als Erkenntnisquelle – gleichberechtigt mit der Heiligen Schrift und weit vor jeder Tradition.

Nun erweitert der Bischof diesen unglückselige Konzept auf die politische Realität: Die Politik hat die Homoehe nun mal beschlossen – da muß die Kirche springen. Nicht aus Zwang, sondern aus Einsicht. Und die Einsicht, die die politische Realität dem stellv. Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz offenbart hat, ist:

„Wir müssen darüber nachdenken, wie wir eine Beziehung zwischen zwei gleichgeschlechtlichen Menschen differenziert bewerten. Ist da nicht so viel Positives, Gutes und Richtiges, dass wir dem gerechter werden müssen?“

Da wird sich Bodes Amtsvorgänger Paulus von Tarsus aber wundern.

Doch damit war zu rechnen, nachdem das sog. Zentralkomitee der dt. Katholiken (ZdK) bereits im vergangenen Sommer mit ähnlichen Vorstellungen hervorgetreten war.

Aus bischöflichen Kreisen war damals zwar verhaltener Widerspruch laut geworden, aber es ist ja nicht so, daß das ZdK und die Bischofskonferenz nicht auf vielfache Weise miteinander verknüpft wären.

Quelle und FORTSETZUNG des Artikels hier: http://www.summorum-pontificum.de/themen/glaubenskrise/1253-zeugnisse-der-apostasie-i.html

Foto: Dr. Bernd F. Pelz

Kommentare

3 Antworten

  1. Die sog. „Lebenswirklichkeit“ zieht halt am Ende Gottes Gericht nach sich. Wenn sich Christen auf die „normative Kraft des Faktischen“ einlassen, haben sie schon verloren und sich der christusfeindlichen Welt ergeben. Es ist dem Herrn ein Gräuel, wenn homosexuelle Neigungen ausgelebt werden. Seitdem dies im AT festgestellt wurde, hat Gott sich nicht verändert. Er war auch nicht in Therapie und findet deshalb plötzlich derartige Gräuel segnungswürdig. „Der Sünde Sold ist der Tod“. Und das kann man auch nicht durch eine kirchliche Segnung ändern.

    Der Herr Bode müsste eigentlich sofort abgesetzt werden, weil er seine Schafe willentlich in die Irre führt. Und dass Paulus von Tarsus sein „Amtsvorgänger“ gewesen sein soll, das erachte ich für – freundlich ausgedrückt – völlig an den Haaren herbeigezogen.

  2. Schwierige Problematik!
    Natürlich muss man mit der Lebenswirklichkeit auch theologisch umgehen. Täte man das nicht, würde man sich als „Sekte“ qualifizieren. Das Phänomen „Homosexualität“ ist deshalb so schwierig zu beurteilen, weil es erstens kaum seriöse Forschung darüber gibt, und man zweitens gesellschaftlich ein „Vorurteil“ von früher einfach ohne dialektischen Diskurs ersetzt hat durch ein „Vorurteil“ von heute, das lautet: In einer Beziehung gelebte Homosexualität ist identisch mit der Ehe oder einer eheählichen Liaison.

    Es wäre aus meiner Sicht wichtig, eine so leichtfertige Identitätsbehauptung erst einmal sorgsam zu prüfen. Aber offenbar hakt an dem Punkt jedes logische Denken aus. Es ist nun mal Identität nicht dasselbe wie Ähnlichkeit. Mit Sicherheit aber hat eine homosexuelle Beziehung in manchen Punkten Ähnlichkeit mit einer Ehe – aber wie gesagt: ähnlich ist nicht gleich identisch. „Dasselbe“ ist nicht „das gleiche“…

    „Ehe“ ist und bleibt die Beziehung zwischen Mann und Frau iS eines Vertrages mit der natürlich vorgegebenen Potenz, Nachkommen zu zeugen und zu gebären und zu nähren und aufzuziehen. Dies trifft wesentlich auf die homosexuelle Beziehung nicht zu. Zwei Gleiche werden nichts miteinander zeugen können. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Da helfen auch substituierende Krücken über Adoptionen oder Leihmutterschaften nichts – der natürliche Stand einer Ehe wird nicht erreicht werden. Es wird hier ja auch nicht etwas substituiert, was ansonsten natürlicherweise da wäre, so wie ein Diabetiker Insulin substituiert, das er normalerweise selbst produzieren würde, aber aus Krankheitsgründen nicht mehr selbst erzeugt. Der Homosexuelle kann per definitionem mit einem Gleichen nicht zeugen, sondern nur sexuelle Sensationen erleben. Das ist aber nicht dasselbe.

    Nun betrifft aber der Segen Gottes genau diesen natürlichen Stand der potentiellen Elternschaft in gemeinsam gelebter Sexualität, wie man in der Genesis nachlesen kann.

    Die Kirche kann diesen Segen, der ja spezifisch ist, nicht einfach als „identisch“ anderen Arten von Beziehungen erteilen.

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