1. In der Banater Heide,
da stand unserer Eltern Haus.
Da tanzten im Wirtshaus wir beide,
am Sonntag jahrein und jahraus.
2. In der Banater Heide,
das war eine schöne Zeit.
Auch wenn ich an Sehnsucht leide,
die Heimat ist heute so weit.
3. Wenn der Mensch auch älter wird
bei aller Hast und Plage.
Wer denkt nicht gern an einst zurück,
an die Kindertage.
4. Mein Haus steht heut am Bodensee
bei einer alten Weide.
Das Herz jedoch vergisst sie nicht,
die schöne Banater Heide.
Hinweise dazu von Ernst Friedel:
Zum Heimatlied der Banater Schwaben, die nach dem Krieg aus ihrer Heimat vertrieben wurden: Nach dem Passarowitzer Friedensschluss 1718 wurde das Banat der kaiserlichen Wiener Reichsregierung unterstellt. Der Wiener Hof betrieb eine intensive Wiederbesiedlung der Provinz. Die Neubesiedlung des Banats mit deutschen Einwanderern erfolgte in drei Abschnitten, den sogenannten Schwabenzügen.
Der erste Schwabenzug von 1722 – 1726 unter Karl VI. hatte als Schwerpunkt die Besiedlung der militärpolitischen Donaulinie. Kaiserin Maria Theresia setzte nach Beendigung des Siebenjährigen Krieges die Kolonisation in größerem Umfang fort. Es folgte der 2. Schwabenzug von 1763 – 1772 und der Dritte fand von 1782 – 1787 statt.
Die Kolonisten kamen aus ganz Süd- und Mitteldeutschland, vor allem aus der Pfalz, Schwaben, Rhein- und Mainfranken, Bayern, Deutschböhmen, Innerösterreich, dem Elsass und Lothringen. Im Banat – wie im gesamten mittleren Donauraum – wurden die deutschen Siedler von ihren ungarischen, slawischen und rumänischen Nachbarn „Schwaben“ genannt. Obwohl diese Bezeichnung nur teilweise zutraf, nannten sich auch die Deutschen „Schwaben“.
Die Siedler bekamen ein sumpfiges und unwirtliches Gebiet. Nach viel Not und Elend konnten sie sich ein blühendes Land schaffen und das Banat wurde zu einer Kornkammer Europas ausgebaut. Sie nannten es Banater Heide, mit dem sie nun eng verbunden waren. Sie liebten die neue Heimat, aber ihre deutsche Sprache, ihr deutsches Brauchtum haben sie über Jahrhunderte gepflegt und beibehalten
Im Lied erinnert man sich an das Elternhaus, an die schönen gemeinsamen Erlebnisse. Inzwischen sind sie alt geworden und sie haben sich mit Hast und Plage nach der Vertreibung eine neue Existenz aufgebaut. „Das Haus steht jetzt am Bodensee“ heißt es im Lied, aber die Erinnerungen bleiben.
Wenn diese erwachen, kommt auch Sehnsucht an die alte Heimat, an die Vergangenheit ins Gedächtnis zurück, die sie etwas wehmütig und trotzdem durch das fröhliche Lied „In der Banater Heide da stand mein Elternhaus“ zum Ausdruck bringen.
Sie finden das Lied mit Melodie hier: https://www.youtube.com/watch?v=Pelz089IlW4 Banater Heide
Foto: Dr. Edith Breburda