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Fehlt der deutschen Ortskirche und dem Staat die Kraft, ihren Aufgaben nachzukommen?

Von Prof. Dr. Hubert Gindert

Das Befragungsinstitut „INSA Consulere“ führte vom 31. Juli bis 3. August 2020 eine repräsentative Erhebung unter Erwachsenen durch. Die Befragten sollen Stellung zur Aussage beziehen: „Die katholische Kirche in Deutschland wirkt auf mich intern zu zerstritten, als dass sie mir Halt und Orientierung geben könnte“.

Das Ergebnis: Jeder Zweite (52%) stimmte dieser Aussage zu. 13% teilten diese Ansicht nicht. 22% wissen nicht, wie sie zu dieser Frage stehen sollen. Die Befragten Katholiken teilten zu 50% die Aussage „Die Kirche sei intern zu zerstritten“, 24% stimmten ihr nicht zu.

BILD: Prof. Gindert leitet den Dachverband „Forum Deutscher Katholiken“

Interessieren würde das Hintergrundwissen der Befragten, das zu diesem Ergebnis geführt hat.

Man kann davon ausgehen, dass das „zerstritten sein“ mit den sogenannten „Reformbemühungen“ des „Synodalen Weges“ zusammenhängt.

Darüber berichten die außerkirchlichen und die kirchlichen Medien sehr uniform. Für die Bewertung der Umfrageergebnisse wäre es wichtig zu wissen, ob den Befragten bekannt ist, dass Forderungen des „Synodalen Prozesses“ nicht mit der Lehre der Kirche in Einklang stehen (z.B. zur priesterlichen Existenz, zum Frauenpriestertum, zu Sexualisierung und Partnerschaft).

Ferner: Ist den Befragten bekannt, dass Papst Franziskus im Brief „An das pilgernde Volk Gottes in Deutschland“ den Primat der Neuevangelisierung vor Strukturreformen gefordert hat?

Es bleibt die Feststellung: Die deutsche Ortskirche kann der Hälfte der Katholiken keinen Halt und keine Orientierung mehr geben. Dies gilt umso mehr für die Gesamtgesellschaft.

Wie stellt sich dieser dar?

Der polnische Botschafter in Deutschland, Andrzej Przylebski, sagte in einem Interview (Junge Freiheit, 7.8.20): „Ich erkenne Deutschland nicht wieder“.

Was berechtigt ihn zu dieser Formulierung? Kennt er Deutschland?

Der Botschafter verbrachte hier mit seiner Familie 15 Jahre. Er war von 1996 bis 2001 im diplomatischen Dienst in Bonn und Berlin.

In dem Interview stellt er fest:

„Deutschland hat sich nach der Jahrtausendwende sehr verändert: Weitgehende Atomisierung der Gesellschaft, Zerfall der Familie, wachsende Feindschaft gegen den christlichen Glauben, Dominanz der Genderideologie und ein destruktive Kritik an der europäischen Kultur. Wir Polen, zumindest die Mehrheit, können uns in diesem Europa nicht mehr wiedererkennen“.

Dafür zahlt Polen einen hohen Preis in der ideologischen Berichterstattung über dieses Land. Der Botschafter zählt sie detailliert auf. Nach diesen Medien würde in Polen der Rechtsstaat beseitigt. Polen versucht an den Werten der europäischen Kultur festzuhalten – „als letztes Bollwerk des Abendlandes“.

Deutschland befindet sich nach Przylebski „auf der Schwelle von einem modernen zu einer postmodernen Gesellschaft. Doch wenn es den Weg zurück nehmen würde, dann wäre Europa gerettet!“

Das erinnert an Siegfried Ernst, dem Vorsitzenden der Europäischen Ärzteaktion, der immer vertreten hat, Deutschland stehe nicht zufällig in der Mitte Europas. Es hat eine Verantwortung für Europa!

Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, müssen wir zur Botschaft Jesu zurückkehren. Er hat seine Mission begonnen mit der Aufforderung: Denkt um, kehrt um und glaubt an das Evangelium!

Kommentare

21 Antworten

  1. DOKUMENTATION
    Trotz Rekord beim Kirchenaustritt: Unbeirrbar mit Vollgas in den Abgrund!
    Von Michael van Laack -27. Juni 20200

    (Michael van Laack) Nach dem zweiten Weltkrieg verzeichneten die Kirchen Westeuropas zunächst schleichend, dann aber Jahr um Jahr deutlicher sichtbar, Mitgliederverluste. Dies gilt für beide Kirchen gleichermaßen, wobei die protestantischen Gemeinschaften über viele Jahre höhere Verluste zu verzeichnen hatten. Am heftigsten traf und trifft es Deutschland, Frankreich und die anderen Benelux-Staaten. Die neusten Zahlen zeigen eine dramatische Entwicklung.

    https://philosophia-perennis.com/2020/06/27/trotz-rekord-beim-kirchenaustritt/

    https://philosophia-perennis.com/

  2. Missbrauchs-Einpeitscher zeigen ihr wahres Gesicht und ihre wahren Intentionen
    Nachdem ein Priester vor Gericht von falschen Missbrauchsanschuldigungen freigesprochen worden war, wurde die Kathedrale von Asunción, Paraguay, von Leuten gestürmt, welche die Kirche mehr hassen als den sexuellen Missbrauch.

    Der Angriff fand am Nachmittag des 14. Augusts statt. Die Hasser vandalisierten die Kathedrale und drohten damit, sie niederzubrennen. Über soziale Netzwerke holten sie weitere Hasser dazu.

    Unter dem Vorwand des Freispruchs rotteten sie sich vor der Kathedrale zusammen, als eine Novenenmesse für Mariä Himmelfahrt, der Schutzpatronin von Asunción, gefeiert wurde.

    Eine Gruppe von Katholiken verteidigte die Kirche und versuchte, die Hasser zu beruhigen, konnte aber ihre Gewalt nicht stoppen.

    Am Morgen von Mariä Himmelfahrt waren folgende Hassparolen auf die Kathedrale geschmiert: „Missbrauchs-Kirche“, „Alle Priester sind Tyrannen“, „Kirche gleich Tod“.

    #newsVkeuylnptl

    https://gloria.tv/post/GybLVUaQzm7Z4T1QiJYgUvXAW

    1. JF-TV Reportage
      Feindbild Wissenschaft – Der Fall des Professors Ulrich Kutschera
      Ein renommierter Biologieprofessor steht vor Gericht, weil er in einem Interview fachwissenschaftlich begründete Positionen zur Homo-Ehe und zum angeblichen Adoptionsrecht für Homosexuelle vertreten hat, die aber dem herrschenden Zeitgeist widersprechen. JF-TV geht der Frage nach: Wie steht es um die Wissenschaftsfreiheit in Deutschland?
      weiter

      https://jungefreiheit.de/kultur/gesellschaft/2020/der-fall-kutschera/

      https://jungefreiheit.de

  3. Danke für diesen Text. Auch mich stört die dauernde Stichelei bis hin zu offensichtlcher Feindseligkeit in den Medien und durch die EU gegenüber Polen – und seiner Freiheit und Selbstbestimmtheit. Es tobt da aber auch der „innere Machtkampf“ wie hier hin zu „Modernität“.
    Schwierige Zeiten.

  4. Portland ist jetzt Ground Zero im amerikanischen Kulturkrieg
    von Bob Barr*

    Bob Barr (Bild zvg)
    Seit Jahren entwickelt sich in unserem Land ein tiefer Konflikt zwischen Generationen, politischen Parteien und Persönlichkeiten. Dieser vielschichtige Konflikt trat mit der Wahl von Donald Trump vor vier Jahren an die Oberfläche und ist seit dem ersten Tag von Trumps Amtsantritt Teil praktisch aller wichtigen politischen Fragen geblieben. Jetzt ist er mit voller Gewalt ausgebrochen.

    https://www.zeit-fragen.ch/archiv/2020/nr-17-10-august-2020/portland-ist-jetzt-ground-zero-im-amerikanischen-kulturkrieg.html

    https://www.zeit-fragen.ch/archiv/2020/nr-17-10-august-2020.html

    Wirtschaft und direkte Demokratie in der Schweiz

    ISBN:978-3-909234-24-0
    Wirtschaft und direkte Demokratie in der Schweiz

    https://www.zeit-fragen.ch/buecher.html

    https://www.zeit-fragen.ch

    Genossenschaft

    https://www.zeit-fragen.ch/genossenschaft.html

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