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Imame sollen in deutscher Sprache predigen

Am heutigen Mittwoch verabschiedet Österreich ein Islamgesetz, das u. a. Anforderungen an die Ausbildungen von Imamen und die Finanzierung von Moscheegemeinden vorsieht.

Dazu erklärt der kirchen- und religionspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Franz Josef Jung:

„Anliegen und Zielrichtung des österreichischen Gesetzes, den Islam durch einen festgesetzten Rahmen mehr in die freiheitliche Gesellschaft einzubinden, sind grundsätzlich richtig, auch wenn ein entsprechendes Gesetz in Deutschland nicht erforderlich ist.  159481-3x2-teaser296

Wenn muslimische Gemeinden unabhängig sind und sich selbständig aufstellen, trägt dies vor allem dazu bei, dass Muslime sich hier zu Hause fühlen und ihren eigenen Weg inmitten unserer Gesellschaft finden können.

Doch ähnlich wie in Österreich müssen wir uns auch in Deutschland fragen, ob es auf Dauer gut ist, wenn Imame aus dem Ausland finanziert und von dort entsandt werden.

Die Bundesregierung hat aber bereits auf diese Frage reagiert: Sie finanziert vier Lehrstühle für islamische Theologie in Deutschland, an denen junge Imame, Männer und Frauen, in deutscher Sprache ausgebildet werden.

Es handelt sich um Studenten, die in Deutschland aufgewachsen sind, hier ihren kulturellen Hintergrund haben und es verstehen, die religiösen Grundsätze mit unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung in Einklang zu bringen. Sie stehen für einen aufgeklärten Islam in ihrer deutschen Heimat. Nun gilt es, dass die muslimischen Gemeinden dieses Angebot annehmen.

Das Predigen auf Deutsch sollte Alltag in jeder Moschee werden. Es trägt nicht nur zur Vertrauensbildung in der Mehrheitsgesellschaft bei, die Moscheen selbst haben ein Interesse daran, da die dritte Generation in Deutschland lebender Muslime die ursprüngliche Gebetssprache häufig nicht mehr richtig spricht.

Die CSU/CSU-Bundestagsfraktion steht daher an der Seite der Muslime, die ihre Religion in Einklang mit allen Errungenschaften unserer freiheitlichen Gesellschaft leben möchten.“

Kommentare

3 Antworten

  1. Dieser Ansatz ist sicherlich gut gemeint, und auch ich halte es im Prinzip für ein Unding, dass alle türkischen Imame vom türkischen Staat geschickt und kontrolliert werden. Dennoch habe ich zu dem Vorstoß einige Bedenken bzw. Anmerkungen:

    – alle türkischen Imame sind vom türkischen Staat bestellt. Und der wird sich das Heft nicht so leicht aus der Hand nehmen lassen. Die DITIB-Imame abzudrängen und durch eigene zu ersetzen, würde zu erheblichen diplomatischen Verwerfungen mit der Türkei führen. Und zu Widerstand in den Gemeinden.

    – ob Predigten in Deutsch zu mehr Vertrauen bei der Mehrheitsgesellschaft führen, weiß ich nicht. Immerhin verirrt sich selten in Nicht-Muslim in eine Moschee. Natürlich ist es dann für deutsche Ordnungshüter leichter, den Inhalt zu verstehen. Aber wenn es darum geht, soll man die Dinge auch beim Namen nennen.

    – Die Türken haben „die ursprüngliche Gebetssprache“, d.h. das Arabische, noch nie gesprochen. Und die Gebete sind unveränderlich und können nicht übersetzt werden, und darum geht es hier ja auch nicht. Es geht um die Predigt.

    – In einem Rechtsstaat gilt „gleiches Recht für alle“. Wenn in muslimischen Gottesdiensten auf deutsch gepredigt werden soll, warum dann nicht in christlichen? Das wäre dann aber das Ende der fremdsprachlichen Pfarreien.

    – Für viele türkische oder arabische Gastarbeiter oder Einwanderer ist die Gemeinde auch ein Stück Heimat. Wenn man diese „germanisiert“, nimmt man diesen Leuten ein Stück Heimat weg. Was würden wir sagen, wenn die Regierung von Dubai oder Katar verfügte, dass in den dortigen Fremdarbeiter-Pfarreien nur noch in Arabisch gepredigt werden dürfte?

    – Leute, die hier geboren sind, sollen quasi automatisch „es verstehen, die religiösen Grundsätze mit unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung in Einklang zu bringen“? Man kann ihnen beibringen, die freiheitlich-demokratische Grundordnung zu respektieren und ihnen (wenn’s sein muss) eine Art Synkretismus zwischen islamischer und westlicher Kultur zu lehren; ein echter Einklang ist so schnell aber nicht möglich. Die Christen haben mehrere Jahrhunderte gebraucht, um die christliche Lehre mit der antiken Philosophie in Einlang zu bringen, mit den Ideen der Aufklärung ist dieser Prozess immer noch nicht abgeschlossen.

    – Ich habe grundsätzliche Bedenken, wenn von staatlicher Seite versucht wird, in die Predigt bzw. in die Ausbildung von Geistlichen inhaltlich einzugreifen. Und zwar unabhängig davon, um welche Religion es sich handelt. Das erinnert mich zu sehr an die „Patriotische Vereinigung chinesischer Katholiken“.

    1. Guten Tag,
      ich stimme Ihren Bedenken größtenteils zu, vor allem wegen des Gleichheitsgrundsatzes. Wenn wir hier eine Pressemeldung veröffentlichen, bedeutet dies nicht automatisch auch Zustimmung zu den dort geäußerten Inhalten. Wobei die Besorgnis der Unionsfraktion gegenüber gewissen Umtrieben in Moscheen grundsätzlich berechtigt ist (erinnert sei an die skandalösen Imam-Predigten in Berlin). Allerdings habe ich betreff der vorgeschlagenen Lösung auch meine Zweifel.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

  2. Vom Prinzip her richtig, aber der Islam ist mit einer demokratischen Grundhaltung nicht vereinbar, da er ein politisches System ist.
    Außerdem sei die Frage erlaubt, in welchem islamischen Land, von Türkei bis Ägypten oder Pakistan, der Staat einen christlichen theologischen Lehrstuhl finanziert??? Dort werden Christen verfolgt wenn nicht getötet. Das ist das Ziel des Islam – die Alleinherrschaft!

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