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Kardinal Müller: Die Kirche rechtfertigt den reumütigen Sünder, nicht aber die Sünde

Die Kirche schuldet dem Menschen die Wahrheit Gottes

Kürzlich präsentierte der vatikanische Kurienkardinal Gerhard Müller das Buch „Gott oder nichts“ von Kardinal Robert Sarah in Regensburg. Die öffentliche Buchvorstellung durch den „Mann aus Rom“  erregte erhebliches öffentliches Aufsehen.

In seiner Rede würdigte der Präfekt der Glaubenskongregation das neu erschienene Interview-Buch des gott-oder-nichts_mschwarzafrikanischen Kardinals Sarah; zugleich ging er auf grundsätzliche und aktuelle Themen ein, die heute besonders heiß diskutiert werden.

Die Ansprache des Glaubenspräfekten ist auf der Vatikan-Homepage veröffentlicht; hieraus folgt nun ein Auszug:   

„Die Kirche ist den Menschen die Wahrheit Gottes schuldig. Sie darf sich auch nicht einschüchtern lassen von Vorwürfen etwa der Unterbewertung der Sexualität oder sich in die Zwickmühle ihrer Verteufelung oder Vergötzung bringen lassen.

Die substantiale Einheit des Menschen in Geist, Seele und Leib, seine Bezogenheit auf die Gemeinschaft und die generationenübergreifende Verantwortung, die Identität als Mann und Frau in ihrer wesenhaften Bezogenheit aufeinander: alle diese Faktoren zeigen die Stimmigkeit der Ehelehre und der Sexualmoral der Kirche, die sie von Gott empfangen hat. 

Die innere Steigerung von Sexus, Eros und Agape in der Person der Ehepartner  weist die Ehe aus als natürliche Lebensgemeinschaft von einem Mann und einer Frau, die frei und für immer Ja zueinander gesagt haben. Dies gilt nicht nur für den Augenblick einer  schönen Stimmung, weil Liebe Ganzhingabe bedeutet und nicht ein Gefühl der Hochstimmung, dem keine Dauer beschieden sein kann.

Eine häretische Sexuallehre hilft dem Menschen nicht

Wenn auch aus der Kirche heraus eine neue Sexualmoral gefordert wird, mag dies von manchen unter Verkennung der Wahrheit des Evangeliums als befreiende Entlastung vom gesellschaftlichen Konformitätsdruck in Familie, Medien, am Arbeitsplatz empfunden und begrüßt werden. index

Den Menschen hilft  eine alte heidnische und  als neu angepriesene Sexuallehre nicht, die auf falschen anthropologischen Prämissen aufbaut, den Geboten Gott diametral widerspricht und vom Standpunkt der Offenbarung als häretisch zu qualifizieren ist.

BILD: Neues Buch von Kardinal G. Müller „Die Hoffnung der Familie“

Nur was sittlich gut ist und dem Willen Gottes entspricht, kann auch den Menschen zum Glück und Heil gereichen. Ganz abgesehen von der Tatsache, dass der Hedonismus eine uralte Irrlehre ist und nur den atheistischen Nihilismus als theoretische Basis hat, kann man nur von einer atheistischen Anthropologie her die Sexualität als moralfreien Raum ansehen, in dem allenfalls ein paar äußere Regeln gelten. 

Die Sexualität ist vielmehr von innen her dem moralischen Prinzip der Unterscheidung von Gut und Böse ausgesetzt, nämlich dass durch sie in der geistleiblichen Einheit der Person die  Liebe und die Hingabe  ohne Vorbehalt und jede Berechnung  oder wechselseitige Instrumentalisierung ihr Kriterium ist.

Ein Abfall der Kirche von Gott wäre skandalös

Wir wissen  alle, sagt der Kardinal, dass wir Sünder sind und gerade im Bereich der Sexualität sich die Schwäche des Menschen sehr deutlich zeigt, die Leiblichkeit in das Person-Sein zu integrieren. Dem Menschen, der sein Fehlverhalten einsieht und seine Schuld bereut, versagt Gott seine Vergebung nie und er hat auch der Kirche die Vollmacht zur Vergebung aller Sünden im Bußsakrament anvertraut. 

Der Skandal besteht nicht darin, dass immer wieder das 6. Gebot übertreten worden ist und übertreten wird. Der Skandal wäre es und ein Abfall der Kirche von Gott, wenn die Kirche den Unterschied von Gut und Böse nicht mehr nennen würde oder gar frevelhaft das für gut erklärt, was Gott als Sünde erklärt;  oder wenn man gar Gott mit fromm klingenden Worten in Anspruch nimmt um die Sünde, statt den Sünder zu rechtfertigen.“

Kommentare

3 Antworten

  1. Die Bücher sind voll von Ereignissen, in denen ganze Völker untergegangen sind, als sie hochmütig wurden, und sich von Gott abwandten.
    Und überhaupt: wo stehen wir denn heute ? Durch die Wissenschaft und allerlei Erfindungen meinen viele Menschen, sie bräuchten doch keinen Gott mehr. Die Gesetze der Natur, Gottes Gebote uvm. werden untergraben, und so lange gerechtfertigt, daß man ,ja nicht‘ schuldig ist. Die Sünde, z. B. die Profitgier, das über-Leichen-Gehen zum Nachteil anderer, wird als solche nicht erkannt.
    Wenn wir alle die Gebote Gottes als Wegweiser nehmen, und versuchen nach ihnen unser ganzes Leben auszurichten, wäre niemand mehr vor Kummer traurig, und die Welt würde sauberer und damit heiler werden.
    Also wenn man jetzt immer noch nicht sieht, was um uns herum geschieht, und nicht weiß, was Gut und Böse ist, dann muß man blind sein. Noch schlimmer ist bei allem die Gleichgültigkeit !

  2. Ah ja, so gesehen kommt der Weltuntergang zwischen gestern und über-über-morgen sehr gelegen. Weg mit dem allen; zuzüglich VW-Skandal, Islamische Drohung, Flüchtlingschaos…
    Dumm ist: wenn kein Weltuntergang stattfindet, dann haben wir allerhand zu tun, und Ruhe ist lange nicht im Sicht.
    Are you ready?

  3. Der Skandal wäre es und ein Abfall der Kirche von Gott, wenn die Kirche den Unterschied von Gut und Böse nicht mehr nennen würde oder gar frevelhaft das für gut erklärt, was Gott als Sünde erklärt.“

    Das ist immer noch euphemistisch ausgedrückt!
    Das ist nicht bloß ein „Skandal“, sondern das ist nach vielen anderen, vorausgehenden Subtil-Häresien dann doch das erste Mal, dass die Kirche eine grobe, offene, jedermann erkennbare Häresie als Lehre verkünden würde.

    Wenn sie das tut, wird das das Ende nicht nur der institutionellen Kirche, sondern der Menschheit sein. Das ergibt sich daraus, dass die verkehrte Sexuallehre bislang noch jedes Gemeinwesen zugrunde gerichtet hat. Nicht immer sofort, aber langfristig schon. Nun zöge die Kirche hier nur noch „nach“ und würde bloß die Faktenlage zementieren. Es ergibt sich aber auch daraus, dass eine offen häretische Kirche nun endgütlig und zweifellos kein gültiges Messopfer mehr vollzäge, also von menschlicher Seite Gott nicht mehr das zum Heil notwendige Opfer vor Augen stellen würde. Wie es Dom Guéranger schon im 19. Jh schrieb, wird dann nichts mehr den Zorn Gottes halten und unvorstellbare Katastrophen stünden an.

    Wir sehen den Beginn derselben ja schon förmlich vor Augen.

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