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Linkes Ablenkungsmanöver will Kardinal Müller den Schwarzen Peter zuschieben

Von Felizitas Küble

„Katholisch.de“ ist das offiziöse Portal der DBK (Deutschen Bischofskonferenz) und seit langem auf einem „progressiven“ Kurs unterwegs. „Kritisch“ zeigt man sich dort sehr gerne  – aber nicht etwa gegenüber dem Zeitgeist, sondern hinsichtlich der überlieferten Lehre der Kirche, vor allem bei aktuellen Streitfragen von A – Z (von Abtreibung bis Zölibat).

Logischerweise wird auch der Synodale (Holz-)Weg eifrig beklatscht, glaubensstarke Bischöfe und Theologen hingegen nicht selten an den Pranger gestellt.

Derzeit hat das linkskirchliche Lager ein massives Problem, das ihm vermutlich schwer in der Magengrube liegt:

Ausgerechnet der von ihnen stets so geschätzte, weil theologisch liberale, tendenziell romkritische und weichgekochte Erzbischof Robert Zollitsch (siehe Foto), der auch als DBK-Vorsitzender entsprechend amtierte, steht im Mittelpunkt schwerer Vorwürfe wegen der systematischen Vertuschungspraxis während seiner Zeit als Oberhirte von Freiburg.

Er hat es nicht einmal für nötig befunden, so das Resultat des Freiburger Gutachtens, seine kirchenrechtliche Pflicht zu erfüllen, wonach Mißbrauchsfälle an die Glaubenskongregation zu melden sind.

Nun gibt es für solch eine Zwickmühle das alte Rezept, wonach Angriff die beste Verteidigung ist  – oder mit anderen Worten: Haltet den Dieb!

Ganz in diesem (Un-)Sinne hat „Katholisch.de“ am heutigen 20. April einen Artikel veröffentlicht, der den vielsagenden Titel trägt: „Wer untersucht eigentlich mal das Handeln der Glaubenskongregation?“

Die Autorin Annette Zoch ist Politikredakteurin der linksgerichteten „Süddeutschen Zeitung“ und schafft es in ihrem „bemerkenswerten“ Beitrag, den Blick statt auf Erzbischof Zollitsch auf die Glaubenskongregation zu lenken. Dorthin, so stellt sie zunächt richtig fest, „sollten Missbrauchsfälle eigentlich ab 2002 gemeldet werden“.

Alle Oberhirten sind kirchenrechtlich seit über 20 Jahren strikt dazu verpflichtet, den Vatikan von sich aus zu informieren. 

Es sei „wirklich schwer vorstellbar“, schreibt die SZ-Journalistin nun ernsthaft weiter, „dass dies den beiden deutschen Präfekten der Glaubenskongregation, Kardinal Joseph Ratzinger und Kardinal Gerhard Ludwig Müller, nicht aufgefallen ist“.

Dann legt die Dame noch süffisant nach: „Hat die Glaubenskongregation nachgefragt – oder es lieber nicht so genau wissen wollen? Wer untersucht eigentlich mal das Handeln der Glaubenskongregation?“

Ohne jeden Beleg folgt danach die steile These, die Glaubenskongregation „agiert in einer Black Box, intransparent und von außen nicht nachvollziehbar.“

Direkt danach erwähnt die Verfasserin  – als ob dies ein Indiz für ihre Vorwürfe sei  –  den „Rücktritt des Kinderschutzexperten Hans Zollner aus der Päpstlichen Kinderschutzkommission“; sie vermischt diese Causa mit ihren unbegründeten Anschuldigungen gegen die Präfekten Ratzinger und Müller („Die vatikanischen Behörden sind offensichtlich völlig überfordert mit dem Thema“), obwohl Zollner mit der Glaubenskongregation nichts zu tun hat. 

Es liegt auf der Hand, daß die Glaubenskongregation grundsätzlich  – und auch bei der Behandlung von Mißbrauchstaten – nach den Regeln vorgeht, die vom Papst vorgegeben sind, so daß die angezeigten Fälle nach den Vorschriften des Kirchenrechts bearbeitet werden.

Die Bistumsleitungen sind weltweit verpflichtet, diese Fälle nach Rom zu melden. Es dreht die Rechtslage aber völlig um, wenn nun der Glaubenskongregation vorgehalten wird, sie habe etwa in der Causa Zollitsch nicht eigens nachgefragt. 

Tatsache ist, daß dieser „rom-kritische“ Erzbischof, der vom progressiven Spektrum stets stark angehimmelt wurde, das universal gültige Kirchenrecht massiv mißachtet und Mißbrauchsfälle systematisch vertuscht hat – auch gegenüber Rom!

Um dieses Faktum, das für das linkskatholische Lager peinlich ist, unter den Tisch zu kehren, wird ein durchsichtiges Ablenkungsmanöver gestartet, wobei glaubensfeste Kirchenmänner wie Ratzinger/Benedikt und Kardinal Müller völlig unsinnig an den Pranger gestellt werden.

Daß eine solch unfaire Taktik ausgerechnet im DBK-Portal publiziert wird, macht die Sache nicht besser, sondern noch skandalöser.

Unsere Autorin Felizitas Küble leitet den KOMM-MIT-Verlag und das Christoferuswerk in Münster, das dieses CHRISTLICHE FORUM betreibt

 

Kommentare

12 Antworten

  1. Kinderschänder Savile: Was Netflix verschweigt
    Von Daniell Pföhringer23. April 2023

    Jahrzehntelang hat BBC-Moderator Jimmy Savile unbehelligt Kinder und Jugendliche missbraucht. Auf Netflix läuft derzeit eine zweiteilige Doku über den 2011 verstorbenen TV-Star – doch die . Bei uns erfahren Sie die ganze Wahrheit. Aufschlussreich ist auch, was Nikolas Pravda in seinem Enthüllungsbuch „Der Musik-Code“ über Savile und seine Verbindungen zu den Größen des Showbusiness schreibt. Hier mehr erfahren.

    https://www.compact-online.de/kinderschaender-savile-was-netflix-verschweigt/

  2. Vielleicht besser vorsichtig mit der Verleihung des Prädikat glaubensstark / glaubensfest. Mir kommen da Kentenich, Maciel und Milingo in den Sinn. Die galten auch mal als glaubensstark / glaubensfest. Vielleicht besser Vorsicht.

    1. Guten Tag,
      vielleicht ist Ihnen schon aufgefallen, daß wir die erwähnten Herren nie positiv gewürdigt haben, auch nicht früher, bevor ihr Ruf ruiniert war – im Unterschied zu einem großen Teil des konservativen Lagers.
      Freundlichen Gruß
      Felizitas Küble

  3. Frage (FRAGE!): Sollte der zuständige Vorstand der Deutschen Bank nicht wenigstens kurz nachfragen, falls ein Bezirk überraschend aufällig im Gegensatz zu anderen keine Risikokredite meldet?

    1. oldman: Ist es unvorstellbar, daß eine Religionsgemeinschaft, die auch kennzeichnen ihr oberstes Laiengremium, das ZdK und ihre Präsidentin und „oberste“ deutsche Bischöfe wie Marx und Bätzing und Zollitsch, nicht eine Mitarbeiterin hat, die bei der stark im Eigentum von Katholiken stehenden und stark von Katholiken als leitenden Mitabeitern (etwa Dr. Prantl) geprägten Süddeutschen? Könnte es sein, daß Sie die katholische Kirche in Deutschland verwechseln mit typischen evangelisch-konservativen Freikirchen, im Vergleich zu denen sogar sämtliche Päpste ab Paul VI. theologisch wie politisch klar linker waren? Wir dulden etwa und im Gegensatz zum Vatikan keine Bibelkritik.

  4. Nach Ansicht dieser Annette Zoch sollte die Glaubenskongregation wohl bei allen Oberhirten in der ganzen Welt regelmäßig nachfragen, ob bei Ihnen eventuell Mißbrauchsfälle vorliegen …
    Geht’s noch ???

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