Top-Beiträge

Links

MARIA: Eine selbstkritische evangelische Sicht auf die Mutter des HERRN

Von Felizitas Küble

Am Weihnachtsfest (25.12.) veröffentlichte die evangelische Nachrichtenseite „Livenet“ einen für protestantische Verhältnisse erstaunlich marienbesinnlichen Artikel, der auch selbstkritische Töne anklingen läßt, weil die Mutter des HERRN allenfalls an Weihnachten etwas über ihr Schattendasein hinausgelangt: https://www.livenet.ch/themen/glaube/43807_maria_viel_lebendiger_als_ihr_bild

Hauke Burgarth schreibt unter dem Titel „Maria  –  viel lebendiger als ihr Bild!“, es stände zwar über Maria nicht viel in der Bibel, aber was, was wir über sie erfahren, habe es „in sich“:  Völlig zu Recht werden Christen diese Frau auch nach 2000 Jahren nicht los – ob sie es nun wollen oder nicht.“

Weiter heißt es:

„Maria, ich würde dich gern einmal kennenlernen… In der katholischen Kirche gehörst du prominent dazu, wirst geradezu in den Himmel gehoben; in der evangelischen Kirche führst du immer noch ein Schattendasein, wirst jeweils kurz vor Weihnachten wiederentdeckt und mild lächelnd neben die Krippe gesetzt.“

Die Gesegnete unter den Frauen

Die Autorin schreibt sodann, Marias Leben als „gottesfürchtige Jüdin“ sei völlig aus den Fugen geraten, als ein „Bote Gottes“ sie anspricht: „Sei gegrüsst, du Begnadigte! Der HERR ist mit dir, du Gesegnete unter den Frauen!“

Gut gemeint, aber doch nicht ganz bibelfest, denn der letzte Satz stammt nicht vom Engel, sondern von Marias Kusine Elisabeth, der Mutter von Johannes dem Täufer.

Bei der Begegnung der beiden Frauen, die ein Kind erwarten, freut sich Elisabeth, erfüllt vom Heiligen Geist, wie das Lukasevangelium schildert: „Wie wird mir die Gnade zuteil, daß die Mutter meines HERRN zu mir kommt?…Du bist die Gesegnete unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht Deines Leibes!“

Der Titel „Gottesmutter“, den auch Luther noch eisern verteidigt hat, ist also keine Erfindung der katholischen Kirche, sondern steht im Neuen Testament: „Die Mutter meines HERRN“ – sie ist somit Gottesmutter, denn die biblische Bezeichnung HERR (= Kyrios) gilt allein für GOTT selbst.

„Von nun an werden mich seligpreisen…“

Die Verfasserin kommt dann auf das Magnificat zu sprechen, den Lobgesang Mariens:

„Der Inhalt zeigt, wie besonders Maria ist: Sie lobt Gott. Sie sieht voraus, dass man sie in Zukunft glücklich preisen wird. Und sie schliesst eine klarsichtige Prophetie über den Sieg von Gottes Gerechtigkeit in der Gesellschaft an…Maria soll ein naiv-verträumter Teenager gewesen sein? Fehlanzeige! Hier zeichnet sie die grossen Linien von Gottes Heilsgeschichte.“

Auch die Hochzeit zu Kana, auf der Christus auf Bitten seiner Mutter sein erstes öffentliches Wunder wirkt, beeindruckt die evangelische Autorin:

„Maria hat ihren eigenen Kopf, sie hat Durchblick, sie weiss, was sie (und andere) zu gewinnen und zu verlieren haben, aber letztlich unterstellt sie sich auf eine positive Art immer wieder ihrem eigenen Kind, das so viel mehr ist als das. In der Bibel erscheint Maria nie als passive Krippenfigur, die man in Position rückt – hier ist sie eine aktive Nachfolgerin von Jesus.“

Abschließend heißt es in dem interessanten Beitrag:

„Während manche Katholiken ihre traditionelle Marienfrömmigkeit betonen, um zu zeigen, wie «ungläubig» manche Evangelischen im Gegensatz dazu sind, stellen manche Protestanten und Freikirchler eher absurde Seiten und Auswüchse der Liebe zu Maria dar, um den «Aberglauben» der Katholiken zu verdeutlichen.“

Doch wenn man die 142 biblischen Verse über Maria lese, so die Autorin, „begegnet man einer überraschend vielschichtigen Person“: „Maria, ich würde dich gern einmal kennenlernen.“

Kommentare

22 Antworten

  1. @Ulrich Motte:

    Maria gilt in der katholischen Kirchentradition als auch „Sitz der Weisheit“.
    Sie könnte als Abbild und Abglanz des „Geistes der Weisheit und Offenbarung“ (NT) als Heiliger Geist und Geist Gottes verstanden werden. Siehe dazu die „Weisheitsliteratur“ der Septuaginta-Bibel, welche die Urbibel des frühen Urchristentums noch vor den Evangelien war.
    Dort kommt die göttliche Weisheit als Frau Weisheit und „Sophia“ als Person auftretend und handelnd vor. Siehe dazu auch die mystische theologische „Sophiologie“ der russisch-orthodoxen Kirche Russlands und die „Sonnenfrau“ der Johannes-Offenbarung bzw. Johannes-Apokalypse.
    Die „Sophia“ kann als EINE der personale Erscheinungsweisen des Heiligen Geistes als Geist Gottes und „Geist der Weisheit und Offenbarung“ verstanden werden, hier in weiblicher Form.

  2. Die Urbibel des Christentums war noch vor den Evangelien, welche daraus zitieren, nachweislich die gesamte Septuaginta-Bibel mit der gesamten darin enthaltenen „Weisheitsliteratur“. Die sogenannte „Volksbibel“ des frühen Urchristentums.
    Maria gilt in der Kirchentradition auch als „Sitz der Weisheit“.
    Siehe auch die mystische theologische „Sophiologie“ der russisch-orthodoxen Kirche Russlands zur göttlichen Weisheit, die in der „Weisheitsliteratur“ im alten Testament als Person und „Frau Weisheit“ vorkommt, eine personale weibliche Erscheinungsweise des Heiliges Geistes als Geist Gottes und „Geist der Weisheit und Offenbarung“ im Neuen Testament der Bibel. Siehe auch die „Sonnenfrau“ der Johannes-Offenbarung bzw. Johannes-Apokalypse dazu, Maria kann daher auch als Abbild und Abglanz des „Geistes der Weisheit und Offenbarung“ (NT) gesehen werden. Siehe aber auch die katholische „Mariologie“ der katholischen Kirche usw.

    beile-ratut-hinterfragt-in-einem-essay-das-westliche-denken-der-kirchen

    https://philosophia-perennis.com/2019/03/20/beile-ratut-hinterfragt-in-einem-essay-das-westliche-denken-der-kirchen/

  3. JESU WORTE „Joh 4,14“ zur Samariterin am Brunnen, hier auf einem feuervergoldeten Relief: „wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird in Ewigkeit nicht mehr Durst haben; vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, zu einer Quelle werden, deren Wasser in das ewige Leben sprudelt.“ Jedoch: WAS FÜR EINE MARIENVEREHRUNG lehrt uns die Frau, die Samariterin? „Ave Maria zart ..“, „lilienweiß, ganz ohne Schaden“. Lehrt die Frau uns das? In „Glaube und Heimat“, „Mitteldeutsche Kirchenzeitung“, „24. Dezember“, „4. Advent/Heiliger Abend“, „Jahreswechsel“, Seite 1, haben Friedrich Kramer und Bernd S. Brigge eigentlich kaum etwas über Maria, sauf erreur, französisch, wenn ich mich nicht irre. Aber im Augenblick eine Auslegung schiene die „Apokalypse“ des Jüngers, welchen Jesus liebt und welcher bei Jesu letztem Abendmahl an Jesu Brust liegt, zum Engel von Sardes zu fordern, „3,3“: die Drohung, wenn er nicht umkehrt. WELCHE MACHT hat dieser Engel, daß es eine solche Gefahr darstellt, wenn er die Stunde kennt? Und „2,20-23“ über den Engel von Thyatira und ISEBEL. WER ist ISEBEL in der Weltgeschichte? „1400“ n. Christi Geburt?

  4. „Völlig zu Recht werden Christen diese Frau auch nach 2000 Jahren nicht l o s – ob sie es nun wollen oder nicht.“ – Ein Satz der evangelischen Autorin, der mich als Mutter von mehreren Kindern ins Herz sticht!
    Und ein Satz, der, wenn wir an der Seite unseres Bruders Jesus Christus wirklich stehen würden, und dann mit ihm auf Maria, seine Mutter, blicken würden, an sprachlicher Lieblosigkeit nicht zu überbieten ist! Maria loswerden! Jesus liebte seine Mutter wie ein göttliches Kind, das er ja war, dh. mit unüberbietbarer Liebe. Daher ist es nach katholischem Verständnis – und nach Ausweis und Frömmigkeit der Christen von Anfang an – durchaus nachvollziehbar, dass Christus seine Mutter nicht der Verwesung überließ, sondern sie sofort nach ihrem Tod in den Himmel zu sich nahm. 15. August: Maria Himmelfahrt.
    Es gibt auch kein tradiertes Mariengrab. Wir glauben ja auch an die Himmelfahrt Jesu! Wir Katholiken glauben an Wunder über Wunder, auch an Wunder in unserem eigenen Leben! Mit der Gottesmutter Maria beginnt der große neue Reigen an Wundern im neuen Testament, die ganz bald – was anderes ist gar nicht denkbar – nach Himmelfahrt und Pfingsten schriftlich fixiert wurden.
    Maria war damals wohl die „Interviewpartnerin“ der Apostel bezüglich der Verkündigung und Kindheit Jesu. Und in äußerster Kargheit an Details und zurückhaltender Demut berichtete sie, was sie lt. Hl. Schrift „im Herzen“ aufbewahrt hatte. Und das waren ja grundstürzende Ereignisse und Worte , an die man sich ein Leben lang erinnert. Das würde uns ganz genau so ergehen. Ereignisse übrigens auch mit z.T. vielen Zeugen! Eltern Mariens, Hirten, Eltern und Verwandtschaft des Täufers, Einwohner von Bethlehem usw.
    30 Jahre haben sich Maria und Josef um Christus gekümmert, ihm Familie, Erziehung und liebevolle Beheimatung, Arbeit und Auskommen gegeben. Wahrlich nicht wenig! Bei ihnen lernte er wohl auch die Zärtlichkeit, wie er auf die Menschen zuging, die ungeheure Tapferkeit im Verzicht auf eigene Bedürfnisse. Als Jesus am Kreuz hing und seiner Mutter den jungen Apostel Johannes, der wohl ein Waise war, als Sohn übergab, da nahm dieser die Mutter Jesu zu sich. Wir sehen daraus, dass Maria da wohl schon Witwe war; denn er gab Maria dem Johannes ausdrücklich als Mutter, und dieser nahm sie dann zu sich.
    Wenn Johannes noch Eltern gehabt hätte, dann würde Christus niemals diesem wohl jüngsten der Jünger eine zweite Mutter überstülpen. Johannes kann auch keinen Vater mehr gehabt haben, dem man so einfach eine neue Mutter ins Haus holt. Johannes steht für alle Apostel, er steht nach dem Glauben der Kirche für alle Menschen. Wir alle haben Maria als Mutter, wenn wir in Jesus unseren Bruder erkennen. Und: Wenn wir an einen Himmel, ein ewiges Leben bei Jesus Christus glauben: Wer anders sollte/wird ganz sicher darin sein – als Maria? Glaube und Vernunft – fides et ratio – sind die beiden Flügel, die uns zur demütigen Erkenntnis erheben. Zwei Flügel aber benötigen wir, um zu tieferem Glauben und Vertrauen hinauf zu gelangen. Im hochaktuellen Büchlein „Maria und Josef – eine Liebesgeschichte“ finden Sie dazu weitere überraschende Ideen.

    1. Danke für diesen wunderbaren Kommentar!

      Ich habe mir nun doch nochmal die Serie The Chosen angeschaut, und einen Zusatz entdeckt, eine Art Weihnachtsüberraschung …
      Und man glaubt es kaum: obwohl der Regisseur ein evangelikaler Christ ist – übrigens sind die „überzeugendsten“ Jesus Darsteller allesamt katholische Christen – räumt er Maria einen weiten Raum ein, als Mutter Jesu, aber ebenso als Staunende weil noch nicht mal sie als Mutter IHN ganz versteht .. Das Verhältnis Mutter-göttlicher Sohn wird innig dargestellt, ohne übertrieben oder schmalzig zu sein, im Gegenteil, doch immer klar, etwas flapig ausgedrückt, wer das Sagen hat und wessen Willen sich Jesu unterstellt … es wird auch das Thema: zwei Väter thematisiert, die Jesus ja hatte … den himmlischen und den Pflegevater … auf eine wirklich liebevolle schöne Art und Weise ..

      In dieser Weihnachtsüberraschung, eine kürzere Sequenz, names The Messenger, die Boten – nennt Maria Magdalena die kranke Gottesmutter Maria, lange nach der Auferstehung unseres Heilands „Mutter“ … Maria Magdalena bringt das Magnificat nach Rom, zu Lukas .. dass er es einfüge .. sie sagte: ich habe nie viel geredet, vieles im Herzen bewegt, aber ich denke, die Menschen sollten das wissen … sinngemäss von mir wiedergegeben ..

      Davon kann man nun halten, was man will … aber wie das alles erzählt wird .. also, ich war immer wieder verblüfft … und berührt ..

      Auch die Rangeleien, wie die Apostel und Jünger ringen nach dem richtigen Verständnis, wie sie versäumen immer wieder mit Ängsten und Problemen direkt zu IHM zu gehen .. also, ich bin sehr gespannt auf die 4.Staffel …

      Diese Serie verdient es, obwohl ich zwischendrin sehr skeptisch war, beworben zu werden. Und sowieso: wer selber die Bibel liest und nachdenkt, weiss das richtig einzuordnen …
      Jonathan Roumie als Jesus ist eine hervorragende Besetzung, dem man abspürt, was es ihn kostet, und welche Verantwortung er trägt, da er gläubig ist, Jesus darzustellen .. und – ich komme vom Fach, deswegen nehme ich mir heraus das so zu sagen: es gibt immer wieder Momente, wo ich spüre, und sicher nicht nur ich, dass die Schauspieler selbst überrascht waren, was beim Spielen geschieht … womit sie selbst nicht gerechnet haben .. das gibt es .. ich durfte das auch erleben .. dabei ist man aber nicht in Trance, oder so .. sondern nüchtern und präsent …

      Ja, um noch kurz auf Herrn Motte einzugehen: Maria war mit vollem Herzen Mutter und Joseph Vater.
      Und es stimmt, ich war da zu kurzsichtig, was Frau Küble erwähnte, natürlich auch nach dem 12. Lebensjahr Jesu, war ER beiden gehorsam.
      ER hat diese Elternschaft also voll akzeptiert, die Sein himmlischer VATER bestimmt hatte.

      Es war sicherlich das falsche Wort, Blutleere, der Protestantismus ist vielschichtig, das ist richtig .. aber er dreht sich dennoch in der Hauptsache um sich selbst, um den Menschen.
      Es gibt zu wenig Stille, davor haben viele Angst … ich erinner mich noch an ein Buch, das genau davor warnt: vor der Stille, von evangelikalen Autoren, die auch zum Bsp warnen vor dem Ruhegebet .. das Jahrtausendealt ist .. sie wollen einfach immer das Rad neu erfinden ..

      Und mit Begierden hat das gar nix zu tun …

      Und ja, Luther mag der Anlass gewesen sein auf Auswüchse aufmerksam zu machen … aber wie gesagt, es gibt genug Ungereimtes in Luthers Leben … dass man sehr vorsichtig sein sollte .. während die Kirchenväter – und auch -mütter eine lange Linie aufzuweisen haben .. auf dem der christliche Glaube aufbaut .. wenn man das so sagen will … aber das wollen die Evangelischen nicht akzeptieren, und noch weniger die Evangelikalen und auch Brüdergemeinden .. sie haben ja ihre eigenen „Traditionen“ …

      1. Daß der Protestantismus sich hauptsächlich um den Menschen dreht, belegen Sie wie so vieles nicht. Er dreht sich hauptsächlich um das Wort Gottes, versucht völlig anders als der Katholizismus Tradition(en) nicht als Offenbarung anzuerkennen.

        1. Herr Motte, ich verstehe Ihren Einwand, und ich werde darüber nachdenken, ob ich Formulierungen finden kann, und Belege .. auch für das „blutleer“ …
          Der Katholi“zismus“ anerkennt keine Tradition als Offenbarung, und ein mir einleuchtendes Argument ist: es gab Kirche auch schon vor den Evangelien und Gottesdienste, die sich am jüdischen Tempeldienst orientiert haben. Ich kann das jetzt nicht besser ausdrücken, und ich bin sicher, Frau Küble greift korrigierend und unterstützend ein, falls ich total daneben hauen sollte.
          Die festgelegte Offenbarung des Wortes Gottes als Buch im übrigen ist gut katholisch, denn damals gab es den Protestantismus noch nicht. Und der Protestantismus hat einige Bücher ja ausgenommen .. was ich zB gar nicht mehr verstehe, nachdem ich die Bücher gelesen habe .. Baruch zB greift ans Herz, ebenso das Buch Tobit …

          Was ich erlebt habe, nachdem ich mich auch fürs Lutherische interessiert habe, mich das ein Stückweit gepackt hat, dann aber …
          Als ich das dem lutherischen Geistlichen erzählt habe, dass ich wieder in die KK eintrete ..war er schlichtweg einfach nur beleidigt.
          Und verurteilte mich… bzw diesen Wiedereintritt.
          Keine Fragen, keine Auseinandersetzung, keine Seelsorge.. nichts ..

          A propos wird, so wie ich es erlebt und verstanden habe, auch die Mystik hinausgeschmissen … das Stille werden vor Gott … zB Exerzitien … Schweigeexerzitien …
          Ich habe es so erlebt, dass viel diskutiert wurde, in Bibelstunden …
          Man versteht – in meinen Augen – die Bibel viel zu eindimensional ..
          und vernachlässigt auch den Heiligen Geist, der auch Gott ist …

          Das muss für jetzt genügen .. ich muss gleich in die Arbeit und vorher noch was Essen.

          Herzlichen Gruss an alle hier und ein gnadenreiches 2024!

  5. Lassen wir Ulrich Motte und Juta ihren „wahren“ Glauben. Das Geheimnis der Menschwerdung Gottes in Jesus Christus, das wir gerade in einem fröhlichen Fest gefeiert haben, ist so unfassbar groß, dass wir darüber nicht rechten sollten. Fest steht, der Allergrößte hat sich dem Geringsten seiner geistbegabten Geschöpfe zugeneigt, die immerhin den Gedanken Gott denken können und das Wesentlichen dieser Offenbarung Gottes als die Liebe per se unendlich dankbar und demütig zur Kenntnis nehmen sollten. Genauso wie die Verkündung durch den Erzengel an Maria als „Gottesgebärerin“ und „Gottesmutter“. Bedenken wir doch nur mal diese beiden Begriffe etwas näher. Zum Rechten wird uns dann nicht mehr zumute sein bzw. sollte es nicht.

    1. Die genaue Wortwahl der Bibel sollte man ernstnehmen, selbst wenn eine Bibelaussage in ihrer Bedeutung von anderen noch übertroffen wird. Nimmt man päpstliche Aussagen zur Ökumene ernst und auch die zur Beachtung der Wahrheit dabei, sind Diskussionen über zentrale Lehrunterschiede ebenfalls ernsthaft zu führen.

  6. Der obige Text nennt für kein einziges katholisches Mariendogma ein biblisches Gebot, noch nicht einmal für die die Lehre von der „Gottesmutter“. „Theotokos“ , was Elisabeths Worte wiedergibt, heiß nämlich gerade nicht Gottesmutter, sondern „Gottesgebärerin“. Man gebe im Internet ein „The Cripplegate“ “ „7 Problems with the Roman Catholic Mary“, notfalls Übersetzungstaste drücken oder für ganz wenig Geld kaufen „Das Evangelium nach Rom“. Übrigens: Luthers Worte als solche zählen selbst im Luthertum (evtl. 10 % der Evangelischen) keinesfalls als bindende Autorität, was auch Luther selbst verabscheute. Und bei der Verkündigung des jüngsten Papstdogmas gab der damalige Papst ausdrücklich zu, daß es für es keinerlei bib lische Grundlage gäbe. Die anderen Mariendogmen sind ebenfalls unbiblisch, bestenfalls an den Haaren herbeigezogen.

    1. Guten Tag,
      auch in den protestantischen Übersetzung sagt Elisabeth zu Maria: „Die MUTTER meines HERRN“ – und nicht „Die Gebärerin meines HERRN“:
      HERR – Kyrios – GOTT – das jedenfalls eine klare Sache!
      Zudem wird Maria an mehreren Stellen als „Mutter Jesu“ bezeichnet und nicht (nur) als „Gebärerin“, wobei sie natürlich beides zugleich ist.
      Ob Sie als Evangelischer nun Luther als „bindende Autorität“ ansehen oder nicht, ändert nichts daran, daß er den Titeln „Gottesmutter“ für Maria eisern verteidigt hat.
      Über die drei weiteren Mariendogmen beginne ich hier mit Ihnen keine Endlosdebatte.
      Freundlichen Gruß
      Felizitas Küble

      1. DIE protestantische Übersetzung gibt es nicht, schon gar keine, die nicht korrigiert werden muß anhand der Ursprache. Daß Maria Mutter Jesu, also Gottes als Mensch, in seiner menschlichen Seite war, bezweifelt niemand. Was weitere Mariendogmen angeht, gab ich Literaturhinweise für die, die sich informieren wollen.

        1. Guten Tag,
          ich habe auch gar nicht behauptet, es gäbe „die“ protestantische Übersetzung. Aber nennen Sie mir doch eine einzige aus der reichen Auswahl, die Elisabeths Aussage mit „Gebärerin meines HERRN“ übersetzt! Überall heißt es „Mutter“ meines Herrn, nicht etwa „nur“ bei Luther.
          Maria ist natürlich keine Muttergottheit, das versteht sich doch am Rande, aber Sie können die göttliche und menschliche Natur in der gottmenschlichen Person Christi nicht quasi mit der Axt auseinandertrennen, das hat schon Luther abgelehnt und sich dabei auch ausdrücklich auf das altkirchliche Konzil von Ephesus berufen und Nestorius kritisiert, der schon damals versuchte, Maria nur als Mutter des „Menschen“ Jesus zu verkünden, als ob man die göttliche und die menschliche Natur unseres Erlöser trennen könnte. (Das altkirchliches Dogma dazu lautet: „unvermischt und ungetrennt“ = Hypostatische Union)
          Maria ist die Mutter der Person Jesu, der GOTT und Mensch zugleich ist, somit ist sie als Christusmutter logischerweise Gottesmutter, das ergibt sich aus dem Bekenntnis zur Gottheit Christi gleichsam von selber.
          Freundlichen Gruß
          Felizitas Küble

          1. Gott unterscheidet in seinem Wort zwischen Mutter Jesu und Mutter Gottes, gebraucht das zweite Wort nicht. Es geht nicht um die Frage einer Trennung Jesu in Gott und Mensch, sondern um die genannte Trennung bei seiner Mutter. Die Übersetzung begründe ich klar, nenne Quelle dafür . Ob andere Protestanten falsch übersetzen, ist unerheblich. Daß Gott, der von Ewigkeit zu Ewigkeit, keine Mutter hat, ist selbstverständlich

          2. Guten Tag,
            zum x-ten Male: es heißt im Lukas-Evangelium „Mutter unseres HERRN“ – HERR bedeutet biblisch immer GOTT (Kyrios). So spricht Elisabeth, „vom Heiligen Geist erfüllt“ (!), also dem Willen Gottes entsprechend und göttlich inspiriert.
            Es gibt also nicht nur das biblische Wort von der „MUTTER Jesu“, sondern auch das von der HERREN-Mutter und damit Gottesmutter.
            Wann nehmen Sie das endlich zur Kenntnis?
            Freundlichen Gruß
            Felizitas Küble

    2. …Gottesgebärerin .. aha, also Brutkasten für den Sohn Gottes… und dann?

      Was bleibt den Besonderes am Heiland, und für die Familie, wenn Er sich quasi selbst erzogen hätte?
      Auch wenn man, und da gebe ich Ihnen recht, genau hinschauen muss, denn es gibt auch zu viel Marienfrömmigkeit .. und mit den Erscheinungen usw bin ich selber gaaaanz vorsichtig, sie sind auch nicht wirklich wichtig, bleibt dennoch Maria als Mutter ganz sicher maßgebend für den Sohn Gottes, bis er 12 war, wie auch der Hl Josef.
      Und soweit ich weiss, unterscheiden sich zB Luthers Tischreden ganz gewaltig von einem echten Christen, der sich durch Gott verändern lassen soll … und seine Völlerei etcpp sind nun auch nicht grade vorbildlich.
      Es gibt genug, was über Luther verschwiegen wird … da sollte man also vorsichtig sein, wenn Katholiken Maria lieben … in vernünftigem Mass.
      Und das war auch einer der Gründe, warum ich den evangelisch-evangelikalen Glauben verlassen habe: er ist so seltsam blutleer, sehr gelehrt, sehr intellektuell, tolle Gedankengänge, tolle Auslegungen und ich habe eine Menge guter Predigten gehört .. und trotzdem blutleer.

      1. Guten Tag,
        der Ausdruck „Gottesgebärerin“ ist zwar nicht falsch, es gab ihn bereits in der frühen Kirche, aber wenn man ihn ausdrücklich ausspielt gegen den Titel „Gottesmutter“, dann fragt man sich genau wie Sie, was das denn solle?!
        Auf menschlicher Ebene war Jesus seinen Eltern „untertan“ bzw. „gehorsam“, übrigens auch nach dem 12. Lebensjahr, wie es nach der Auffindung Jesu im Tempel heißt, folglich war ER auch Maria untertan und sie seine Mutter, seine Erzieherin und nicht nur die „Gebärerin“. Zudem ist mehrfach von der „Mutter Jesu“ im NT die Rede.
        Freundlichen Gruß
        Felizitas Küble

        1. Wie schon gesagt, daß Maria schon durch die Jungfrauengeburt Mutter Jesu war, ist so klar, wie daß sie ihn aufgezogen hat. In Bezug auf Maria als Gottes Mutter ist eben der Ausdrück Gebärerin höchst kennzeichnend, ein klares Indiz, daß Maria von Elisabeth eben gerade nicht als Mutter Gottes bezeichnet wurde.

      2. Der Protestantismus ist vielfältig, Blutleere mag menschliche Begierden nicht abdecken, ist aber kein geistlich-biblischer Begriff. Daß Maria und Joseph Christus aufgezogen haben, ist klar. Macht das Maria zur Mutter, die sie in Bezugf auf Jesus, also Christus in seiner menschlichen Seite, ja auch sicher war?

  7. Shalom.
    Bei Maria scheiden sich die Geister in Vernunft und bedingungslosem Glauben.
    Schon allein die Frage, ob es Jungfrau oder junge Frau in Jesaja übersetzt wird. Wobei es für mich nichts Besonderes ist, wenn eine junge Frau ein Kind bekommt.

    https://nicofranz.art/kunsttheorie/protoevangelium-des-jakobus
    PROTO­EVANGELIUM DES JAKOBUS
    Leider ist dieses Evangelium nicht in das Buch der Bibel aufgenommen worden.
    Ich liebe die Geschichte von Maria und Jesus aus der Sicht von seinem Stiefbruder Jakobus.
    Was mich beschäftigt, ist die Jungfrau Maria, die empfängt und Jungfrau bleibt . Bis hierhin noch mit dem Heiligen Geist vereinbar. Wie jedoch ein entwickeltes Baby aus dem Bauch wieder heraus gekommen ist und Maria trotzdem Jungfrau geblieben ist, bedarf mehr Glauben. Jesus Christus sagt:
    Ich bin als Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe. Johannes 12,46
    Als die Weisen aus dem Morgenland gekommen sind, um das Kind Jesus zu huldigen oder anzubeten , war Maria immer noch Jungfrau.
    Folglich muss es auch beim Abschluss der Schwangerschaft zu einem Wunder gekommen sein.
    Auf dem Berg der Verklärung war es ja auch möglich, dass „das Wort„ eine Vergeistigung im Fleisch erfuhr und auch nach der Auferstehung konnte Jesus Christus durch verschlossene Türen gehen und zuletzt seinen Körper wie in eine Wolke unsichtbar machen.

    1. Dieses Protoevangelium widerspricht auch in einigen Punkten dem Evangelium der Bibel.
      Es ist nett zu lesen, aber ich bin da immer sehr skeptisch .. und denke, wir sollten uns genügen lassen, was in der Bibel steht .. Maria ist auch so besonders genug … erwählt als Mutter Gottes und vor-erlöst … und erste Christin, Nachfolgerin ihres Sohnes .. die Brücke sozusagen, die das jüdische und christliche verbindet …
      Heute morgen habe ich den ersten Johannesbrief gelesen, dort steht auch, dass Jesus aus Wasser und Blut geboren wurde ..

      Ich zitiere:
      1.Johannes
      5,6 Jesus Christus ist es doch, der durch das Wasser, das Blut und den Geist gekommen ist. Nicht im Wasser allein, sondern im Wasser und Blut. Der Geist bezeugt das. Der Geist ist ja die Wahrheit.

      Heute morgen dachte ich, das könnte auf eine normale Geburt hinweisen …
      Und wie dann Maria Jungfrau geblieben ist .. nun. Man muss nicht alles wissen .. wir staunen ja auch darüber, wie eine Jungfrau schwanger werden konnte, und Jesus Wunder am laufenden Band, sozusagen, im irdischen Leben, vollbracht hat …
      Wenn ER ein Kind wie wir war, im Fleisch, was wäre dann so schlimm, wenn ER auch wie wir auf die Welt kam, durch Wasser (Fruchtwasser) und Blut?

      Was am Kreuz geschah, wissen wir alle.
      Wasser und Blut.

      Und dadurch werden wir neugeboren.

      Magnificat

      Meine Seele preist die Größe des Herrn,
      und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.
      Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut.
      Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.
      Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, und sein Name ist heilig.
      Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten.
      Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind.
      Er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen.
      Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen.
      Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen,
      das er unsern Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.

      Tut der HERR nicht auch an uns Großes … jeden Tag?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Kategorien

Aktuelle Beiträge

Archiv

Archive

Artikel-Kalender

April 2024
M D M D F S S
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
2930  

Blog Stats

686619
Total views : 8770291

Aktuelle Informationen und Beiträge abonnieren!

Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse an, wenn Sie kostenlos über neu erschienene Blog-Beiträge informiert werden möchten.