Top-Beiträge

Links

Sehnsuchtslied aus dem Schlesierland: Kehr ich einst zur Heimat wieder…

Kehr ich einst zur Heimat wieder
Früh am Morgen, wenn die Sonn’ aufgeht.
Schau ich dann ins Tal hernieder,
Wo vor der Tür ein Mädchen steht

Refrain.: Da seufzt sie still, ja still und flüstert leise:
Mein Schlesierland, mein Heimatland,
So von Natur, Natur in alter Weise.
Wir sehn uns wieder, mein Schlesierland,
Wir sehn uns wieder am Oderstrand

2. In dem Schatten einer Eiche:
Ja, da gab ich ihr den Abschiedskuss:
Schatz, ich kann nicht bei dir bleiben,
Weil, ja weil ich von dir scheiden muss.

Refr.: Da seufzt sie still, ja still und flüstert leise…

3. Liebes Mädchen, lass das Weinen,
Liebes Mädchen, lass das Weinen sein.
Wenn die Rosen wieder blühen,
Ja dann kehr ich wieder bei dir ein

Refr.: Da seufzt sie still, ja still und flüstert leise…

 

Hinweise dazu von unserem Leser Ernst Friedel aus Kanada:

Das Schlesierlied „Kehr ich einst zur Heimat wieder“ bedeutet viel für die Menschen, die nach dem Zweiten Weltkrieg vertrieben wurden, besonders für die, deren frühere Heimat Schlesien war.

Das Lied drückt die Verbundenheit zur Heimat aus. Es ist früher Morgen und die Sonne geht auf. Er steht auf einem Hügel und schaut hinunter in das grüne Tal, durch das die Oder fließt. Der Sänger denkt daran, dass er bald Abschied nehmen muss: von seiner Heimat, von seinem Mädchen.

Im zweiten Vers flüstert der Sänger leise vor sich hin. mein Schlesierland, mein Heimatland, aber er hat auch die Hoffnung, dass er die alte Heimat, den Oderstrand wieder sehen wird.

Er geht wieder hinunter in das Tal und findet seine Geliebte. Gemeinsam machen sie noch einen letzten Spaziergang und im Schatten einer alten Eiche gibt er ihr den Abschiedskuß. Die Trennung tut ihr weh und die Tränen laufen ihr über die Wangen.

Er tröstet sie mit den Worten: „Wenn die Rosen wieder blühen, ja dann kehr ich wieder bei dir ein“. Er musste wahrscheinlich in den Krieg ziehen und ob es ein Wiedersehen geben wird, weiß er selbst nicht genau, aber die Worte geben ihr Hoffnung.

Das Lied stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Leider konnte ich nicht herausfinden, von wem Text und Melodie stammen. Wir finden das Lied von Heino gesungen hier: https://www.youtube.com/watch?v=vFSoFImP9Sc.

Titelfoto: Dr. Edith Breburda

 

Kommentare

9 Antworten

  1. Schon Lange her.

    Zunächst: Das Lied lässt sich auch auf andere Länder / Landschaften und die Situation anderer eher junger Männer, die in der Welt sind, beziehen; man muss nicht Schlesier sein, um daran Gefallen zu finden.

    Dies Lied ist eingängig und eignet sich sehr gut zum Marschieren. Ich habe schon mal mitgesungen als eine andere Truppe in geschlossener Formation mit kräftiger Lautstärke ihren Vorrang an einer Straßenspinne beanspruchte. Nun ging es um die Ehre. Uns wurde „Ein Lied“ befohlen. Der Flügelmann stimmte an, schon im zweiten Takt war dies Lied bis zum Letzten Mann durch. Die andere Truppe verlor ihre Formation. Oh je! – Wir gingen mit geschwellter Brust voran.

    1. „Dies Lied eignet sich sehr gut zum Marschieren. …als eine andere Truppe in geschlossener Formation mit kräftiger Lautstärke ihren Vorrang beanspruchte. Nun ging es um die Ehre. Uns wurde „Ein Lied“ befohlen.“ …war dies Lied bis zum letzten Mann durch.“
      Oh weh, und darauf sind Sie heute wohl immer noch stolz?
      Warum sowas im christlichen Forum???

      1. Es geht einfach um das Lied, es ist „gut“; unabhängig davon, wie es genutzt wird und ob es politisch (noch) korrekt ist.

        In der konkreten Situation war es ein Schlachtgesang, wie solche bei Wettkämpfen vorkommen, wenn die „eigene“ Mannschaft einen großen Sieg erringt. – Stolz ???

        1. Tut mir leid, aber diese unbelehrbare Landser-Sentimentalität von Heino & Co. hat mich schon immer abgestoßen.
          „Wer den Swing hat, kann nicht im Gleichschritt marschieren“ (Coco Schumann).

  2. Ich habe jahrelang polnisch gelernt mit Büchern und Cassetten, um mit den Polen meiner Heimat ins Gespräch zu kommen und der kommunistischen Propaganda des „Revanchismus“ entgegenzuwirken. Niemand hat einen größeren Beitrag zur Aussöhnung der beiden Völker geleistet als wir Heimatvertriebenen bei unseren zahlreichen Besuchen in unser alten Heimat. Die dort angesiedelten Polen waren ja überwiegend selbst Heimatvertriebene und kein Mensch wollte sie jemals wieder vertreiben. Wir Heimatvertriebenen haben statt dessen im freien Teil Deutschlands die Ärmel hochgekrempelt und kräftig zum Wiederaufbau und das sog. Wirtschaftswunder beigetragen. So viel zum obigen Statement von „Herb“.

  3. Die erste Strophe haben wir Fußballer in den fünfziger Jahren regelmäßig auf der Heimfahrt von einem Auswärtsspiel lautstark gesungen. Wir waren überwiegend Flüchtlinge einer neuen Siedlung in Schwäbisch-Hall.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Kategorien

Aktuelle Beiträge

Archiv

Archive

Artikel-Kalender

April 2024
M D M D F S S
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
2930  

Blog Stats

686785
Total views : 8770725

Aktuelle Informationen und Beiträge abonnieren!

Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse an, wenn Sie kostenlos über neu erschienene Blog-Beiträge informiert werden möchten.