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Synodaler Prozess auf dem Holzweg: Deutschlands Entchristlichung schreitet voran

Von Prof. Dr. Hubert Gindert

Die Mitglieder des „Synodalen Prozesses“ treffen sich vom 8. bis 10. September 2022 in Frankfurt. Die Abstimmungsergebnisse werden für die Entwicklung der katholische Kirche in Deutschland Bedeutung erlangen.

Zu Beginn des „Synodalen Prozesses“ hat Papst Franziskus in einem Schreiben „Den Primat der Neuevangelisierung“ in der katholischen Kirche in Deutschland angemahnt.

Ein Blick auf die sakramentale Praxis zeigt, wie recht er hat: Die Teilnahme am sonntäglichen Gottesdienst liegt bei 4,3%. Das zentrale Sakrament der Kirche ist bei den Katholiken aus dem Bewusstsein gerutscht. Die fehlende Bereitschaft zum Umdenken und zur Umkehr, mit der die Mission Jesu begann, wird im Bußsakrament auf 1% geschätzt. Sie liegt also noch unter dem Kirchenbesuch.

Wollen sich die Katholiken selbst erlösen?

Fazit: Wir sind ein flächendeckend entchristlichtes Land geworden.

Die synodale Mehrheit hat die sexuellen Missbrauchsfälle instrumentalisiert und für ihr Vorhaben, eine andere Kirche zu schaffen, missbraucht. Mit der historischen Abstimmung der Diözesanbischöfe über das Synodenstatut waren die Weichen falsch gestellt. Nur fünf Bischöfe haben dagegen gestimmt. Alles Weitere ist eine Folge dieser Abstimmung.

Die Organisatoren des „Synodalen Prozesses“ haben die Zusammensetzung der Synode so eingefädelt, dass sie bei Abstimmungen eine Mehrheit von 60% bis 80% bekommen. Nun sollen die Beschlüsse durch „Selbstverpflichtung“ der Bischöfe mittels zu etablierender „Synodalen Räte“ – unabhängig von Rom – in allen Diözesen umgesetzt werden.

Die interessierten Katholiken konnten sich über den bisherigen Ablauf des „Synodalen Prozesses“ in den Medien gut informieren. Ich meine damit nicht die Stellungnahmen der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), der Katholischen Nachrichtenagentur (KNA), von Domradio Köln und katholisch.de.

Worüber wir zu wenig in den drei Jahren der Synode informiert und auch ermutigt wurden – auch von den katholischen Medien – sind Vorhaben, wie das religiöse Leben in den Pfarrgemeinden aufrechterhalten und neu belebt werden kann. Natürlich gibt es in einigen Diözesen solche Bemühungen, z.B. in Augsburg die „Abteilung Evangelisierung“.

Ein glaubenstreuer Reformbischof (Rudolf Voderholzer) sieht die größten Herausforderungen im Rückgang der fehlenden Glaubenspraxis, der schwindenden Kenntnis der Botschaft der Bibel, im Rückgang des Gebetes, vor allem der geringen Teilnahme an der sonntäglichen Eucharistiefeier.

Der erste Schritt des Neubeginns ist die Selbstevangelisierung. Sie fängt nach den Worten dieses Bischofs mit „innigem Gebet, mit Anbetung der Eucharistie, dem Lesen und Betrachten der heiligen Schrift, mit religiöser Fortbildung und der Bereitschaft zur geistigen Auseinandersetzung“ an. Der Bischof nennt Initiativen, wie Bibelkreise, Glaubenskurse, Hausgottesdienste etc..

Weil selbst reformwillige Katholiken Probleme haben wie man „Neuevangelisierung“ aufgreift, hat der diesjährige Kongress „Freude am Glauben“ mit der Podiumsdiskussion „Neuevangelisierung“ fünf Initiativen vorgestellt. Hinzu kamen noch Vorträge.

Viele dieser Initiativen sind für jeden Katholiken möglich, wenn er sich wirkliche Sorgen um den Zustand der Kirche in Deutschland macht.

Kommentare

10 Antworten

  1. Ich halte den protestantischen Ansatz ohnehin für unzureichend und grundfalsch, und zwar sogar der eigenen Heiligen Schrift der Bibel nach.
    Und den katholischen Ansatz und das katholische Dogma für zu beschränkt.
    Noch Eusebius und Ambrosius und der Mystiker Johannes Chrysostomus waren Origenisten nach Origenes. Dieser war ein Schüler des Clemens von Alexandrien, des einzigen Heiligen, den die katholische Kirche wieder abgeschafft hat. Und Origenes war ein Lehrer des Gregor Thaumaturgus.
    Die ersten Christen vor Augustinus waren deutlich eher Orthodoxe, so etwa Justin der Märtyrer als Kirchenlehrer und Kirchenvater und der Heilige Irenaeus von Lyon mit ihrer Logos-Theologie und Lactantius als Laktanz usw.

  2. Auch Synodale sorgen sich um ihre Kirche. Eine Frage ist, vereinfacht und zugespitzt gesagt: Volkskirche oder Wahrheitskirche? Beide Seiten sehen Wahrheit sehr verschieden. Beide Seiten wollen ihre Wahrheit verbindlich machen. Beide Seiten werden das Abbröckeln der Volkskirche(n) allenfalls wenig hindern können. Der wahre Abfall ist längst vor dem Kirchenaustritt vollzogen. Schon Herr Kardinal Müller warnte vor Jahren: Nach Umfragen teilten nur Minderheiten in beiden Volkskirchen auch nur die Grundlehren des Christentums. Der vorherige Papst empfahl seiner Kirche, lieber wieder Sekte (gemeint. kleine Kirche) zu werden, als die Wahrheit zu verlassen. Beide Seiten in den Großkirchen sollten das erwägen.
    Konservative Freikirchen, zu denen ich gehöre, haben das seit je entschieden: Spaltung um der Wahrheit willen, ist Gebot Gottes: Römer 16, 17; Galater 1, 6-10; 1. Korinther 11, 18-19.

  3. Gender-Theoretikerin Claudia Janssen (EKD) macht Front gegen Birgit Kelle und Gabriele Kuby

    Leiterin des Gender-Studienzentrums der EKD übt in evangelische Zeitung Zeitzeichen dürftige Kritik an Gender-Gegnern und rückt diese mit populistischem Eifer in die Nähe des Rechtsextremismus

    Ein Zwischenruf von Kurt J. Heinz

    MEDRUM) Birgit Kelle und Gabriele Kuby gehören zu den wichtigsten „Impulsgebern“ für die Ablehnung von „Gender“. Das schreibt die Leiterin des Gender-Studienzentrums der EKD, Claudia Janssen, in der evangelischen Zeitschrift Zeitzeichen (Printausgabe 4/2015) und rückt die Autorinnen Kelle und Kuby in die Nähe des rechten Extremismus – allerdings mit wenig überzeugenden Argumenten.

    https://medrum.de/content/gender-theoretikerin-claudia-janssen-ekd-macht-front-gegen-birgit-kelle-und-gabriele-kuby

  4. Zur Entchristlichung ein Beitrag:
    „Erfurt (IDEA) – Knapp jeder fünfte Deutsche (18 Prozent) glaubt, dass er sich nach dem Tod vor Gott für sein Tun rechtfertigen muss. Das ergab eine Umfrage des Markt- und Sozialforschungsinstituts INSA-Consulere (Erfurt) im Auftrag der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA (Wetzlar). Jeder Zweite (49 Prozent) glaubt das nicht. 23 Prozent geben an, es nicht zu wissen, zehn Prozent machten keine Angabe.

    In den westlichen Bundesländern ist der Glaube an ein göttliches Gericht weiter verbreitet als im weithin entkirchlichten Osten (19 Prozent gegenüber 13 Prozent). Bürger ausländischer Herkunft glauben deutlich häufiger daran als diejenigen ohne Migrationshintergrund (29 Prozent gegenüber 16 Prozent).

    Große Unterschiede zeigen sich auch zwischen den Befragten mit konfessioneller Bindung: Während bei den Mitgliedern von Freikirchen 43 Prozent damit rechnen, sich nach dem Tod vor Gott verantworten zu müssen, sind es bei den Katholiken 28 Prozent und bei den landeskirchlichen Protestanten 21 Prozent. Bei den muslimischen Befragten glauben es 47 Prozent, bei den Konfessionslosen sechs Prozent.

    Unter den Anhängern der politischen Parteien glauben die Wähler der CDU/CSU am häufigsten an ein göttliches Gericht (27 Prozent), gefolgt von den Anhängern der SPD und der FDP (jeweils 19 Prozent), der AfD (18 Prozent), der Grünen (16 Prozent) und der Linken (14 Prozent). Für die Erhebung wurden 2.138 Erwachsene im Zeitraum zwischen dem 26. und 29. August befragt.“

    Zum Thema „Sind Sie ein lauer Christ“ inseriere ich wöchentlich in den gedruckten Ausgaben der Frankfurter Allgemeinen Zeitung am Samstag und in der Welt am Sonntag. Verkaufte Auflage beider Zeitungen über 500.000 Exemplare.

  5. Wen wundert’s? Also, was mich betrifft und die Mehrheit meiner Freunde, so meinen wir, dass nach mehr als 2000 Jahren längst einmal ein Update fällig wäre, wenigstens der Texte – die oft sogar noch wesentlich älter und entsprechend verstaubt sind.

      1. Schlaumeier, wer hat denn verlangt, dass ALLE Texte überarbeitet werden müssten? Ebenso wenig wie 1 Tag einen Sommer macht, so macht 1 Beispiel noch längst keinen Gegenbeweis.

        1. @Gabriele Loboul

          Niemand hat verlangt, dass ALLE Texte überarbeitet werden. ICH habe nur die 10 Gebote vorgeschlagen….für den Anfang dürfte das für Sie doch kein Problem sein, wo doch ein Update längst überfällig ist.

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