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Verwöhnte Kinder heute: alles wollen, wenig können, viel fordern…

Von Prof. Dr. Albert Wunsch

75 Prozent der Deutschen glauben, dass wir auf dem Weg in eine Gesellschaft von Egoisten sind und dies vor allem dadurch, dass Eltern ihre Kinder verwöhnen. So das Ergebnis einer Umfrage des Magazins „Familie&Co“. albert_wunsch

Dabei birgt der Begriff „verwöhnen“ sehr viele Facetten, die auch zu Verwirrung und Missverständnissen führen können. Häufig kommt er in der Werbung zum Einsatz.

„Lassen Sie sich verwöhnen“  – ob durch Wellness-Angebote, zarte Wäsche oder Blumen. An der Effektivität der Wirkung dieser Werbestrategien wird offenbar: Es muss ein tiefes Bedürfnis existieren, nicht ständig aktiv bzw. initiativ sein und funktionieren zu müssen, sondern einfach, ja: verwöhnt zu werden  – wunderbar!?

Unabhängig von solchen Gedanken: Die Aufgabe von Eltern und anderen Erziehungskräften in Kindergarten, Schule und Berufsausbildung ist, Kinder so zur fördern, dass sie mit Handlungskompetenz, Selbstbewusstsein und Verantwortung ihr eigenes Leben in Beruf, Partnerschaft, Familie und Gesellschaft meistern können.

Kinder sollten nicht im Schongang aufwachsen

Dazu ist Hinwendung und nicht Verwöhnung notwendig. Wachsen Kinder jedoch in einem zu behüteten Umfeld auf, fehlt es an altersgemäßen Herausforderungen. Der Entwicklung von Selbstwirksamkeit – ein Schlüsselbegriff der Resilienzforschung – fehlt somit die Basis. Denn ein Aufwachsen im Schongang führt nicht zu Durchhaltekraft, Stabilität, Selbstbewusstsein und Eigenverantwortung.

Aber was kennzeichnet ein Kind mit solchen sozialen Kompetenzen? 008_Index - Kopie

Es lässt sich nicht vom ersten Gegenwind umpusten, sieht sicht nicht als den Mittelpunkt der Welt, bringt sich förderlich in die Gemeinschaft ein, lernt mit Spannungen und Konflikten umzugehen, kann nachgeben ohne aufzugeben, erkennt mit dem Älterwerden immer deutlicher, dass Eltern nicht das Attribut der Vollkommenheit besitzen und demnach nicht immer alles richtig machen. Das hat zur Folge, auch mit eigenen Begrenztheiten besser umgehen zu können.

So erhalten Kinder die besten Voraussetzungen, sich zu liebenswürdigen Erwachsenen mit einem stabilen ICH entwickeln zu können. Es geht also um die Vermittlung eines ‚Ich pack das Leben an’-Faktor.

Besonders die sog. Helikopter-Eltern verhindern eine mut-machende Lebensvorbereitung. Ständig sind sie mit ihrem ‚Ich mach das schon für dich’, ‚das wird zu schwer sein’, ‚magst du dies wirklich noch essen’, ‚ wenn du nicht möchtest, dann brauchst du nicht …’ zur Stelle.

In den USA wird schon zwischen elterlichen „Rettungs-, Kampf- und Transport-Hubschraubern“ unterschieden. Wer die Vergleiche mit diesem fast überall starten und landen könnenden Fluggerät nicht mag, sollte trotzdem sein eigenes Verhalten kritisch überprüfen.

Dem Nachwuchs kein müheloses Leben ermöglichen

Denn dass Eltern anstelle ihrer Kinder  –  ob am Sandkasten, in der Schule oder beim Nachwuchs-Fußballclub  –  in die Kampf-Arena steigen oder ihre Töchter und Söhne ständig herumchauffieren, um ihnen ein müheloses Leben zu ermöglichen, ist zur ‚Normalität’ geworden. Doris-Sohnemann

Der dänische Familientherapeut Jesper Juul, der als Verfechter einer entspannten Erziehung gilt, beschreibt in einem „Spiegel“-Interview die Folgen von Überbehütung:

‚Verwahrlosung, Ignoranz und Desinteresse’, so argumentiert er, ‚richten weniger Schaden in Kinderseelen an als jener Narzissmus, der den Nachwuchs glücklich und erfolgreich sehen will, um sich selbst als kompetent zu erleben’.

Wer jedoch Kindern ständig Hindernisse aus dem Weg räumt, ihnen Mühe und Schweiß, täglich notwendigen Arbeiten oder Mitwirkungen ersparen will – selbst die Erfahrung von Trauer, etwa beim Tod der Großeltern – der führt diese gezielt in ein Terrain von Misslingen und Zukunftsangst.

Solche Kinder wissen nichts über andere Menschen und nichts über sich selbst. Sie spüren nicht, was es heißt, traurig oder frustriert zu sein, kennen kein Mitgefühl, besitzen keine Herzenswärme, sind letztlich unter sozialen Aspekten lebensuntauglich.

Der Irrglaube, dass eine Ausgrenzung von kindgerechter Anstrengung und Mühe den Start ins eigenständige Leben erleichtern könne, verbreitet sich rasant. Aber wie können sich Kinder auf die Herausforderungen des Lebens als Erwachsene in Beruf, Familie und Freizeit vorbereiten, wenn ihnen das notwendige Einübungsfeld verwehrt wird, sie kaum Konsequenzen  –  ob positive oder auch negative  –  ihres Handelns erfahren?

Zufriedenheit durch Selbstverantwortung

Der Lebensalltag verdeutlicht immer wieder neu: Wer Selbstverantwortung und Eigenständigkeit nicht erlernt, kann nicht in gutem Zusammenwirken mit Anderen zielorientiert und erfolgreich handeln, wird kaum zu Selbstwirksamkeit und innerer Zufriedenheit gelangen. klassenzimmer-e1409044335417

Insofern führt dieses allgegenwärtige Vorenthalten von altersgerechten Herausforderungen unsere Kinder gezielt zu Nichtkönnen und Versagen. Viele Probleme in Beruf und Partnerschaft haben dort ihren Ursprung.

Das erzieherische Unvermögen im Umgang mit unseren Kindern ist extrem steigerungsfähig. Hier zwei aktuelle Belege zu verwöhnten Kindern aus der Schweiz: „Mami, gib mir Geld oder ich schlage dich. – Das neuste Smartphone, die teuerste Tasche: Bekommen Kinder und Jugendliche nicht, was sie wollen, ticken sie aus.“ 

Ein Kinderpsychologe: „Verwöhnte Teenies kriegen keine Lehrstelle. – Kritikunfähig, zart besaitet, zu wenig ehrgeizig: Viele Junge müssen ihre Lehre abbrechen, weil sie zu verwöhnt sind“, sagt Psychologe Henri Guttmann (beides Beiträge der Zeitung „20 Minuten“ vom 11.3.2015).

Dazu titelt „DIE WELT“ vom 26.3.2015: „Die Schule geschafft, aber der Arbeitswelt nicht gewachsen. – Seit Jahren sollen ‚unnötige Härten’ vermieden werden: keine Grundregeln beim Schreiben, keine schriftlichen Prüfungen, kein Sitzenbleiben. Mit der wahren Arbeitswelt sind Jugendliche so überfordert.“ 

„Eltern, erzieht uns endlich wieder!“

Und wenn dann die exklusiv im Auftrag des „Stern“ durchgeführte tiefenpsychologische Kinderstudie als Resultat formuliert: „Eltern, erzieht uns endlich wieder!“ (vom 28.1.2015) und folgert: „Nicht Leistungsdruck überfordert unseren Nachwuchs, sondern Eltern, die ihren Job nicht richtig machen“, dann ist adäquates Handeln angesagt.

Dies ist jedoch leichter formuliert als umgesetzt. Denn eingefahrene Verhaltensmuster, eine zu starke Identifikation mit dem eigenen Nachwuchs, permanent Zeitdruck zu empfinden, selbst keine Spannung oder Anstrengung aushalten und sich nicht wirklich auf das eigene Kind mit seinen jeweiligen Bedürfnissen einlassen zu wollen bzw. zu können, werden vielfältige Abwehrmechanismen aktivieren. marsch_2012_photo_142_m

‚Schließlich geht es um meine Kinder, da hat sich niemand einzumischen’, ist der häufigste Verteidigungs-Versuch. Aber ein tiefer gehender Blick macht deutlich, dass es meist nicht um die Kinder, sondern ums eigene Wollen und Wohlbefinden geht.

Um die notwendigen Veränderungsschritte einzuleiten, ist eine kräftige Portion Selbst-Kritik und Umorientierungs-Bereitschaft notwendig.

Hier die mutmachende Praxis-Konkretisierung einer Journalistin und dreifachen Mutter:

„Es ist ja nicht so, dass, bloß weil etwas stimmt, man es auch automatisch gerne gesagt bekommt. Bisher hatte ich immer gemütlich gedacht, dass es in Ordnung sei, wenn ich meine Kinder ab und zu verwöhne. Hier ein Eis außer der Reihe, da eine halbe Stunde länger Fernsehen.

Wird schon nicht so schlimm sein, dachte ich, sofern ich überhaupt darüber nachdachte, bis ich Dr. Albert Wunsch anrief, den Erziehungswissenschaftler und Autor des Buches ‚Die Verwöhnungsfalle’.

‚Ist Verwöhnen denn immer schlecht?’ frage ich und bin mir dabei noch keiner Gefahr bewusst. Zunächst täuscht mich der bezaubernde, rheinländische Singsang des Gelehrten über die Schonungslosigkeit seiner Aussagen hinweg: ‚Verwöhnung macht asozial, lebensuntüchtig und einsam,’ sagt Wunsch und ich ziehe den Kopf ein. Zu spät. Volle Breitseite.

‚Sie haben den Auftrag, Ihre Söhne in ein eigenständiges Leben zu führen und das ist nicht im Schongang erlernbar. Stehlen Sie den Kindern ihre Probleme nicht! … Dadurch erziehen Sie sie zu unselbstständigen Menschen, die alles wollen, aber nichts geben und später in der ersten eigenständigen Wohnung erschrocken feststellen, dass der Mülleimer nicht von alleine leer und der Kühlschrank nicht von alleine voll wird. Kinder brauchen Herausforderungen, um stark zu werden’.“ 

Die „Brigitte“-Problemzonen-Kolumnistin ist aktiv in die Selbst-Auseinandersetzung eingestiegen.        

Anschrift unseres Autors: Dr. Albert Wunsch, 41470 Neuss, Im Hawisch 17

Dr. Albert Wunsch ist Psychologe, Diplom Sozialpädagoge, Diplom Pädagoge und promovierter Erziehungswissenschaftler. Bevor er 2004 eine Lehrtätigkeit an der Katholischen Hochschule NRW in Köln (Bereich Sozialwesen) begann, leitete er ca. 25 Jahre das Katholische Jugendamt in Neuss. Im Jahre 2013 begann er eine hauptamtliche Lehrtätigkeit an der Hochschule für Ökonomie und Management (FOM) in Essen / Neuss. Außerdem hat er seit vielen Jahren einen Lehrauftrag an der Philosophischen Fakultät der Uni Düsseldorf und arbeitet in eigener Praxis als Paar-, Erziehungs-, Lebens- und Konflikt-Berater sowie als Supervisor und Konflikt-Coach (DGSv). Er ist Vater von 2 Söhnen und Großvater von 3 Enkeltöchtern.

Seine Bücher: „Die Verwöhnungsfalle“ (auch in Korea und China erschienen), „Abschied von der Spaßpädagogik“, „Boxenstopp für Paare“ sowie „Mit mehr Selbst zum stabilen ICH – Resilienz als Basis der Persönlichkeitsbildung“ lösten ein starkes Medienecho aus und machten ihn im deutschen Sprachbereich sehr bekannt.

Weitere Infos: www.albert-wunsch.de  

Kommentare

12 Antworten

  1. „Der Sonntag ist allein Gott und seinen “Dingen” vorbehalten.“

    Herr Vucina, dieser Aspekt wurde bereits vor rd. 2.000 Jahren geklärt.

    „Da beschwerten sich die Pharisäer bei Jesus: „Sieh dir das an! Es ist doch verboten, am Sabbat Getreide zu ernten.“ Mk 2,24

    Und Jesus antwortete:

    „Der Sabbat wurde doch für den Menschen geschaffen und nicht der Mensch für den Sabbat.“
    Mk 2,27

  2. Sehr geehrte Frau Küble,

    in meinen Antworten gibt es keineswegs unsachlichen Attacken, wie Sie in Ihrer Voreingenommenheit gegenüber der Dame Doroithee behaupten, sondern lediglich Schlussfolgerungen aus dem, was sie vom Schlechtesten von sich gibt!

    Dass die Vorabendmesse bereits von Papst Pius XII. eingeführt wurde, weiß ich, dass müssen Sie mir nicht erklären! Darum geht es auch nicht! Es geht schlichtweg darum, dass die Samstagabendmesse die Sonntagsmesse nicht zu ersetzen hat, weil der Samstag, auch wenn es der Samstagabend ist, nicht der Sonntag ist. Hierbei spielt auch die Tageszählung der Juden überhaupt keine Rolle, weil die christliche eine andere ist! Da kann man es auch „liturgisch“ drehen und wenden, wie man will!

    Wenn der Papst für die Kirche etwas einführt, dann muss das noch lange nicht richtig sein, wie es sich beispielsweise in der Einführung der Modernen Messe durch Papst Paul VI. zeigt. Und gerade Sie brauchen mir nichts von „päpstlicher als der Papst“ zu erzählen, da sie doch selber mit Etlichem, was Päpste zum Besten hielten oder halten, nicht einverstanden sind. Heucheln Sie also nicht herum!

    Wenn ich irgendwelche Leute, die sich „Mütter“ nennen, die Seelen der Kinder, die Gott ihnen anvertraut, aufdass sie sie in seinem Sinne für den Himmel erziehen, z.B. mit Spielzeugwaffen verderben, dann habe ich sehr wohl das recht, solche „Mütter“ zu kritisieren. Das hat mit unfairem Umgang nichts zu tun.

    Zum Beichtspiegel: Im Beichtspiegel können nicht alle Details stehen, die die Seelen z.B. der Kinder verderben. Da müsste ja ein Werk von mehreren Bänden her! Das was schädlich für die Seele ist und was nicht, dass sagt dem fortgeschrittenen Christen eh der Heilige Geist. Der Beichtspiegel ist lediglich eine kurzgefasste Anleitung für Katholiken, die noch Unmündige sind und gar nicht (immer) wissen, was Sünde ist und was nicht.

    Kommen Sie mir nicht auch noch mit Bibelverdrehungen. „Die Apostel“ waren schon mal gar nicht bewaffnet, sondern nur einige, womit Jesus Christus allerdings gar nicht einverstanden war! Nach der Ausgießung des Heiligen Geistes haben „die“ Apostel keine Waffen gehabt und haben daher auch keine benutzt! Erzählen Sie hier keinen Unfug!

    Gegen einen notwendigen Verteidigungskrieg habe ich auch nichts, weshalb ich denn auch beispielsweise für die Kurden in Irak und Syrienb bete; und darum geht es hier auch gar nicht, sondern das Verderben von Kinderseelen z.B. durch Spielzeugwaffen. Solches ist genauso verderblich wie die Frühsexualisierung der Kinder! Das, was Sie an Unsinn von sich geben, ist dasselbe, wie wenn ich sagte: Jesus Christus hat(te) nichts gegen Sex in der Ehe, und aus diesem Grund dürften Kinder auf die Ehe hin früh sexualisiert werden. Erzählen Sie also keinen Unsinn!

    Das, was „Mutter“ Dorothee von sich gibt, ist zwar in Teilen „kirchenrechtlich“ gedeckt, aber nicht im Ganzen. Und nicht alles, was kirchenrechtlich gedeckt ist, ist auch immer richtig! Auch dazu sollten Sie am Besten keinen Unsinn verbreiten!

    Vom Wesen des katholischen, christlichen Glaubens keine Ahnung, aber den Leuten was erzählen!

    Ihre Heuchlei und Ihre Verdrehungen stinken gewaltig!

    Schönen Gruß!
    Stjepan Vucina

    1. Guten Tag,
      auch mit den neuerlichen Rundumschlägen in Ihrem Leserkommentar zeigen Sie einmal mehr, daß Sie offenbar nicht so recht zwischen Person und Sache unterscheiden können. Argumentative Schwierigkeiten sollten nicht durch Anhäufung von Schimpfworten überspielt werden.
      Natürlich: Als Katholiken brauchen wir durchaus nicht allen Äußerungen oder Handlungen eines Papstes zustimmen, das ist allgemein bekannt. Allerdings dürfen wir Mitchristen – wie in diesem Fall der Leserin Dorrotee – nicht vorwerfen, daß sie eine päpstliche Entscheidung akzeptieren, in diesem Falle die Einführung von Vorabend-Messen durch Papst Pius XII.
      Wenn Sie diese Initiative des Papstes kritikwürdig finden, beschimpft Sie hier keiner – aber erst recht haben Sie keine Berechtigung, anderen scharfe Vorwürfe zu machen, wenn sie hier mit dem Papst übereinstimmen.
      Im NT wird keineswegs geschrieben, daß bestimmte Apostel kein Schwert trugen. Immerhin heißt es bei der Gefangennahme Jesu, daß „sie“ fragten: „Sollen wir dreinschlagen?“ – Davon, daß Jesus Christus mit der Bewaffnung der Apostel „gar nicht einverstanden war“, wird weder hier noch zuvor etwas berichtet. Hätte Christus das Waffentragen seiner Apostel abgelehnt, dann hätten sie ihre Schwerter sicherlich abgelegt.
      Es lohnt ansonsten nicht, sich weiter mit Ihren verbalen Entgleisungen zu befassen. Sie konnten sich bereits mehrfach ausführlich auslassen. Eine besondere „Friedensliebe“ konnte hierbei nicht festgestellt werden (Spielzeugwaffen hin oder her). Hingegen hat sich Leserin Dorrotee trotz Ihrer vorhergehenden Anwürfe sachlich und höflich Ihnen gegenüber geäußert. Weitere Kommentare von Ihnen zu dieser Causa werden nicht mehr freigeschaltet.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

  3. Herzlichen Dank, liebe Fr. Küble, für Ihre weiteren Ausführungen.
    Auch der nette Scherz mit den in Klammern gesetzten Worten (nicht nur mit Plastikgewehren). Da musste ich ein wenig schmunzeln bei der Vorstellung. Es ist nun alles diesbezüglich geschrieben.
    Ich wünsche Marienverehrer eine gesegnete Osterzeit mit der Freude am Leben.

  4. @marienverehrer
    Ich frage mich, ob Sie sich noch an ihre eigene Kindheit erinnern. Denken Sie mal nach, was Ihnen damals gefallen hat. War es nicht die Faszination so manch harmloser weltlicher Dinge?
    Ich bin gar nicht für die Frühsexualisierung der Kinder. Und ich wehre mich sogar dagegen und habe als Mutter schon an Ort und Stelle protestiert.

    Aber sollten denn nun alle ihre Kinder zuhause unterrichten, damit ja nichts Böses an die Kinder herankommt? Oder nur noch traditionell-katholische Internate?
    Sie schreiben von „abschotten“. Das gleicht einer Isolierung – und dagegen wehre ich mich ebenso!

    Nehmen Sie bitte zur Kenntnis, dass ich 3 Kinder großgezogen habe. Eines davon ist 10 Jahre alt. Ich versuche, meine Kinder möglichst fromm und gläubig zu erziehen. Wir besuchen hin und wieder eine „alte Messe“, um den Kindern etwas Katechese zu vermitteln.
    Das meiste an Glaubenswissen leiste ich jedoch zu Hause. Alle drei sind gläubige Christen geworden. Zwei davon deutlich frommer als die heute üblichen Christen.

    Ich habe meinen Kinder jedoch nicht das normale Leben vorentalten. Alle drei durften mit Spielwaffen spielen. Das Mädchen auch mal mit Barbiepuppen (jedoch fand diese es instinktiv langweilig).
    Sie schreiben, die Kinder bevorzugen Fußball anstatt Messe. Ja, viele Eltern legen keinen Wert auf den Sonntagsgottesdienst. Das ist schade. Jedoch gibt es Vorabendmessen und Sonntagsabendmessen, die man aufsuchen kann. Damit müssen die Kinder konfrontiert werden. Denn das ist reales Leben.

    1. Gewiss erinnere ich mich an meine kindheit! Und ich wünschte, meine Großeltern und meine Eltern hätten mich christlich/katholisch erzogen und geprägt. Stattdessen ließen sie die bösen Einflüsse der der Welt bzw. den Geist der Welt auf mich einprasseln, so wie Sie und andere es gegenüber Euren Kindern tut.

      Wenn ich Ihre Ausführungen lese, sehe ich, dass Sie als Katholiken von christlicher Kindererziehung überhaupt keine Ahnung haben, wenn Sie Ihre Kinder z.B. mit Spielzeugwaffen spielen lassen. Das ist unverantwortlich und hat nichts mit Jesus Christus und seiner Botschaft zu tun. Das ist das genaue Gegenteil davon! Da nützen ihre Messbesuche auch nichts!

      Als Mutter sollten Sie sich besser ein Beispiel an der Muttergottes und am hl. Josef nehmen. Ich bezweifle nämlich ganz stark, dass der hl. Josef als Handwerker dem kleinen Jesus eine Spielzeugwaffe hergestellt und Jesus damit gespielt hat.

      Es ist nicht möglich, das eigene Kind im Geist und im Sinn der Welt zu erziehen und auf der anderen Seite christlich. Sie vermischen Beides miteinander. Doch ein Mensch kann nicht zwei Herren dienen, dem Geist der Welt und dem Geist Christi! Ein Mensch muss sich schon für den einen oder den anderen Geist entscheiden! ein Mischmasch von Beidem gibt es vor Gott nicht! Solche Vorstellungen kommen aus einem menschlichen Geist, der den Willen Christi nicht erkannt hat und deshalb noch mit der Welt und ihren bösen Dingen liebäugelt und daher nicht begreift, was für das Seelenheil des Kindes gut und schlecht ist.

      Wenn ich das schreibe, meine ich damit nicht etwa unschädliche Spielzeuge, wie z.B. einfache Puppen oder Stofftiere. Problematisch wird’s z.B. bei Puppen, die so gestaltet sind, dass sie das Mädchen auf Äußerlichkeiten fixieren und sie letztlich dahingehend prägen sollen. Aber von solchen wichtigen Details haben sie offenbar keine Ahnung, und das als katholische Mutter! Traurig und schlimm ist das! Sie erkennen ja nichteinmal die antichristlichen Elemente in den weltlichen Kindersendungen in Radio und Fernsehen, die in das Unterbewusstsein des kindes gelangen und das Kind prägen und verderben, was die Sache umso schlimmer macht! Warten Sie ab, bis Ihre Kinder so 40, 50 oder 60 sind! Die werden dann so werden, wie z.B. die einer älteren Freundin von mir, die ihre Kinder genauso erzog, wie Sie es bislang getan haben: Ihre Kinder engagieren sich zwar äußerlich in der Kirche, aber vom christlichen, katholischen Glaubensleben sind sie weit entfernt.

      Sie sprachen auch von einer verantwortungsbewussten Eerziehung der Kinder bzgl. Handys. Ich weiß zwar, was Sie damit meinen, aber dieses Denken ist einseitig, weil sich die Kinder in der Wachstumsphase befinden und darin der schädlichen Handystrahlung ausgesetzt sind, die ihr Gehirn und andere Organe schädigen können. Daran denken Sie wohl nicht!

      Sie schreiben: „Aber sollten denn nun alle ihre Kinder zuhause unterrichten, damit ja nichts Böses an die Kinder herankommt? Oder nur noch traditionell-katholische Internate?
      Sie schreiben von “abschotten”. Das gleicht einer Isolierung – und dagegen wehre ich mich ebenso! “

      1.) Von einem Unterrichten der Kinder daheim halte ich auch nichts, weil Kinder Kontakte zu anderen Kindern benötigen, die sie somit vielleicht nicht hätten.

      2.) „damit ja nichts Böses an die Kinder herankommt?“. Warum soll Böses an die Kinder herankommen und ihre Seelen verderben sollen? Warum sind Sie dann überhaupt gegen die Frühsexualisierung der Kinder? Als Christ sehe ich nicht ein, warum böse, verderbliche Einflüsse die Seelen der Kinder verderben sollen? Die Kinder sollen davor geschützt und in Reinheit erzogen und geprägt werden!

      3.) Dafür eignen sich sehr wohl traditionell-katholische Internate! Es ist mir völlig schleierhaft, dass man als Mutter seine Kinder lieber an Schulen schickt, wo ihre Seelen verdorben werden, als an Schulen, wo ihnen ein gutes, christliches, heiligen Leben vermittelt wird. Aber diese ihre Einstellung korrespondiert mit ihrer fragestellung: „damit ja nichts Böses an die Kinder herankommt?“! Eine Mutter, die will, dass an ihr Kind Böses herankommt, kann keine gute Mutter sein!

      Dann schreiben Sie zum Schluss: „Sie schreiben, die Kinder bevorzugen Fußball anstatt Messe. Ja, viele Eltern legen keinen Wert auf den Sonntagsgottesdienst. Das ist schade. Jedoch gibt es Vorabendmessen und Sonntagsabendmessen, die man aufsuchen kann. Damit müssen die Kinder konfrontiert werden. Denn das ist reales Leben.“

      1.) Ich sprach nicht von Eltern, die keinen Wert auf den Sonntagsgottesdienst legen, sondern von einer falschen Erziehung der Kinder durch katholische Eltern, welche ihrerseits sehr wohl den Sonntagsgottesdienst besuchen. Aber diese Eltern sind eben solche, die ihre Kinder den bösen Einflüssen der Welt aussetzen, so dass ihre Kinder keinen Sinn für das Heilige und das Wichtigste haben und deshalb z.B. Fußball bevorzugen. Wie anders ist es mit den heiligmäßigen Kindern, von denen ich las: Sie spielten auch gerne, z.B. Fußball, doch zogen sie das Weltliche, gegen das an sich nichts auszusetzen ist, nicht den heiligen „Dingen“ vor! Und das ist der Unterschied! Fußball und andere Spiele waren für diese Kinder nur Nebensächlichkeiten! Ihr Leben waren Gott, seine Kirche, der röm.-kath.- Glaube, die Sakramente, der Rosenkranz und überhaupt das gesamte Glaubensleben. Das ist reales Leben, und nicht das, wovon Sie als vom „realen Leben“ sprechen.

      2.) „Jedoch gibt es Vorabendmessen und Sonntagsabendmessen, die man aufsuchen kann.“ Ja, so kann man es nämlich auch machen!

      2a) Vorabendmessen sind keine Sonntagsmessen. Diese verdrängen die Sonntagsmessen! Es gibt aber das Gebot des Messbesuchs am Sonntag, und nicht am Samstag!

      2b) Ja, wenn die durch die Nachlässigkeit ihrer Eltern verdorbenen Kinder lieber das Fußballspiel haben, als die Heilige Messe, dann gehen sie natürlich, wenn überhaupt, zur Vorabendmesse oder zur Sonntagsabendmesse! Das ist doch wohl klar! Dies zeigt, an welcher Stelle ihnen die Welt steht und an welcher Gott: An erster die Welt, an zweiter, wenn überhaupt, Gott!

      2c) Fußballspielen kann man auch samstags! Dazu braucht es den Sonntag nicht! Der Sonntag ist allein Gott und seinen „Dingen“ vorbehalten. Das wissen die wahren gläubigen Kinder sehr gut! Die anderen, die meinen gläubig zu sein, aber am Sonntag dann z.B. Fußballspielen gehen, sind von Christus und vom christlichen Glauben noch weit entfernt!

      1. Guten Tag,
        Sie können gerne über Erziehungsdetails diskutieren und tun dies auch in ausgiebiger Breite, aber unterlassen Sie bitte unsachliche Attacken auf Leserin Dorrotee, zumal wenn diese inhaltlich unberechtigt sind.
        Hierzu zwei Beispiele:
        1. Die Vorabendmesse sowohl vor Hochfesten (Osternacht! Christmette!) wie vor dem Sonntag wurde schon vor dem Konzil von Pius XII. ausdrücklich erlaubt, so daß Sonntage und gebotene Feiertage liturgisch mit dem Vorabend beginnen. (Das ist übrigens bei Juden bezüglich des Sabbats ähnlich.) Sie müssen nicht meinen, „päpstlicher als der Papst“ zu sein, sei besonders katholisch und fromm. Inbesondere berechtigt es Sie nicht zu Vorwürfen gegen andere, wenn diese sich auf kirchliches Recht bzw. katholisch-kirchliche Praxis berufen können. Apropos Kirchenrecht: Der „Codex Iuris Canonici“ regelt zur Abendmesse (sowohl Vorabend wie Sonntagabend):
        „Can. 1248 § 1: Dem Gebot zur Teilnahme an der Meßfeier genügt, wer an einer Messe teilnimmt, wo immer sie in katholischem Ritus am Feiertag selbst oder am Vorabend gefeiert wird.“
        2. Sie können Spielzeug-Waffen für Kinder gerne ablehnen. Unterlassen Sie es aber bitte, mit Andersdenkenden unfair umzugehen. Sie werden übrigens keinen kirchlichen Beichtspiegel nennen können, in welchem Spielzeugwaffen als Sünde definiert werden bzw. dies Thema überhaupt vorkommt.
        Vielleicht nehmen Sie außerdem zur Kenntnis, daß die Apostel bewaffnet waren (nicht nur mit Plastikgewehren!), wie das Lukasevangelium mehrfach berichtet. Auch die katholische Kirche hat stets die bewaffnete Selbstverteidigung gebilligt, sowohl individuell (Notwehr) wie kollektiv (Verteidigungskrieg). Das Lob Christi für den Glauben des römischen Hauptmanns dürfte auch bekannt sein. Er hat ihn nicht aufgefordert, seinen Beruf aufzugeben. Dasselbe gilt für Johannes den Täufer in seiner Haltung gegenüber Soldaten.
        Für Leserin Dorrotee ist mit Recht die kirchliche Haltung entscheidend, nicht Ihre Privatansichten.
        Freundlichen Gruß!
        Felizitas Küble

  5. Ich danke Gott dafür, dass er meine kleine Nichte durch ihre Eltern in dieser Hinsicht gut erzogen lassen hat! Wenn ich meiner Nichte ein, zwei oder mehr EURO zwischendurch schenke, dann geht sie sofort zur Mama und übergibt ihr das Geld zum Sparen. Und wenn ich Ihr ebenso GEld für ihr kleines Brüderchen übergebe, das ein Jahr alt ist, dann macht sie das auch so. Wie bin ich glücklich, dass die Kleine so erzogen ist! Dank sei Gott!

    Ich wünschte, sie würde auch im Glauben erzogen werden. Es ist leider nicht so. Und das macht mir die größten Sorgen! Sie weiß ja nich einmal, wer Jesus Christus ist, mit vier Jahren. Als sie kürzlich mein Kreuz um meinem Hals sah, fragte sie, was denn das sei. Ich erklärte ihr: Das ist unser lieber Jesus am Kreuz! Sie hat nichts verstanden, obwohl sie im „katholischen“ KIndergarten ist und öfter in der Kirche war! Das hat mich furchtbar traurig gemacht! Letztes Weihnachten sagte mir meine Mutter, dass ich ihr sagen sollte, dass das Geschenk, das ich ihr übergeben wollte, vom Weihnachtsmann sei. Ich sagte meiner Mutter: „Ich werde ihr nichts vom Weihnachtsmann erzählen, sondern: „Das ist vom Christkind!“ (Im Sinne: Das Christkind schenkt es ihr durch mein Herz!). Und meine Mutter sagte mir darauf: „Das geht nicht! Das hat man ihr im (katholischen) Kindergarten so beigebracht! Sie würde dann nur verwirrt werden!“ Ich sagte zu meiner Mutter: „Im katholischen Kindergarten erzählt man den Kindern solche Lügen?“ – Jedenfalls habe ich meiner Nichte die Geschenke im Namen des Christkindes geschenkt! – Auch wenn sie es nicht verstanden hat!

    Man kann dazu nur sagen:
    Die Eltern müssen von vornherein im katholischen Glaiuben leben. Wenn Gott ihnen dann Kinder schenkt, werden diese vom Mutterleib an in diesen Glauben hineingenommen. Die Eltern dürfen dann nicht weltliche Fernseh- und Radiosender schauen und hören, sondern müssen diese völlig meiden. Stattdessen sollen sie rein katholische Sender schauen und hören, und zwar jene, die auch wirklich das Katholische vermitteln.

    Wenn das Kind im Mutterleib ist, soll man es der Heiligen Familie weihen, damit die Heilige Familie alles in die rechte Richtung lenken möge!

    Nach der Geburt des Kindes geht es mit der Erziehung im Katholizismus weiter! Man darf das Kind nicht den weltlichen „Kindersendungen“ im Radio und Fernsehen aussetzen, sondern man muss es von allem bösen Einflüssen der Welt fernhalten und es mit ins eigene Glaubensleben hineinnehmen.

    Wenn es ein bestimmtes Alter erreicht hat, muss man dem Kind auch die antikatholischen Dinge erklären, damit sie aus sich selbst heraus gegen die gewappnet sind.

    1. @marienverehrer
      Ihre Empfehlung, die Kinder von Anfang an von den bösen Einflüssen der Welt fernzuhalten, finde ich unpassend. Das ist Verwöhnen. Wenn ich ein Kind unter der Käseglocke heranwachsen lasse, wird es realitätsfremd. Selbst wenn dem Kind später mal antikatholische Dinge erklärt werden.
      Die Welt hat für die Kinder so viel Schönes zu bieten. Auch der Kontakt zu Freunden, die nicht immer so im Glauben stehen, sind unglaublich wertvoll. Unbeschwertes Spielen ist wichtig. Spiel-Gewehre und auch Schwerter (halt nicht so scharf) haben ihren Reiz.
      Jungen müssen rangeln dürfen und Mädchen dürfen auch mal die Prinzessin aus dem Märchen sein.
      Ebenfalls muss der Umgang mit dem Handy verantwortungsvoll gelernt werden.
      Nur katholische Sender zu schauen, wie Sie es sich vorstellen, ist ebenfalls realitätsfremd. Der Schuss kann mit hoher Wahrscheinlichkeit nach hinten losgehen.

      1. Grüß Gott!

        Wollen Sie etwa sagen, dass Eltern ihre Kinder den bösen Einflüssen der Welt aussetzen sollen, wie etwa der Sexualisierung der Kinder, die ja schon hier und da im Kindergarten beginnt? Und sollen die Kinder etwa den weltlichen „Kindersendungen“ ausgesetzt werden, die ihre Seelen verderben und Gott und seiner Religion enhtfremden? Diese Sendungen sind ja gerade so angelegt, dass die Kinderseelen von Gott und vom christlichen Glauben abgeschottet werden und im bösen Geist der Welt geprägt werden.

        Die Kinder von den bösen Einflüssen der Welt abschotten, hat weder etwas mit Verwöhnen zu tun, noch sie unter einer „Käseglocke“ heranwachsen lassen, sondern in einer guten und gesunden Umgebung, die von der Religion Christi geprägt ist, in der auch keine Spielzeugwaffen etwas verloren haben. Was hat denn Christus mit Waffen und Gewalt zu tun?

        Offenbar haben sie von wahrer christlicher Erziehung der Kinder überhaupt keine Ahnung!

        Gerade das, was Sie ansprechen, ist es, was die Kinderseelen verdirbt. Solche Kinder, wenn es sich um Jungen handelt, gehen dann sonntags lieber Fußballspielen, statt zur Heiligen Messe.

        Deshalb gilt: „Lasset die Kindlein zu mir kommen, und wehret es ihnen nicht! ….“

        Ich empfehle Ihnen daher die sechs Bände „GOTTES KINDER“ des Freundeskreises Maria Goretti, die jeweils 1,50 EUR kosten. Solche Kinder, wie sie dort beschrieben werden, wünscht sich CHRISTUS, und keine verweltlichten und verdorbenen.

        Freundliche Grüße

  6. Was hier beschrieben wird, mag es heutzutage geben; es ist aber nur eine der möglichen Verirrungen.

    Viele Eltern wollen heute selbst nicht nur voll berufstätig sein, sondern auch noch das Leben genießen. Da laufen Kinder oft nur „nebenher“, werden in staatliche Institutionen abgegeben, oder man kümmert sich einfach weniger um sie.

    Es gibt natürlich Eltern, die ihre Kinder überbehüten, doch sind das doch meistens die, die von ihren Kindern auch viel erwarten. Deswegen ist das „Verwöhnen“ oft sehr relativ: In alltäglichen Dingen und Sorgen nehmen solche Eltern den Kindern zu viel ab, gleichzeitig erwarten sie von ihnen aber ein entsprechendes Wohlverhalten und schulische (und sonstige) Leistung.

    Außerdem frage ich mich, wie eng man „Verwöhnen“ definieren muss. „Hier ein Eis außer der Reihe, da eine halbe Stunde länger Fernsehen“ soll schon Verwöhnung sein? Ich bin ja wirklich nicht dafür, dass Kinder alles bekommen, was sie wollen. Allerdings gilt doch auch in der Erziehung „Ausnahmen bestätigen die Regel“, und ich kann eine (selten gewährte) Ausnahme nicht unter „unzulässige Verwöhnung“ verorten.

    Im Text ist auch viel von „Eigenverantwortung“ die Rede. Ich frage mich, wie die „traditionelle“ und die christliche Erziehung in diesem Licht zu bewerten ist. Denn in diesem Erziehungsstil steht eben nicht die eigene Entscheidung im Vordergrund und die Bereitschaft, für die Folgen dieser Entscheidung einzustehen. Vielmehr ist „Gehorsam“ das Schlüsselwort. Es gilt, so zu handeln, wie es der Vorschrift entspricht. Die Folgen muss man im realen Leben dann zwar tragen, aber die moralische Verantwortung liegt dann bei dem, der die Vorschrift erlassen hat.

    Dieser Artikel greift einen wichtigen Aspekt unserer Gesellschaft auf, allerdings ist es meiner Beobachtung nach nur eine Facette. Ein nicht unerheblicher Teil der Eltern ist anders, wenn auch nicht unbedingt besser.

  7. Verwöhnung macht dieselben Symptome wie Verwahrlosung: die neurotische Depression mit der Symptomtrias Ordnungsfeindlichkeit, Bindungslosigkeit und Passivität greift immer mehr um sich.Oft ist es für moderne Eltern mit voller Berufstätigkeit zu schwer, konsequent zu sein, meiner Erfahrung nach ist das aber gepaart mit Liebe das Beste. Konsequent auch mit sich selber sein, nicht ambivalent mal so, mal so, dann erfährt ein Kind starke Führung ohne Härte.

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