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Sommerfest in Haus Assen mit klassischer Liturgie und feierlicher Prozession

Von Felizitas Küble

Das Haus Assen ist ein imposantes Wasserschloß in Ostwestfalen (Lippetal), das unter der Trägerschaft des SJM-Ordens (Diener Jesu und Mariens) steht: https://www.haus-assen.de/home.html

Seit Jahren werden dort Exerzitien, Seminare und Tagungen für jung und alt sowie Freizeiten für Familien durchgeführt – in Coronazeiten wurden die Angebote natürlich stark eingeschränkt.

Haus Assen liegt sehr reizvoll und idyllisch am Rande einer Waldlandschaft. Die religiöse Ausrichtung der SJM-Patres ist theologisch konservativ und hält sich treu an die kirchliche Lehre. Gefeiert wird dort eine ehrfurchtsvolle Liturgie, teils im alten, teils im neuen Ritus, aber immer solide und volksnah zugleich.

Das diesjährige Sommerfest am 28. Juni fand „virusbedingt“ in einer abgespeckten Version statt, die sonst übliche Freiluft-Theateraufführung blieb aus, aber die feierliche heilige Messe am Vormittag mit darauffolgender Prozession zog viele Menschen an, darunter vor allem Familien und Jugendliche aus der KPE (Kath. Pfadfinderschaft Europas).

Danach konnten sich die Teilnehmer auf der großflächigen Wiese mit jeweils großem Abstand niederlassen, ihre Decken ausbreiten und ihr mitgebrachtes Essen verspeisen.

Das Sommerfest wird jährlich stets an einem Sonntag Ende Juni oder Anfang Juli veranstaltet, denn das Patrizonium der Schloßkapelle gilt der „Heimsuchung Mariens“, dem kirchlichen Fest vom 2. Juli.

Der entsprechende Abschnitt aus dem Lukas-Evangelium, der vom Besuch Mariens bei ihrer Verwandten Elisabeth berichtet, wurde verlesen und zugleich darüber gepredigt. Pater Roland Schindele – er ist Hausleiter von Schloß Assen  – sprach über die Bedeutung dieser Bibelperikope unter dem Gesichtspunkt des göttlichen Segens für die Menschen.

So wie sich einst Abraham auf Gottes Geheiß hin auf den Weg machte und dadurch zum zukünftigen Segensträger für Israel und die Welt erwählt wurde („in Dir sollen gesegnet werden alle Völker auf Erden“), gilt diese Verheißung für die Mutter unseres HERRN noch stärker, denn sie war sogar Christusträgerin, trug sie doch den göttlichen Erlöser in ihrem Leib, als sie sich auf den beschwerlichen Weg zu Elisabeth und Zacharias machte.

Pater Schindele erläuterte, auf diese Weise sei das Fest Maria Heimsuchung gleichsam ein „Muttertag“ im direkten und im geistlichen Sinne, zumal alle Menschen ihr Dasein vor allem ihrer Mutter verdanken.

Der Geistliche rief die Männer, ob jung oder alt, dazu auf, allen Mädchen und Frauen mit Ehrfurcht und Ritterlichkeit zu begegnen. Die Frauen wiederum sollen Gott dankbar sein für ihre Möglichkeit der Mutterschaft, denn der Allmächtige habe ihnen damit eine heilige Aufgabe anvertraut, etwas ganz Großes.

BILD: Prozession um das Wasserschloß mit Geistlichen, Pfadfindern und Familien

Durch die christliche Ehe und Familie könnten Männer und Frauen zum Segensträger für Kirche und Welt werden. Der heilige Kirchenvater Augustinus von Hippo habe dies auf den Punkt gebracht und gesagt: Gebt mir betende Mütter und ich rette die Welt.

Der Besuch der Gottesmutter bei ihrer Cousine Elisabeth verweise vor allem auf zwei Eigenschaften der Madonna: Ihre Demut und ihre Nächstenliebe. Aus Demut habe sie ihrer betagten Verwandten dienen wollen, aus Nächstenliebe habe sie sich trotz eigener Schwangerschaft „eilends“ auf den Weg über das Gebirge gemacht, alle damit verbundenen Mühen und Beschwerden tatkräftig und ohne jedes Zögern auf sich genommen.

So habe sie ihr Wort „Ich bin die Magd des HERRN“ zur Tat werden  lassen, denn ohne Werke sei der Glaube nur ein „leeres Gerede“.

Nachdem Maria das göttliche Kind in ihrem Mutterleib zu ihren Verwandten bringt, wird Elisabeth – so heißt es im Evangelium  – vom „Heiligen Geist erfüllt“ und preist Maria als die „Gesegnete unter den Frauen“ und als „Mutter meines HERRN“ – und (an)erkennt sie damit als Gottesmutter.

Dies gilt analog – in entsprechender Weise – auch für uns Gläubige: Wir sollen durch unser Apostolat Christus zu den Menschen bringen – und mit IHM auch zugleich den Heiligen Geist und seine Gaben. So werden wir mit Gottes Hilfe zum „Christopherus“, zum Christusträger – und damit auch zu Segensträgern, ja gleichsam zu einer „Monstranz“ für den Ewigen selbst.

Nach der heiligen Messe im überlieferten Ritus wurde eine feierliche Prozession zur Anbetung des Altarsakramentes und zu Ehren der Madonna durchgeführt. Der andächtige Gebetszug um das Wasserschloß und zurück zum Freiluft-Altar begann mit dem eucharistischen Lied: „Das Heil der Welt, Herr Jesus Christ, wahrhaftig hier zugegen ist…“ 

Zum Abschluß sangen die Gläubigen das grandiose „Te Deum“ (Großer Gott, wir loben dich) und das ergreifende Lied „Segne Du, Maria, segne mich, dein Kind….“. Die Sakramentsprozession mit dem Priester und dem Allerheiligsten unter dem „Himmel“, der von vier Männern getragen wurde, wurde als eine eindrucksvolle Ergänzung und Vertiefung der vorherigen Festmesse empfunden.

Unsere Autorin Felizitas Küble leitet den KOMM-MIT-Jugendverlag und das Christoferuswerk in Münster, das dieses CHRISTLICHE FORUM betreibt

Kommentare

2 Antworten

  1. Wunderbar – dieses Assenfest! Besonders in den momentanen Zeiten, wo in den Gemeinden die Jugendarbeit zum Erliegen gekommen ist.
    Vielleicht entschließen sich nun mehr Familien, zu den Orten zu fahren oder gehen, wo das liturgische Leben aufrecht erhalten geblieben ist.
    Mich würde es freuen.

    Liebe Frau Küble, berichten Sie mehr von den Häusern und Orden, die das liturgische Leben weiterhin (trotz Corona) besonders pflegen.

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