Von Felizitas Küble
Heute hörte ich in der Aegidii-Kirche in Münsters Innenstadt eine nachdenkenswerte Predigt. Der junge Pater interpretierte das bekannte Märchen „Dornröschen“ als Symbolgeschichte und wandte sie geschickt auf das Weihnachtsfest an, das vor der Tür steht.
Einige Gedanken daraus habe ich noch halbwegs in Erinnerung:
Der Stich mit der Spindel führt bei Dornröschen zu einem hundertjährigen Schlaf – aber nicht nur die Königstochter ist betroffen, sondern das ganze Schloß, auch die Tiere, die Natur dort.
Hat nicht auch der „Stich“ durch den Sündenfall bzw. die Erbsünde zur Folge gehabt, daß die Freundschaft des Menschen mit Gott „brachliegt“, daß das Gnadenleben der Seele nicht mehr lebendig ist? Ist zudem nicht auch die ganze Schöpfung – wie Paulus schreibt – in Mitleidenschaft gezogen?
Der Mensch ist ohne spezielle Hilfe Gottes, ohne sein Eingreifen zwar nicht ganz tot, er führt ja sein alltägliches Dasein fort, aber so vieles von dem Guten, wozu er potentiell (möglicherweise, rein theoretisch) imstande wäre, kann er wegen der Schwäche seiner erbsündlichen Natur nicht ausführen. Es fehlt ihm manchmal weniger die rechte Absicht, aber die seelisch-charakterliche Kraft und innere Ausdauer, um Gottes Gebote und Ideale zu erfüllen.
Nun kommt auch hier ein „Prinz“ zu Hilfe, der die Dornenhecken und alle weiteren Hindernisse überwindet und Dornröschen wachküßt, damit das Mädchen aus seinem langen Schlaf erwacht.
Auch wir sind „Kinder des Königs“, des großen Schöpfergottes – und Christus, der „Prinz“, der Sohn des Ewigen räumt das Geröll von Irrtum, Sünde, Tod und Schwäche hinweg, denn ER will, daß „alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen“ (1 Tim 2,4). Allein sein Heilswirken von Weihnachten über das Kreuz bis Ostern kann uns befreien, uns zum wahren Leben und zur Freundschaft mit Gott führen.
Durch Glaube und Taufe erwachen wir also aus unserem „Seelenschlaf“.
„Wir heißen nicht nur Kinder Gottes, wir sind es“ (vgl. 1 Joh 3) – ja, wir sind gleichsam Königskinder, Söhne und Töchter des Ewigen selbst.
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13 Antworten
Ein Nachruf auf Alma von Stockhausen
https://www.die-tagespost.de/gesellschaft/kultur/mit-der-leuchtkraft-der-wahrheit;art4881,208119
Der Stern von Betlehem
https://www.epochtimes.de/panorama/natur/jupiter-und-saturn-verschmelzen-am-nachthimmel-der-stern-von-bethlehem-ist-heute-sichtbar-a3399451.html
https://www.epochtimes.de/
Weihnachten, Corona und die Kirchen
https://jungefreiheit.de/kultur/gesellschaft/2020/kirche-und-corona/
Weihnachten unter Corona-Beschränkungen
https://jungefreiheit.de/debatte/kommentar/2020/fuerchtet-euch-nicht-2/
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06 Januar 2012:
Auf den Spuren der Weisen aus dem Morgenland
Warum sie den Heiland suchten – Marco Polo will ihr Grab gefunden haben
http://kath.net/news/34640
Die Alte Messe – lichtreich und schön
22. NOVEMBER 2019
https://www.thecathwalk.de/2019/11/22/die-alte-messe-lichtreich-und-schoen/
Schönheit zieht an – Ein Beitrag zur Liturgie
25. OKTOBER 2018
https://www.thecathwalk.de/2018/10/25/schoenheit-zieht-an-ein-beitrag-zur-liturgie/
Alte Messe und Tradition: Das Leben als Tradi
28. JULI 2019
https://www.thecathwalk.de/2019/07/28/alte-messe-und-tradition-das-leben-als-tradi/
Mit 15.000 jungen Pilgern nach Chartres: Heute die Kirche von morgen sehen
13. JUNI 2019
https://www.thecathwalk.de/2019/06/13/mit-15-000-jungen-pilgern-nach-chartres-heute-die-kirche-von-morgen-sehen/
Junge Menschen wollen Alte Messe und Tradition
9. SEPTEMBER 2018
https://www.thecathwalk.de/2018/09/09/junge-menschen-alte-messe-und-tradition/
Glaube, der nicht peinlich ist: Alte Messe und traditionelle Frömmigkeit
30. JANUAR 2019
https://www.thecathwalk.de/2019/01/30/glaube-der-nicht-peinlich-ist-alte-messe-und-traditionelle-frommigkeit/
Die Tradition ist die Zukunft der Kirche
3. OKTOBER 2018
https://www.thecathwalk.de/2018/10/03/tradition-zukunft-kirche/
https://www.thecathwalk.de/
http://www.pi-news.net/
Unwürdige liturgische Meßfeiern keine seltenheit
https://www.katholisch.de/artikel/12838-sarah-unwuerdige-messfeiern-keine-seltenheit
Eine Märcheninterpretation ohne Eugen Drewermann? Vor zwanzig Jahren hätte ich das nicht für möglich gehalten.
Grimms gesammelte Märchen eignen sich für viele Interpretationen. Die Märchen wurden von den Herausgebern meistens nochmals umgearbeitet und geändert. Man kann hineinlesen, was man will, manchmal kann, wie hier im Artikel berichtet, ein sinnvolles Lehrspiel daraus werden.
Das war dem Prediger wohl ziemlich gut gelungen und hat die Zuhörer bestimmt sehr angesprochen. Es ist eine eigene Interpretation, die nicht den Anspruch erhebt, die einzig richtige zu sein. Darum schon sehr angenehm zu lesen.
Dornröschen ist kein eigentliches Volksmärchen, es ist ein französisches Kunstmärchen, welches 1697 erdichtet und veröffentlicht wurde (Die schlafende Schöne im Wald). Es hat ein paar Metarmorphosen erhalten, bei mündlicher Weitergabe. Es ist zuletzt bei den Gebrüdern Grimm gelandet, welche es von ihrer bewährten Märchenerzählerin, einer Frau mit franz. Vorfahren, erzählt bekamen.
Es ist interessant, was man alles in das Märchen hineinlesen kann, an was der Dichter Perrault selbst vielleicht gar nicht gedacht hat. Obige Märcheninterpretation ist mir lieber als Märcheninterpretationen wie zB. von Thürkauf oder Drewermann. Gerade bei ersterem werden die Märchen wörtlich und wie das Evangelium untersucht, um anschließen nach Bedarf ausgelegt zu werden.
Guten Tag
und besten Dank für Ihre weiterführenden Informationen und Hinweise.
Wen meinen Sie am Schluß mit Thürkauf? Prof. Max Thürkauf?
Hat er sich mit Märchen befaßt?
Wäre mir ganz neu.
Freundlichen Gruß
Felizitas Küble
PS: In unserer KOMM-MIT-Zeitschrift gab es Märchen-Interpretationen schon in den 80er Jahren – vermutlich noch vor Drewermann….
Es gab aber auch schon Vorläufer dieses Märchens in den Mythen und Legenden mit der Dornenhecke usw. Die Symbolik dahinter ist uralt, auch die von Frau Holle oder den Riesen in den Wolken, in deren Reich man über eine magische Bohnenranke gelangt und so weiter.
Siehe auch Elias Erdmanns freie Online-Texte dazu und zur mystischen und biblischen Symbolik.
Ich bin dann mal offline – mein Leben im Kloster
Mit dem Abklingen der Corona-Pandemie nimmt unsere Gesellschaft wieder ordentlich Tempo auf. Unser Autor hat sich dem entzogen und eine Woche lang mit Mönchen zusammengelebt. Er hat von ihnen einiges über Verzicht, Gastfreundschaft und Liebe gelernt.
Stefan Frommann
https://www.welt.de/vermischtes/plus215185304/Kloster-Gerleve-So-lebt-es-sich-eine-Woche-unter-Moenchen.html?wtrid=displayperformance.onsite.0-eur_trial.retargeting_teaser.retargeting1
Der Theologe und Journalist und Philosoph David Berger mit seiner „Philosophia Perennis“
https://philosophia-perennis.com/