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Ist das Schisma in der Kirche schon da?

Stellungnahme der Initiative NEUER ANFANG:

Dreimal hat Bischof Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, in zunehmend aggressivem Tonfall die ernst, aber brüderlich vorgetragenen Befürchtungen und Sorgen seiner weltweiten Bischofsbrüder über ein drohendes deutsches Schisma durch die Beschlüsse des Synodalen Weges als unbegründet abgetan.

Jetzt widerspricht ihm freimütig einer der bekanntesten deutschen Theologen und maßgeblicher Vordenker des Synodalen Weges, Prof. Magnus Striet. Im aktuellen Beitrag auf dem Portal der Katholischen Kirche korrigiert er Bätzing: „Das Schisma ist längst da“, ob nun „institutionell vollzogen“, sei nachrangig.

Die innere Ablösung der Katholiken von dem, was „angeblich als verbindlich zu glauben vom Lehramt der römisch-katholischen Kirche vorgegeben wird“, sei in seinen Augen längst nicht mehr zu kitten, aber auch nicht schlimm, sondern vielmehr „der Geschmack der Freiheit“. – Schisma? – „Dann ist es eben so“ (Striet).  

„Wir sind Striet sehr dankbar für diese Offenheit und Klarstellung, da wir als Initiative bereits seit über einem Jahr wiederholt auf die schismatischen Tendenzen des Synodalen Weges hingewiesen haben, aber alle Warner, darunter auch die 74 Bischöfe weltweit, die polnische und die nordische Bischofskonferenz und zuletzt Kardinal Koch, weggewischt wurden, als sähe man bloß Gespenster.

Was Georg Bätzing aus taktischen Erwägungen zu verbergen gesucht hat, legt Striet nun ohne falsche Rücksichten auf. Damit braucht man nicht mehr um den heißen Brei herumzureden“, erklärt die Initiative Neuer Anfang.

Erst kürzlich hatte Bischof Bätzing auf den Brief von 74 weltweiten Bischöfen mit den Worten reagiert: 

„Sofern Ihre Einwände, Bedenken und Mahnungen Ausdruck echter Sorge sind, kann ich Sie jedoch offenen Herzens beruhigen: Diese Befürchtungen im Hinblick auf den Synodalen Weg der katholischen Kirche in Deutschland treffen nicht zu.“

Durch diese ausführliche Einlassung Striets kristallisieren sich sehr deutlich die Alternativen für die Katholische Kirche in Deutschland heraus.

Auf der einen Seite stehen jene, die wie er den Anschluss an die Mainstreamkultur der Moderne als Lösung sehen, ein Schisma für unvermeidlich halten, die selbst die Existenz des Evangeliums verneinen, weil man es bis heute noch „aushandeln“ muss („Allerdings steht auch nicht einfach fest, was das Evangelium ist“) und eine Kirche der Zukunft vor Augen haben, die sich an säkularen Regeln eines liberalen Rechtsstaates orientieren soll und sich der Kernfrage stellen müsse, ob dessen „rechtlich abgesicherten Selbstbestimmungsrechte auch innerkirchlich praktiziert werden dürfen oder nicht.“

„Manchen schwebt offenbar als Zukunft der Katholischen Kirche eine Art kirchenparlamentarische Selbstfindungsgemeinschaft vor. So wird die Alternative klar, vor der wir stehen: Anpassung an die Mainstreamkultur der Moderne unter Bruch mit der synchronen und diachronen Gemeinschaft des Glaubens oder eine Erneuerung aus dem Ursprung des Evangeliums.

Wir vom“Neuen Anfang“ halten nur letzteren Weg für zukunftsträchtig!

Kommentare

8 Antworten

  1. Solange der Papst ein Schisma nicht definiert ist es nicht vorhanden, schon ganz sicher nicht, wenn eine unbedeutende Privatgruppe es erklärt

  2. Ein Schisma ist doch genau definiert. Es besteht in der Weigerung, sich dem Papst und den ihm unterstehenden Bischöfen unterzuordnen. So was muss eindeutig erklärt werden. Sonst ist es kein Schisma.

    Wenn sich ein Teil der deutschen Bischöfe vom Papst lossagen würden, DANN wäre das ein Schisma. Allerdings könnte der Papst diese Bischöfe abberufen bzw. auch bei deren Weigerung, eine Abberufung zu akzeptieren, diese Bischöfe exkommunizieren und andere Bischöfe einsetzen.

    So weit ist man aber in Deutschland noch lange nicht.

    Tatsächlich geht es eher um Häresie als um Schisma. Sie liegt im Katholizismus dann vor, wenn dogmatisch festgelegte Glaubensinhalte geleugnet werden. Die Hürden dafür sind aber höher. als man allgemein annimmt. Es muss tatsächlich ein zentraler Glaubensinhalt geleugnet werden, der dogmatisch festgeschrieben ist. Folgendes ist hingegen (noch) keine Häresie:

    „Einen Glauben, den die Kirche nicht direkt abgewiesen hat oder der im Gegensatz zu einer weniger wichtigen Kirchenlehre steht, nennt man sententia haeresi proxima, „eine Meinung nahe der Häresie“. Ein theologisches Argument oder ein Glaubenssystem, das keine Häresie behauptet, aber zu häretischen Schlussfolgerungen führen könnte, nennt man propositio theologice erronea, eine „irrige theologische Vorstellung“. Wenn eine theologische Position nur Konflikte wohl denkbar macht, aber nicht notwendigerweise dazu führt, sprach man abgemildert von suspecta sententia de haeresi, „vermuteter Abweichung“.“

    https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%A4resie#Definition_von_H%C3%A4resie_in_der_katholischen_Kirche

    Oder verkürzt gesagt; Der Schismatiker spaltet sich bewusst von der Kirche ab. Der Häretiker hingegen möchte eine Lehre innerhalb der Kirche verändern, ohne sich von ihr abzuspalten.

  3. Tobias: Sie irren! Im Gegensatz zur Schweiz ist die Christkatholische Kirche in der BRD NICHT identisch mit den Altkatholiken, sondern eine konservativere Abspaltung davon, etwa ohne Priesterinnen!
    Die Christkatholische Kirche der BRD feierte ihre Gründung übrigens in der Münchner Gemeinde der konservativeren Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche.

  4. Nur eine kleine Richtigstellung zu dem Kommentar von Herrn Motte: es gibt in Deutschland die Altkatholiken. Christkatholiken sind das gleiche, aber in der Schweiz. Die sog. Altkatholiken sind in der Utrechter Union ein Kirchenbündnis eingegangen, rechtlich ist jede altkatholische Diözese selbständig. In Deutschland und der Schweiz existiert jeweils eine Diözese für das ganze Land, in Holland, wo der Metropolitansitz in Utrecht liegt, existieren drei solcher Diözesen.

  5. Streit um Geld und Gebäude? Was hindert so verschieden denkende jetzige Mitglieder der Katholischen Kirche daran, ihre jeweils eigene „wahre katholische Kirche“ zu haben? „Du mußt austreten und mir Geld und Kirchen überlassen“? Als ob nicht „DIE“ Wahrheit Kirche machte! Schließlich gibt es in der BRD schon jetzt Altkatholiken, Christkatholiken und Piusbrüder. Und: Das Schisma ist doch viel älter als der „Synodale Weg“! Vor Jahren schon meinte der katholische Priester und Us-Starjurnalist Richard John Neuhaus, inhaltlich seien sich Kathliken in wesentlichen Fragen uneins, Evangelikale eins (was für das Allerwesentlichste gelten mag). Papst Benedikt XVI, forderte laut Wirtschaftswoche von „Rom“, lieber wieder Sekte (gemeint: kleine Religionsgemeinschaft) zu werden als die Wahrheit aufzugeben… Genau das Prinzip praktizieren seit Jahrhunderten evangelisch-konservative Freikirchen! Die konservative Evangelisch-Lutherische Freikirche etwa ist nicht groß…

  6. Eine „Selbstfindungsgemeinschaft“ – lebt so, wie es selbst gefällt.
    Ohne 10 Gebote,
    Ohne Gott,
    Ohne Evangelium,
    Nur durch Selbstverwirklichung – Esoterik.
    Es ist eine NEUE dunkle Kirche. Aber NICHT die Kirche, die Jesus Christus gegründet hat.
    Sie ist dem Untergang geweiht.

    Kehrt um – und glaubt an das Evangelium.

  7. Sah A. K. Emmerich 1820 diese Kirche voraus?
    „Ein jeder zog einen anderen Götzen aus seiner Brust und stellte ihn vor sich hin und betete ihn an. Es war, als zöge jeder seine Meinung, seine Leidenschaft hervor wie ein schwarzes Wölkchen, und wie es heraus war, nahm es gleich ein bestimmte Gestalt ab, und es waren lauter Figuren, wie ich sie an dem Halsgeschmeide der unechten Braut in dem Hochzeitshause hängen sah, allerlei Menschen- und Tiergestalten. Der Gott des Einen war ganz kraus und breit, breitete viele Arme aus und wollte Alles umschlingen und auffressen; der Gott des Andern machte sich ganz klein und krümmte sich zusammen; ein Anderer hatte bloß einen hölzernen Knüppel, den er ganz verdreht anschaute, der Dritte hatte ein abscheuliches Tier, der Vierte eine Stange.“
    „… diese Götzen den ganzen Raum ausfüllten […] und wenn sie fertig waren, kroch der Gott eines Jeden wieder in ihn hinein. Das ganze Haus aber war dunkel und schwarz und alles, was darin geschah, war Dunkelheit und Finsternis …“
    Na, na, bei uns geht es doch absolut vielfältig und bunt zu.

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