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Keine Sternstunde des Parlaments: Infantile Sitzordnungsrangeleien im Bundestag

Glosse von Peter Kiefer

Der 20. Deutsche Bundestag ist mit 736 Mitgliedern zwar nicht das größte Parlament der Welt, aber das teuerste. Nach Berechnung des Bundesrechnungshofs kostet es pro Jahr über eine Milliarde €. Aber das sollte es dem deutschen Steuerzahler wert sein.

Einer Sternstunde dieses Parlaments konnte die Öffentlichkeit, sollte sie es tatsächlich gewollt haben, am 16.12.2021 beiwohnen, denn da wurde ab 14:35 über die Sitzordnung im Plenarsaal debattiert.

Den Antrag hatte die FDP-Fraktion gestellt, denn deren Abgeordnete wollten nicht mehr länger neben den Schmuddelkindern von der AfD sitzen.

Mit diesem 30minütigen Trauerspiel hat sich der Bundestag geoutet als das, was er in Wirklichkeit ist: überflüssig!  – Hier sitzen Leute, „die noch nie in ihrem Leben einen Bleistift verkauft haben“ (Roger Köppel), und – nach den verbalen Beiträgen zu urteilen – einen IQ im unteren zweistelligen Bereich haben müssen.

Außerdem kennen sie offenbar nicht einmal das Grundgesetz, und dabei hat der Alterspräsident, der während seiner politischen Karriere auch nicht gerade als Muster-Demokrat aufgefallen ist, in der Begrüßungsrede (und seiner persönlichen Abschiedsrede) extra darauf hingewiesen: „Sie sind Vertreter des ganzen Volkes, nicht nur Ihrer Fraktion“.

Ausgerechnet Mitglieder der Nachfolge-Organisation der ehemaligen Mauermörder-Partei, die eh‘ nur aufgrund dreier Direkt-Mandate in den neuen Bundestag einzog, plusterten sich auf als „Hüter der Demokratie“ (es darf gelacht werden!), aber auch die anderen Mitglieder des Altparteien-Kartells verhöhnten das ‚D‘ in ihren Partei-Namen. Und das soll die Repräsentanz des ‚Landes der Dichter, Denker und Ingenieure‘ sein?

Ein Hinweis auf die Qualität des neuen Bundestags liefert der Fakt, dass nach der Entscheidung zur Sitzordnung die Hälfte aller Abgeordneten schlagartig den Bundestag verließ, die Sitzordnung also geklärt war und in der direkt anschließenden Aktuellen Stunde zu 2G und den Umsatzeinbußen im Einzelhandel debattiert werden sollte.

Fazit: Hat sich das Parlament während der letzten Merkel-Legislatur als reines Abnick-Organ für Regierungsbeschlüsse positioniert, so ist im neuen mit Sicherheit keine Verbesserung zu erwarten, ganz im Gegenteil: die weitere Infantilisierung.

Unser Gastautor Peter Kiefer aus Höllstein ist Elektrotechnik-Berufsschullehrer i.R.

 

Kommentare

3 Antworten

  1. Das ist nicht Größenwahn, sondern Verwahrlosung auf allen Ebenen. Was ist an CDSU noch konservativ, die Bankkonten. Das Verhalten aller Parteien gegen die AfD ist faschistisch, weil ideologisch bedingt. CDSU agieren wie militante Häretiker, die ihren Glauben verloren haben und den neuen verteidigen bis aufs Blut. Aber mit den Grünen irre Politik machen. Kraftwerke still legen und sprengen, obwohl keine sichere Versorgung besteht.

  2. Je mehr der Staat mit seiner Inkompetenz zur Lachnummer wird, desto hysterischer beharren seine Protagonisten darauf, dass ihre Ansichten der Weisheit letzter Schluss seien.
    Ein Arzt über die Corona-Politik in Deutschland, zitiert von Annette Heinisch, Die Achse des Guten, 03.12.21

  3. Der Größenwahn scheint fortzuschreiten! So mancher Cent würde nicht ausgegeben, müsste er aus eigner Tasche hingelegt werden! Das Parteibuch zählt, anderweitig ist wenig zu bieten, wie es scheint.

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