Fernweh
Wohin ich schaue, lacht mich an die Ferne,
ich bin verwirrt: Nach Osten ging ich gerne,
wo Bergesrücken nach und nach verdämmern,
wo Bauern ihre Sensen noch behämmern.
Vom Westen bläst der Wind, die Wolken ziehen
gen Osten hin, als wär´n sie ausgeliehen
zum halben Preis – und sind so regenschwer,
entladen sich, behindern den Verkehr.
Der Norden könnte meiner Seel´ gefallen,
wo Sonenstrahlen müd´ ins Land einfallen,
wo Gnom´ und Trolle in den Wäldern wesen
und Elfen an den Wassern Texte lesen.
Schon viele Menschen in den Süden zogen,
wo Wärme hat die Heimat aufgewogen.
Doch wo ist Heimat, mag ein Herz verweilen?
Wo Nachbarn mit uns Brot uns Wasser teilen?
Dr. Renate Myketiuk
Eine Antwort
Traumhaft!