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Warum kritisiert Buschmann mit den Klimaklebern auch die Lebensrechtler?

Zur Aussage des Bundesjustizministers Marco Buschmann, dass „radikale Abtreibungsgegner“ möglicherweise die Methoden der Klimakleber kopieren könnten, erklärt die Bundesvorsitzende der Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA), Cornelia Kaminski (siehe Foto), in Augsburg:

Minister Buschmann hat völlig recht, wenn er die Vorgehensweise der selbsternannten Klimaschützer in scharfen Worten kritisiert. Wer ankündigt, eine ganze Stadt lahmlegen zu wollen, stiftet nicht nur Unfrieden und fordert aggressive Reaktionen heraus, sondern nimmt zudem billigend in Kauf, dass Menschen ihr Leben verlieren – weil Notärzte und Rettungsfahrzeuge nicht mehr rechtzeitig bei den Patienten eintreffe

Die Behauptung des Ministers allerdings, man müsse hier jetzt streng sein, damit in Zukunft nicht „radikale Abtreibungsgegner“ die Methoden der Klimakleber nachahmen, entbehrt jeder Grundlage. Sie ist zudem ein durchschaubarer Versuch, die Durchsetzung von Bannmeilen rund um Abtreibungseinrichtungen sprachlich vorzubereiten und den grünen Koalitionspartner zu befrieden, der über die harschen Worte des Ministers nicht erfreut sein dürfte.

Insofern unter „radikal“ Personen verstanden werden, die – so wie die Klimakleber – meinen, ihre Ziele kompromisslos und entgegen der herrschenden Ordnung verfolgen zu können, sei dem Minister daher gesagt: „Radikale“ Abtreibungsgegner gibt es in Deutschland nicht

Die von den Klimaklebern akzeptierte Gefährdung des Lebens anderer, die bewusst einkalkulierte Eskalation der Situation in der Bundeshauptstadt, die zu Gewalttaten führen wird – das sind Mittel, die in direktem Gegensatz zur Grundhaltung der Lebensrechtsbewegung in Deutschland stehen. Gewalt, Nötigung, Eskalation, Straftaten: Das alles sind Mittel, die ihr absolut fremd sind.

Die Gleichsetzung radikalisierter Straftäter, die eine ganze Bundeshauptstadt in Geiselhaft nehmen, mit den friedlichen Aktionen der Lebensrechtsbewegung in Deutschland ist eine Entgleisung, die eines Ministers unwürdig ist. Sie stellt zudem eine Form von Hassrede dar, die völlig inakzeptabel ist – insbesondere dann, wenn sie von einem Minister geäußert wird, der sich sonst so lautstark dafür einsetzt, Hassrede im Internet einzufangen.

Die Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA) tritt für das uneingeschränkte Lebensrecht jedes Menschen ein – ob geboren oder ungeboren, behindert oder nicht, krank oder gesund, alt oder jung. Die ALfA hat mehr als 10.000 Mitglieder und ist Mitglied im Bundesverband Lebensrecht (BVL).

Kommentare

11 Antworten

  1. Danke, Frau Küble, es ist der alte Trick mit der journalistischen Lupe, der immer wieder verfängt: Da werden Einzelfälle, die manchmal sehr zweifelhafte Hintergründe haben, hochgejazzt, dagegen werden die Ströme von Blut (allein in Deutschland weit über 100.000 Leichen unschuldiger Nacituri pro Jahr) nicht auch nur zu einem Promille in den Medien gezeigt, geschweige denn aufbereitet oder sonstwie thematisiert.
    Dabei springt jetzt auch dem letzten linken Vögelchen ins Auge, dass uns diese Kinder fehlen, sogar die linksliberalen F.D.P.-Leute merken das täglich, wenn sie sich mit Volkswirtschaft 2023 ernsthaft beschäftigen. Stattdessen „Menschenrecht auf Abtreibung“ – der liebe Gott wird reagieren … dies irae!

  2. Herr Buschmann als Justizminister sollte eigentlich klar wissen, dass es statt eines Rechts auf Töten ein Recht auf Leben gibt.
    Falls er das vergessen haben sollte, ist er zumindest der zweite Fall in der Regierungsmannschaft, der ernsthafte Besorgnis über bestimmte Krankheitssymptome aufweist.

  3. Ich denke, die Abschaffung des 218 ist im vollen Gange und wenn es durchkommt , hat Buschmann Angst vor eventuellen Aufstände wie z.B. in Frankreich derzeit wegen der Rentenreform.
    Im Vorfeld schonmal diese Aktivisten als radikal bezeichnen, kommt vielleicht bei den Bürgern an.

    Dabei wird es von der Seite der Lebensrechtler zu dem Vorhaben, 218 abzuschaffen, wenig kommen. Ein Paar Leute werden sich auf den Straßen versammeln und friedlich Schilder hochhalten.
    Die Lebensrechtszene dreht sich seit Corona hauptsächlich um sich selbst. Ich spreche aus Erfahrung.
    Zig-Veranstaltungen für die Ehrenamtlichen . Berliner M.f.d.L. verkommt zum Event. Immer weniger Teilnehmer.

    Die einzelnen Vereine arbeiten kaum zusammen und einige in der Szene machen durch ihren Charakter vieles kaputt.

    Das kannn Buschmann natürlich nicht wissen und beurteilt die Szene einfach schon mal im Vorfeld.
    Alles Vorhaben wird jetzt versucht durchzubekommmen, weil die Ampel wahrscheinlich von der Regierungsbank verschwinden wird.
    Gut so. Man kann nur hoffen , daß es nicht gelingt, den Paragrafen 218 ersatzlos zu streichen.
    Die Lebensrechtszene wartet wahrscheinlich erstmal wieder ab, was da kommt. Und dann wird dagegen geredet und geschrieben. Und eine Petition wird gestartet.
    Jetzt müsste schon dagegen viel laufen. Wie die Montagsspaziergänger müsste man auf den Straßen zu sehen sein.

    1. Liebe Dorrotee,
      ich habe keine Ahnung, wer Sie sind und aus welcher Erfahrung heraus Sie hier über die Lebensrechtsszene sprechen. Ich kann Ihnen aber sagen, dass ich selbst innerhalb dieser Szene als Vorsitzende der ALfA sowie als Vorstandsmitglied des Bundesverbands Lebensrecht sehr gut vernetzt bin und die allermeisten Vertreter persönlich gut kenne. Offensichtlich waren Sie nicht beim Kongress Leben.Würde, den der BVL im letzten Jahr veranstaltet hat, sonst hätten Sie sich ein Bild davon machen können, wie vielfältig die Lebensrechtsbewegung in Deutschland ist und wie gut sie miteinander arbeitet. Fast alle Vereine, die ich kenne, waren dort entweder mit einem Stand oder mit einem Vortrag vertreten. Die erste große Aktion zum Erhalt des §218 haben wir beim Marsch für das Leben in München gestartet – übrigens auch ein großartiges Treffen der vielen Pro Lifer in Deutschland mit über 4000 Teilnehmern, doppelt soviel wie im letzten Jahr. Und keine Veranstaltung für die Ehrenamtlichen, sondern für die breite Öffentlichkeit, ebenso wie die zahlreichen Veranstaltungen, die in dieser Woche für das Leben von den Lebensrechtsorganisationen veranstaltet werden – hier nur eine Auswahl: Fachakademie des BVL am vergangenen Samstag in Osnabrück, Pro Life City Tour der Jugend ebenfalls in Osnabrück, Filmabend der Seelsorge für das Leben in Fulda am Sonntag, Vortrag in Kirchhundem der KAB mit der ALfA am Montag, an diesem Tag auch Online-Vortrag der jungen CDL, Dienstag Vortrag online mit Alexandra Linder, Montagabend Podiumsdiskussion der Jugend online, Mittwochabend Vortrag zum Thema Recht auf „Selbstbestimmung oder Recht auf Leben“ – alles öffentlich. Sie sind herzlich eingeladen, sich z.B. auf der Homepage der ALfA den Terminkalender anzuschauen und sich eine Veranstaltung auszusuchen, an der Sie teilnehmen möchten.

      1. Kongress Leben.würde mag eine gewisse Größe gehabt haben. Jedoch nur in den eigenen Medien. In der Öffentlichkeit wurde dieser Kongress nicht wahrgenommen.
        Ich habe keinen ausserhalb der Lebensrechtszene getroffen, der davon gehört hat.
        Ebenso die anderen Veranstaltungen, die online laufen, kennt so gut wie keiner, der nicht aus der Szene kommt.
        Zum M.f.d.L. 4000 Teilnehmer sind gegenüber Frankreich und anderen Ländern wenig. Um etwas bewirken zu können, braucht es 10.000 aktive Lebensrechtler in Berlin.
        Mit der Teilnehmerzahl fragt sich jeder Politiker, ob es wohl ein Abbild der Gesellschaft ist.
        4000 ist denen nicht ein Gedanke wert.

        Leider versagen beide Kirchen zu dem Thema. Kaum wird über das schreckliche Verbrechen Abtreibung gepredigt. Auch im Firmuntericht ist es kaum noch Thema. Und die von Maria 2.0 sind ja eher für die ProChoice Bewegung. Die kirchlichen anderen Verbände ebenfalls oft Pro Choice . Viele Pfarrer haben anscheinend auch keine Berührungsängste mit diesen Ansichten.
        Thema Verhütung bzw. Frühabtreibung kommt ja auch nicht mehr vor.

        @Cornelia, ich wünsche Ihnen viel Erfolg in der ALfA.

        1. Liebe Dorrotee,
          dass über den Kongress nicht berichtet wurde, ist zum einen nicht ganz richtig- wir haben einen sehr ausführlichen Pressespiegel zum Kongress, den sie gern beim Bundesverband Lebensrecht anfragen können. Zum anderen ist es so, dass natürlich nur ein Bruchteil der Pressemitteilungen und Ankündigungen, die wir versenden, von den Medien aufgegriffen wird. Das aber kann man nicht denen zum Vorwurf machen, die sich darum bemühen, den Kontakt zu den Medien zu wahren. Der letzte Marsch in Berlin wurde übrigens auch abends in der Tagesschau thematisiert. Einen Überblick über die ALfA in den Medien in den letzten Monaten finden Sie hier: https://www.alfa-ev.de/leihmutterschaft-und-pubertaetsblocker-warum-lebensrechtler-sich-damit-auseinandersetzen-muessen/ – wobei diese Aufstellung auch schon wieder aktualisiert werden könnte.
          Ja, beide Kirchen versagen, das macht es uns nicht leichter. Wenn Sie sich selbst engagieren wollen: Machen Sie mit bei der Postkartenaktion der ALfA zum Erhalt des § 218 und zu einer sinnvollen Neugestaltung des § 217 – die Postkarten sind in der Geschäftsstelle erhältlich. Oder beteiligen sich an der Finanzierung eines unserer Großflächenplakate, die in den nächsten Monaten in ganz Deutschland aufgehängt werden, um für den Erhalt des §218 zu kämpfen. Die 10.000 hatten wir übrigens vor Corona in Berlin fast erreicht, aber die letzten drei Jahre standen eben auch im Zeichen der Pandemie.

  4. Das menschliche Leben ist von Gott gewürdigt. Insbesondere durch 1. MO ist das ganz klar. „Lasst uns Menschen machen nach unserem Antlitz.“

    Die FDP ist schon des längeren, aber mindestens nach der Landtagswahl in Baden-Württemberg Gegner jenes Humanismus, der den Liberalismus mit dem Christlichen Abendland vereint.

    Es ist ein Unding sich so etwas immer wieder von den „Wirtschaftsvertetern“ anhören zu müssen.

    1. Guten Tag,
      haben Sie etwas gefunden, ohne zu beachten, daß die Ausnahme nur die Regel bestätigt?
      Erstens sind wir hier in Deutschland, zweitens gibt es in den USA auch Gegenbeispiele radikaler Abtreibungsbefürworter: https://christlichesforum.info/usa-mordversuch-an-konservativem-bundesrichter-und-lebensrechtler-kavanaugh/
      https://christlichesforum.info/usa-ueber-50-angriffe-auf-kirchen-und-lebensrechtler-werden-untersucht/
      https://christlichesforum.info/krawalle-in-usa-abtreibungsaktivisten-stecken-lebensrechtler-gebaeude-in-brand/
      Freundlichen Gruß
      Felizitas Küble

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